Diese blöden Magnetantriebe

Nun bin ich also auch reingefallen mit diesen blöden Magnetantrieben. Das da oben ist ein abgebrannter Spulenantrieb.

Das sind Antriebe, bei denen eine Spule bei Anlegen von Spannung einen Innenliegenden Metallbolzen bewegt. Solche Antriebe sind bei der Modellbahn häufig eingesetzt – und in der Regel funktionieren die auch problemlos. Nur eins muss man dabei beachten:

Spulenantriebe dürfen auf keinen Fall mit Dauerstrom betrieben werden – ansonsten brennen sie durch!

Ausnahme sind Spulenantriebe, welche mit einer Endabschaltung versehen sind. Für mich war das aber einer der Gründe, schon frühzeitig auf Servos zu setzen und solche Antriebe nicht zu verwenden.

Nun habe ich auf dem Schmalspurteil aber doch solche Antriebe verwendet, da ich dort auch Bügelkupplungen nutze. Und die Repa-Entkuppler (siehe links) – passen einfach ideal auf H0e. Dazu hatte ich auch extra Entkupplerplatten für H0e gedruckt. Angesteuert werden die Entkuppler über die Relaisgruppen der MobaLEDLIb.

Ich wähle also eine DCC Adresse, welche ein Relais einschaltet. Das Relais schaltet dann den Antrieb aktiv.

Da man nur einen kurzen Stromimpuls benötigt, sollte also alles wunderbar funktionieren – und angesteuert wurden die Relais über die Steuerungssoftware (Traincontroller).

Ich hatte sogar extra eine Sicherung eingebaut, damit man den Taster in der Steuerungssoftware nicht mehrfach hintereinander betätigt – und ich hatte die Aktivierung davon abhängig gemacht, dass bei deaktivierter MobaLEDlib (also keine Spannungsversorgung der Relais auf der Platine), auch der Entkuppler in Ruhestellung ist.

Aber ich hatte doch einen Fehler gemacht! Die Relais schalten nämlich auch, wenn man einen Fehler in der MLL hat – z.b. weil man einen neuen LED Strang in Betrieb genommen hat und nun an der Stelle der Relais vermeintlich eine LED hängt! Die Folge seht ihr oben im Bild. Natürlich hat man es gerochen, als der Entkuppler im wahrsten Sinne des Wortes „abgeraucht“ ist, aber bis ich alles ausgeschaltet und den Fehler gefunden hatte, war es schon zu spät!

Kontrolliert immer die Ansteuerung von Spulenantrieben ohne Endabschaltung. Falls die Ansteuerung über DCC oder Software funktioniert, baut eine Absicherung ein.

Im Falle der MLL habe ich die Stromversorgung der MLL Relais mittels Schalter trennbar gemacht. Sicher gibt es auch noch elektronische Möglichkeiten mittels Kondensatoren um einen Einschaltvorgang auf wenige Sekunden zu reduzieren – hab ich aber leider keine Ahnung von – daher der manuelle Weg.

Und ich mache nur noch Änderungen an der MLL Konfiguration, wenn ich vorher den Schalter auf AUS stelle!

Ein solcher Kurzschluss kann auch ganz anders enden! Auch deshalb gilt:

Die Anlage niemals in eingeschaltetem Zustand unbeaufsichtigt lassen!

In meinem Fall ging es nochmal gut aus – Schalter eingebaut und ein noch vorhandenen Repa Entkuppler eingebaut und gut ist. Alle anderen Entkuppler hatten zum Glück kein Problem.

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Planenbau am LKW

In einer alten Kiste habe ich ein 30 Jahre verborgenes Relikt gefunden: Einen alten Mercedes L6600 LKW mit 2 Anhängern, welcher in den 90er Jahren für die Firma Idee+Spiel gefertigt wurde. Das Relikt hatte sich in einem alten Umzugskarton verborgen, welcher sich jahrzehntelang versteckt hielt.

Nun ist das Modell wesentlich besser geraten, als die allseits bekannten Wiking Modelle. Es waren auch diverse Zurüstteile wie Spiegel, Mercedes-Stern usw. dabei.

Einzig störend war die Idee+Spiel-Werbung auf den beiden Anhängern – das passte so gar nicht in die Zeit dieses Fahrzeuges aus den 40er Jahren. Und die Planen sahen auch sehr plastikmässig aus.

Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich einen Trick entdeckt, wie man mit einfachen Mitteln realistische Planen selbst herstellen kann:

  • Man nehme eine normales Papiertaschentuch, welches aus mehreren Lagen besteht. Wir benötigen aber nur 2 Lagen. Diese lassen sich mit einem spitzen Gegenstand (ich nehme ein Cuttermesser), am Besten voneinander trennen.
  • Auf die ursprüngliche Plastikplane (haben wir keine, dann reicht ein Unterbau aus Styrodur o.ä. – nachher ist er eh nicht mehr zu sehen), stülpen wir Frischhaltefolie. Diese dient dazu, die Plane nach den folgenden Arbeiten wieder vom Untergrund ab zu bekommen. Unser Papiertaschentuch kommt drüber.
  • Nun gibt es einige Mittel, damit das Papiertaschentuch sich an den Untergrund schmiegt – ich habe einfach verdünntes Weissleim genommen und das Taschentuch damit so satt getränkt, dass es sich problemlos an den Untergrund – unsere Plastikplane – anformt.
  • Das „Gebilde“ sollten wir 2-3 Tage trocknen lassen, sodass der Leim fest wird.
  • Am Schluß das Ergebnis mit grauer Farbe einstreichen und nach getrockneter Farbe von der Folie trennen. Fertig ist die realistische Plane.

Natürlich sollten man auch das Modell ein wenig patinieren – ich habe dazu grösstenteils Trockenfarben verwendet. Ein wenig Farbe an Blinkern, Rückspiegel und an den Radreifen, sowie schwarz/weisse Kennzeichen gemäß der damaligen Besatzungszone, welche bis 1956 in Deutschland zum Einsatz kamen. (siehe dazu auch meinen Beitrag über KFZ Kennzeichen)

L 6600 mit 2 Hängern

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Tipps&Tricks: Schienenverbindung nacharbeiten

Schienen ausbessern an Drehscheibe

Nun könnte man ja meinen, dass so eine Schienenverbindung bei der Modellbahn ewig hält und wozu da irgendwas „nacharbeiten“?

Stimmt in der Regel ja auch – aber wie es der Teufel will, hatte ich mir vor einigen Monaten dieses schöne Teil – einen KlV 20 – zugelegt. Nur: Die Räder an diesem Modell sind eher Spur N und fallen daher in jeden Zwischenraum.

Klv20 - VW Bus auf Schienen
Klv20 – VW Bus auf Schienen

Nun hat man ja zum Glück – eigentlich – Schienenverbinder, welche den Zwischenraum möglichst klein halten. Daher lief das kleine Wägelchen auch zunächst problemlos – bis es denn irgendwann mal auf die Idee kam ins Bahnbetriebswerk zu fahren!

Hier ging dann schnell nichts mehr, weil die Drehscheibe in den Gleisverlauf eingepasst ist und es entsprechende Lücken an den Übergängen gibt.

Nun könnte man natürlich alles ausbauen und neu zusammenbauen – das ist aber extrem aufwändig. Und zum Glück gibt es eine relativ einfache Möglichkeit den Zwischenraum mittels Kunststoff zu verfüllen.

Ich habe mir dazu von der Firma Vallejo den s.g. Plastic Putty besorgt – gibt es oftmals schon beim gut sortierten Modelleisenbahnhändler oder im Internet zu günstigen Preisen (z.B. hier gefunden)

Mittels eines Zahnstochers reicht es, wenn wir kleinste Mengen davon in den Zwischenraum geben. Dabei lieber etwas mehr und ruhig über die Höhe des Schienenkopfes verwenden.

Schienen ausbessern

Oben im Bild sieht man, wie ich die Lücken entsprechend verfüllt habe. Lasst den Kunststoffspachtel mindestens 12h aushärten! Danach kann man bis zur Schienenoberkante die überstehenden Teile mit feinem Schleifpapier abschmirgeln.

Wenn hinterher die weißen Zwischenräume mit rostbrauner Farbe gestrichen werden, ist vom Übergang kaum mehr etwas zu sehen und unser Klv kann endlich auch ins Bahnbetriebswerk rollen!

Plastic Putty kann man für viele Fälle verwenden – z.B. bei fehlender Paßgenauigkeit im Gebäudebau, oder bei Ausbesserungsarbeiten an Kunststoffmodellen.

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230V Stromversorgung in Nächternhausen

Schaltpult Modelleisenbahn

Artikel aktualisiert am 05.07.2024

Das mit der Stromversorgung in Nächternhausen ist eine lange Geschichte, die wohl jeder, der eine Anlage sein eigen nennt kennt:

Am Anfang probiert man mit wenigen Trafos und vielleicht einer Zentrale. Das belegt dann gerade mal 2-3 Steckdosen, die oftmals an einer Verlängerung hängen, welche nach der Arbeit an der Anlage einfach abgesteckt werden.

Mit der Zeit kamen zusätzliche 230V Anschlüsse dazu: 2 Transformatoren für die Fahr-Booster, 2 Anschlüsse für die Zentralen (Intellibox und Redbox), 3 LED Lichtreihen, 5 USB Ladegeräte für die MobaLEDLib, PC-Anschluss, 3 USB Hubs, 3 Monitore usw. usw.

Irgendwann geht das nicht mehr mit Verlängerungen – und im Übrigen wollen wir unsere aufwändig gestalteten Anlagen ja auch nicht irgendwann in Rauch aufgehen lassen!

Dazu kurzer Exkurs:

Ein Rauchmelder sollte in jedem Moba-Raum Pflicht sein!

Dazu nur ein kleines Beispiel: Ich hatte im Nachbarraum der Moba einen normale 4,6V Akku geladen. Der Nachbarraum ist mit einer Falttür mit dem Moba-Raum verbunden. In der Nacht schrillt der Rauchmelder los, weil sich die Batterie beim Ladevorgang entzündet hatte. Zum Glück ist dabei nichts schlimmeres passiert – aber alleine die Verrauchung hat schon gereicht um viel Reinigungsarbeit auf der Anlage zu produzieren.

Ich habe deshalb schon ganz am Anfang die Anlage über einen eigenen Sicherungskasten von dem Elektriker meines Vertrauens am Hausstrom angeschlossen.

Schließt eure Anlage an eine eigene Hauptsicherung an. Wenn das nicht geht, solltet ihr Verlängerungen mit integrierter Vorsicherung verwenden. Auf keinen Fall dürfen Steckdosenleisten hintereinander gesteckt werden!

Damit alleine ist es aber irgendwann nicht mehr getan. Deshalb musste in Nächternhausen endlich etwas neues her.

Haupt und Vorsicherung

In Nächternhausen gibt es einen Sicherungskasten mit jeweils einer Sicherung für einen PC-Kreis, einen Moba-Kreis, einen Lichstromkreis und einen Dauerstromkreis.

Der Dauerstromkreis ist nur mit 4 Steckdosen bestückt und dient aktuell ausschließlich für einen WLAN Router, der dauerhaft für die Netzversorgung im Keller zuständig ist. Der Lichtstrom für Strahler und Neonlampen wird sowohl lokal als auch über einen Schalter außerhalb des Mobaraums geschaltet.

Zum Test habe ich mal die Leistung gemessen: Am Höchsten ist der Stromverbrauch bei den Transformatoren, also dem Mobastromkreis mit ca. 250W, während PC Stromkreis ca. 100 W zieht.1und nein – ich hab weder ein Heizgerät, noch eine Waschmaschine mit dran hängen

Schaltpult

Seit langem verwende ich schon ein Regal eines bekannten schwedischen Möbelhauses als „Schaltpult“ für meine Anlage2zugegeben – die Monitore liegen nicht ganz plan auf – allerdings wird das Bild auch durch die Weitwinkel-Perspektive verzerrt.

Schaltpult Modelleisenbahn
Schaltpult Modelleisenbahn

Auf dem beiden Monitoren läuft die Steuerungssoftware – Traincontroller – ein dritter Monitor hängt an der Wand und zeigt über insgesamt 6 WebCams die Situation der Schattenbahnhöfe im Untergrund.

Hier mal ein Detailbild des Schaltschrankes – wenn ihr mit der Maus über den jeweiligen Bereich drüber fahrt, erhaltet Ihr einige Detailinfos zum jeweiligen Gerät3ganz nebenbei dient mir selbst dieser Beitrag übrigens auch als Dokumentation – wesentlich einfacher als alles mühsam in einer Exceltabelle zu verwalten um nach Jahren zu überlegen, wofür denn eigentlich diese oder jene Stromversorgung eigentlich war.

T4 ~ 16V Versorgung der meisten  MBTronic WeichenservosT2 = geregelt. Analoge Steuerung der H0e Strecke am Tonbergwerk ~ für ein Lenz FunktionsdecoderT3 und T7 (dahinter) ~ versorgt Booster 1 und 2 von TamsT1 ~ Spannungsversorgung der Intellibox BasicT6 ~ Lichtstrom (oben), weitere Servos (unten)Tams Zentrale mit Boostern (dahinter ein Sniffer)Lüfter, Licht, Programmiergleis ein/aus, AnzeigenHerausgeführt Spannungsversorgungen für Tests
Übersicht Schaltschrank

Transformatoren und Schalter sind getrennt untergebracht im oberen Bereich seht ihr die Schalter für Niederspannung, im unteren die für die 230 V Stromversorgung.

Der Schaltschrank ist normalerweise mit einer Tür geschlossen. Um dauerhaft auch für gute Belüftung zu sorgen, sind in diesem „Versorgungsschrank“ (PC-)Ventilatoren in jedem „Stockwerk“ verbaut – in der Mitte sieht man einen dieser Ventilatoren.

Die Kästen in der Mitte sind Zentrale und Booster der Tams-Zentrale, die Intellibox (nicht im Bild) steht oben drauf. Oben rechts sieht man noch die Roco Multimaus zur manuellen Steuerung.

Die Niederspannungsschalter dienen für die Schaltung der Ventilatoren, der Moba-Beleuchtung4 Altlasten heraus ist nicht die gesamte Beleuchtung über die MobaLEDLib gesteuert, sowie dem Schalten des Programmiergleises. Zwei Anzeigen für Luftraumfeuchtigkeit und Temperatur komplettieren diesen oberen Bereich.

Anmerkung: Ich wollte ursprünglich hier Amperemeter für jeden Digitalstromkreis einbauen – habe es aber dann doch nicht gemacht, da nur noch wenige Komponenten hinzu kommen und bisher alles funktioniert. Für eine neue Anlage würde ich immer empfehlen auch einen Amperemeter mit einzubauen. Gibt es z.B. bei Hübsch

Unter dem Niederspannungsbereich finden sich die Schalter für PC und Moba. Wie oben beschrieben hängen die auch an unterschiedlichen Vorsicherungen5Der Schalter oben links ist noch ein Mobaschalter für den Not-Aus der Anlage. Innerhalb des Schranks sind 230V und Niederspannung klar getrennt. Mit diesen Schaltern wird die Anlage eingeschaltet. Wenn ich nicht an der Anlage bin, nehme ich auch die Sicherungen raus6Das ist eigentlich nicht erforderlich, da PC und Mobastrom über den Schalter am Stellpult getrennt sind, aber „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“.

Ganz wichtig:

Arbeiten an der elektrischen 230V Anlage können lebensgefährlich sein und dürfen nur von ausgebildeten Elektrikern durchgeführt werden. Wenn ihr einen Teil selbst macht, dann müsst ihr es vor Inbetriebnahme von einem Elektriker abnehmen lassen!

Der Extra-Sicherungskasten wurde bei mir schon beim Hausbau mit berücksichtigt – die Kabelkanäle und das Stellpult habe ich dann von einem befreundeten Elektriker abnehmen lassen.

Unterverteilung

Am Stellpult wird die Anlage über die beiden Hauptschalter eingeschaltet – jeweils erst der PC und dann die Moba-Einheiten, also Transformatoren, Ventilatoren, Licht-USB-Anschlüsse. Über das BIOS des PC ist eingestellt, dass dieser automatisch einschaltet, wenn Netzspannung vorhanden ist7wen es interessiert – die Funktion nennt sich „Boot on Power“ oder auch mal „AC Recovery“, „Always on“ oder ähnlich und man findet diese wenn man den PC beim Start in den BIOS Modus setzt. Ist leider bei jedem PC ein klein wenig anders, aber schaut einfach mal in das Powermanagement eures PCs. Die beiden Schalter oben im Bild („PC Ein“ und „Bahn Ein“) verbinden zwei Steckdosen auf der Rückseite, an die jeweils maximal eine 12-fach Steckdosenleiste angeschaltet wird. Die Steckdosen seht ihr auf diesem Bild oben angebracht:

PC - Detailansicht siehe weiter utntenLinker PC MonitorUSB Hub #1Rechter PC MonitorOberer PC MonitorLautsprecher Bassbox Dolby Surround SystemUntergrundbeleuchtung Bahnhofsbereich WestVerteilerschiene PC SchalterVerteilerschiene MOBA SchalterT1 TransformatorT6 TransformatorT2 TransformatorT13 - MobaLEDLib LED Versorgung (USB Ladegerät)T7 TransformatorT5 - MobaLEDLib LED Versorgung (USB Ladegerät)T12 - MobaLEDLib LED Versorgung (USB Ladegerät)T4 TransformatorTams Redbox StromversorgungT10 TransformatorZum Verteiler Westteil - USB Hub#3 und Ladegerät MobaLEDLib WestT8 TransformatorZur 12-fach Steckerleiste MOBAAnschlussstecker Eingangsspannung MOBA SchalterUSB Hub #1PC StromanschlußZur 12-fach Steckerleiste PCUSB Hub #3
Rückseite Schaltschrank (für Detailinformation auf den Anschluss zeigen)

Die schwarzen 12-fach Steckdosenleisten sind jeweils noch einmal mit Schalter und Überspannungsschutz ausgestattet. Wenn ihr die Möglichkeit habt, nehmt aber eine Leiste mit integriertem FI Schutz-Schalter. Durch diese Anordnung wird jeder 230V Anschluss maximal über eine Steckdosenleiste verlängert.

Auch wenn ich es an anderer Stelle schon geschrieben hatte: Denkt daran, dass bei Arbeiten an der Spannungsversorgung die Sicherung raus genommen wird und keine Spannung vorhanden ist!

Phasensynchrone Transformatoren

Das ist ein ganz eigenes Thema. Wer die Bilder oben genauer anschaut, wird vielleicht bei dem Anschluss der Transformatoren einen kleinen roten oder gelben Punkt an der Seite des Steckers sehen. Damit hat es eine besondere Bewandtnis. Der Punkt dient dazu sicherzustellen, dass jeder Stecker immer gleich herum eingesteckt wird – also immer der gleiche Pol der Steckdosenleiste auf den jeweils gleichen Pol des Steckers geführt wird.

Sehr gut hat das Rainer Lüssi auf seiner Webseite beschrieben – daher von mir hier nur die Kurzfassung:

Wenn mehrere Trafos im Einsatz sind, kann es vorkommen, dass die Sekundärspannung eines Trafos zu einem gegebenen Zeitpunkt negativ ist, während bei einem anderen Trafo zum selben Zeitpunkt die Halbwelle positiv ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Netzstecker der Trafos umgekehrt zueinander eingesteckt sind. Bei digitalen Anlagen ist das vor allem relevant, wenn zwei Booster in dem Moment miteinander verbunden sind, in welchem die Lok (oder ein Wagen) mittels ihrer Achse eine Verbindung zwischen beiden herstellt.

Wer mehr als einen Booster verwendet, sollte dringend auf Phasengleichheit achten – andernfalls können elektronische Baugruppen zerstört werden!

Genau genommen reicht es also die beiden Boostertrafos auf Phasengleichheit zu prüfen. Wie das geht hat Rainer auf seiner Webseite dargestellt.8 die Kurzfassung, da ich nicht weiß, ob Rainers Anlage dauerhaft Bestand hat: Zuerst besorgt man sich eine Steckerleiste mit eingebautem Schalter.Steckerleiste einstecken und Schalter ausschalten.Der erste Trafo wird eingesteckt. Dieser ist unser „Referenz-Trafo“Der zweite wird auch Trafo eingesteckt.Die beiden braunen Sekundär-Anschlüsse (Masse) der Trafos werden miteinander verbunden.Jetzt wird eine normale, auf Funktion geprüfte Modellbahn-Glühlampe mit den beiden gelben Anschlüssen der Trafos verbunden.Erst jetzt wird der Schalter der Steckerleiste eingeschaltet.Wenn die Lampe leuchtet, muss der Netzstecker des zweiten Trafos gedreht werden. Wenn die Lampe nicht leuchtet, sind beide Trafos phasengleich.Bei mehreren Trafos wird dieser Test mit jedem Trafo und unserem ersten Trafo wiederholt.

PC Anschlüsse

Eigentlich hat es nichts mit dem Thema zu tun, aber da ich diese Seite hier auch für meine eigene Dokumentation verwende, interessiert es euch vielleicht auch, wie ich meine diversen USB Anschlüsse verkabelt habe.

Bei Verwendung von Geräten, welche USB Anschlüsse als COM Anschlüsse im Windows Gerätemanager darstellen, kommt es nach Windows Updates häufig zu Problemen. Deshalb vor solchen Updates die jeweiligen USB Anschlüsse abziehen

Ich habe es mir einfach gemacht und alle diese „Problem“anschlüsse auf einen eigenen USB Hub #1 gelegt (oben im Bild ganz unten links zu erkennen). Die Problemkandidaten sind jeweils (v.l.n.r.) HSI 11, Intellibox Basic, Tams Redbox. So muss ich nur diesen einen Anschluss bei einem Update abziehen und kann ihn danach wieder zurückstecken.

Aber auch wenn ich die USB Anschlüsse abziehe – um z.B. den PC zu erweitern oder ab zu klemmen – kann es zu Änderungen der Ports kommen – was dann, gerade bei den WebCams – wieder intensive Neukonfiguration der Software nach sich zieht.

Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass die Anschlüsse immer wieder an der richtigen Stelle im PC kommen. Das folgende Bild zeigt die PC Rückseite – alle Anschlüsse sind auch am Stecker entsprechend bezeichnet:

Zu den Monitoren geführter freier AnschlussWeb Cam #2Web Cam #3USB Hub #3Web Cam (USB Cam) Externer USB Nottaster (aka Oracle Taster)Monitor Links (DVI)Monitor Rechts (VGA)Monitor Oben (HDMI)EthernetkabelDolby Surround Audio AnschlüsseTastaturMaus
Rückseite PC (für Detailinformation auf den Anschluss zeigen)

An der PC Front sind ebenfalls zwei USB Anschlüsse – ein Bild erspare ich mich hier: Links ist der oben erwähnte USB Hub #1 angeschlossen, welchen ich dann einfach von vorne abziehen kann. Rechts ist noch ein Anschluss für einen anderen Hub.

Bitte auch nicht wundern, dass ihr auf den Bildern nicht alle Anschlüsse der USB WebCams seht, da diese grösstenteils an den externen HUBs angeschaltet sind – und die sind oftmals in der Nähe der WebCams an der Anlage verkabelt.

Ich hoffe diese Darstellung hilft auch ein wenig bei der Verkabelung der eigenen Anlage – ist doch gerade dieser Teil leider oftmals ein Stiefkind. Falls ihr noch Ideen und Verbesserungen oder Fragen habt – nutzt bitte die Kommentarfunktion.

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Schattenbahnhof: Einfache Rückmeldung in Kopfbahnhöfen

Prellbock für Schattenbahnhof

Artikel aktualisiert am 12.07.2024 (neue Version des Rückmelders mit Federweg)

Wer mehr als genug Platz in seinen Schattenbahnhöfen hat, der muss sich um unterirdische Kopfbahnhöfen keine Gedanken machen. Die Mehrheit von Euch wird aber das Problem kennen:

Ihr habt immer zu wenig Platz im Schattenbahnhof

Vor allem in den Schattenbahnhöfen, weshalb wir diese auch optimal ausnutzen sollten. Aber gerade in unterirdischen Kopfbahnhöfen kann dies beliebig kompliziert werden.

Bei Verwendung von Rückmeldern (z.B. S88) taucht das Problem auf, dass der auslösende Radkontakt an unterschiedlichen Stellen des Gleisen aktiv werden wird. Besonders heikel ist die Situation, wenn der Zug rückwärts in das Stumpfgleis geschoben wird. Gerade bei Güterwaggons muss nur ein Radsatz verdreckt sein, und schon kommt es zu Entgleisungen.

Eine Alternative zu S88 Meldern sind Infrarotmelder– aber die müssen an jedem Gleisende einer Weichenstrasse vorhanden sein.

Eine wesentlich einfachere und zudem fast kostenlose Methode ist die Verwendungs von SRK’s – Schutzgasrohrkontakten, oder auch Reedkontakte genannt. An dieser Stelle hatte ich schon einmal beschrieben, wie dies mittels „einfachster“ Mittel funktioniert. Bei meinem dritten, und kleineren „Kopfschattenbahnhof“ habe ich diese Methode nun mittels 3D Drucker optimiert.

Auf dem Eingangsbild oben könnt Ihr meinen speziellen Prellbock sehen, welcher am Ende eines Gleises steht: In der Nut eines feststehenden Teils ist ein beweglicher Schlitten. Auf dem Schlitten ist ein Neodym Magnet 1 es reicht aber auch jeder andere Magnettypaufgebracht. Über dem Schlitten befindet sich eine Brücke mit einem SRK.

Bewegt sich nun der Schlitten nach hinten, so wird der Magnet den SRK-Kontakt schliessen, sobald er sich unter diesem befindet. Die Aussparung im Schlitten dient dazu die Kupplung des dagegen rollenden Wagens aufzunehmen.

Fährt nun ein Wagen gegen den Schlitten, so wird der Magnet sich in die Nähe des SRK bewegen und der SRK schaltet durch. Verbindet ihr den Anschluß des SRK mit einem Massemelder (z.B. S88), so kann dieser von der Steuerungssoftware ausgewertet werden und der Zug hält genau am Gleisende an.

Zur Installation ist nichts weiter zu beachten. Ihr könnt jeden handelsüblichen, einfachen Schutzgasrohrkontakt (SRK) verwenden. Kleinere SRKs sind durchaus ausreichend und passen auch in den vorgefertigten Schlitz. Für grössere Versionen muss man den Aufnahmeschlitz ein wenig erweitern. Damit der Schlitten nach dem wegfahren des Zuges wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt, findet ihr ein Loch im Schlitten an dem ihr von unten einen normalen Gummiring befestigen könnt. Das andere Ende des Gummirings befestigt ihr dann im Gleis vor dem Schlitten, sodaß der Schlitten sich selbstständig zurückbewegt – detaillierter seht ihr das in unten stehendem Video. Achtet darauf, dass der Schlitten leichtgängig vor und zurückfahren kann – ggfs. den Gummiring etwas weniger stark wählen und um eine Befestigung verschieben.

Wenn ihr mehrere Gleise nebeneinander habt, so benötigt ihr nur einen einzigen S88 Kontakt, da ja jeweils immer nur genau ein Zug in ein Gleis einfahren kann. Sobald der Zug angehalten wird, könnt ihr ein kleines Stück vorfahren, sodaß der SRK nicht mehr aktiv ist. Alle so genutzten SRKs könnt ihr dann parallel an den S88-Melder anschliessen. Das sieht dann so aus:

Die 3D Druckdateien (OBJ Format) findet ihr im Downloadbereich. Wenn ihr es für eure eigenen Zwecke anpassen wollt, so sind dort auch die Entwurfsdateien für FreeCad.

Hier ein Bild des feststehenden Teils des Prellbocks:

Reedrelais_Basis

Falls der Schlitten etwas schwergängig in der Führungsnut ist, so reicht ein wenig abfeilen der Seiten und die Nutzung von etwas Schmierfett in der Nut.

Meldung mit Schutzgasrohrkontakten

Update: Nach Hinweisen von einigen Modellbahnkollegen, habe ich zwischenzeitlich eine angepasste Version gebaut und endlich die alte „Pappversion“ durch eine neuere Variante ersetzt.

Neu daran ist vor allem, das jetzt eine Feder statt eines Gummrings eingebaut wurde:

Aktualisierte Rueckmelder Schattenbahnhof

Danke an Olli, der mir auch einen Link zu diesen Federn geschickt hatte (siehe hier). Anstatt ein neues 3D Design zu erstellen, wurde einfach eine Halterung rechts oben eingebaut und die Feder mittels Sekundenklebers an den Enden fixiert. Die Justierung der Neodym-Magnete erfolgt dann am Besten am Arbeitsplatz mittels einfachem Messgerät.

Die Variante mit dem Gummiband ist aber auch noch im Einsatz – nach 2 Jahren läuft diese auch noch problemlos.

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Führerstandsmitfahrten

Kamera auf Niederbordwagen

Grundsätzliches

Wozu braucht man Führerstandsmitfahrten auf der Modellbahn? Auf dem ersten Blick eine nette Spielerei – aber auf den zweiten Blick eine durchaus sinnvolle, wenn nicht sogar notwendige, Funktion.

Ich selbst besitze eine kleine Kamera, welche eigentlich als Überwachungskamera gedacht ist. In Spezialistenkreisen nennt man das auch einen „Chinawürfel„, weil die Kameras meist für kleines Geld (<50€) im „Reich der Mitte“ gefertigt werden. Die Qualität ist eher mässig – reicht aber für das Ein- oder Andere Video. Hier mal ein Beispiel mit Führerstandsmitfahrten meiner Schmalspurbahn:

Nun haben solche Führerstandsmitfahrten durchaus ihren Spielreiz – eine Fahrt mit einer Modelllok auf einem Tablet/Smartphone oder PC Bildschirm mitzuverfolgen macht schon Spaß.

Wer sein Geld als Influencer und/oder Videofilmer verdienen will, für den ist natürlich eine professionelle Kamera für Führerstandsmitfahrten ebenfalls unabdingbar.

In Nächternhausen hatte ich aber einen ganz anderen Grund für Führerstandsmitfahrten: Bei einem Besuch befreundeter Modellbahnkollegen hatte einer eine Minikamera dabei – und ihr glaubt nicht, was ich alles im Untergrund gefunden habe:

Hier wurde ein ganzer Güterwagen im Untergrund zwischen zwei Gleisen gefunden. War wohl der letzte eines Zuges, sodass der Wagen nie vermisst wurde. Und er fiel genau zwischen die Gleise, sodaß es auch zu keiner Kollission kam.

Daneben wurden inzwischen im Untergrund Haftreifen und diverse Kleinmaterialien gefunden!

Führerstandsmitfahrt - Funde im Untergrund

Eine Kamera eignet sich nicht nur für Führerstandsfahrten und Videoaufnahmen, sondern besonders für die Kontrolle und Überprüfung der nicht sichtbaren Fahrtstrecken.

Lösungsübersicht

Die Anforderungen sind natürlich grundsätzlich unterschiedlich – je nachdem, welchen Schwerpunkt ihr habt. Für gestochen scharfe Videoaufnahme ist sicherlich eine handelsübliche, richtige Videokamera sinnvoll, während für dauerhafte Führerstandsmitfahrten eine professionelle, im Modell integrierte Kamera mehr Sinn macht1wer sich dafür interessiert: Da gibt es auch viele Eigenbauten – einfach mal danach suchen.

Tatsächlich sind die Mitfahrten in obigem Video mit einer solchen einfachen Kamera entstanden2Für die anderen Aufnahmen habe ich allerdings eine professionellere Kamera, eine Panasoic VX989 – die passt aber auf keinen Wagen.

Einfache Kameras auf Niederbordwagen

In Nächternhausen verwende ich eine einfache Überwachungskamera – diese hier.

Wie man auf obigem Video sieht, ist die Qualität besser als man denkt – immerhin hat die Kamera unter 50€ gekostet. Der gesamte Videostream wird dabei auf eine SD Karte gespeichert und kann zusätzlich über eine App per WLAN abgerufen werden. Achtet bei der Auswahl der Kamera nur darauf, das auch ein Autofokus vorhanden ist.

Kamera auf Niederbordwagen

Die Kamera wird auf einen Niederbordwagen montiert und liefert so über ca. 30 Minuten auch ein recht passables Bild einer Führerstandsmitfahrt. Aufgeladen wird die Kamera über einen normalen USB Adapter.

Für sporadische Überprüfung der unterirdischen Strecken und gelegentliche Führerstandsmitfahrten reicht eine normale, kleine Überwachungskamera

Benötigt man längere Aufnahmezeiten, kann man noch einen zweiten Wagen mit Powerbank mitlaufen lassen. Leider kann man die Kamera nicht über die App ein- oder ausschalten – dafür liefert sie aber einen Autofokus und einen Nachtsichtmodus. Letzterer allerdings nur mit mässig guter Qualität und ohne Farbe. Aus diesem Grund verwende ich zusätzlich eine kleine LED Kamera zur Beleuchtung.

Integrierte Kamera

Kameralok von Roco

Einige Hersteller haben das Potential erkannt, und bieten inzwischen auch spezielle Kameraloks an. Dabei ist die Kamera meist im Führerstand mit verbaut. Nebenstehend ein Beispiel von Roco

Wer sich im Netz umschaut, findet aber auch Wagen mit integrierten Kameras – meist handelt es sich dabei um Steuerwagen. Der grosse Vorteil ist natürlich, das keiner die Kamera sieht – der Nachteil sind sowohl der Preis als auch die fehlende Flexibilität beim Einsatz.

Professionelle Kameras

Es gibt inzwischen professionelle Kameras – oft s.g. Action Cams – wie die Polaroid Cube Plus, die Sony HDR AZ1, oder Sony FDR-X3000. Alle in der Preislage ab ca. 250€. Diese habe ich selbst nicht ausprobiert, aber angeblich passen diese genau auf einen Niederbordwagen. Findige Bastler haben auch mittels 3D Druck spezielle Niederflurwagen speziell z.B. für die AZ1 entwickelt. Falls ihr euch dafür interessiert, empfehle ich eine etwas intensivere Suche – je nach Anlage passen diese Kameras gerade noch so ins s.g. Lichtraumprofil. Hier ist natürlich insbesondere Bildqualität und Autofokus kein Thema. Vor allem begeistert sicherlich die Möglichkeit, die Kamera während der Fahrt zu fokussieren.

Für größere Anlagen, Ausstellungen und Modellbahnclubs empfiehlt sich eine „Action Cam“. Diese sind klein genug, um auf einem Niederflurwagen montiert zu werden und können auch über eine Smartphone-App gesteuert werden.

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Umbauwagen umbauen

4yg – so heißen die Umbauwagen der frühen DB die in der Epoche IIIa durch Umbau anderer Wagen entstanden. Vom Umbau – genauer gesagt vom Einsatz gebrauchter Fahrzeuge auf der Anlage will ich euch hier einmal berichten.

Manchmal sieht man mich durchaus auf Modellbahnbörsen – und was wäre eine solche Börse, ohne dass man nicht auch das Ein- oder Andere „Schätzchen“ dort ergattert. So hatte ich letztens wieder das Vergnügen und konnte mich eines Pärchens von 4yg-Personenwagen der Firma Roco aus den späten 80er Jahren nicht erwähren.

Da die Puffer und Zurüstteile gefehlt hatten, konnte ich die beiden auch noch sehr günstig erstehen. Aber was mache ich mit 2 Neuzugängen?

Die Erfahrung mit solchen alten Schätzchen hat mich gelehrt, diese immer erst einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, bevor diese auf der Anlage ihrer Runden drehen dürfen. So können Entgleisungen und unliebsame Überraschungen vermieden werden.

Hier mal meine Vorgehensweise – nicht alles davon müsst ihr beachten, denn nicht jeder patiniert seine Wagen oder verwendet eine Innenbeleuchtung.

Konkret habe ich folgende Vorgehensweise:

  1. Zerlegung des Fahrzeugs in die Einzelteile
  2. Überprüfung von Radsätzen und Drehgestellen
  3. Farbgebung von Inneneinrichtungen bei Personenwagen anpassen
  4. Personenwagen mit LED Innenbeleuchtung versehen
  5. Personenwagen um Figuren erweitern
  6. Kupplungen justieren
  7. Wagen auf der Anlage testen
  8. Erweiterungssätze hinzufügen z.B. Griffstangen
  9. Abschlusspatinierung
  10. Dokumentation und Integration in die Steuerungssoftware

Vor Einsatz gebrauchter Wagen und Fahrzeuge auf der Anlage, empfiehlt sich eine genaue Untersuchung, Reinigung und Optimierung der Fahrzeuge.

Zerlegung

Am Anfang zerlege ich die Fahrzeuge in ihre Bestandteile. Bei Güterwagen ist dies in der Regel nicht erforderlich – außer diese sollen auch patiniert werden. Wohl aber bei Personenwagen. Dabei werden oft schon erste Problemfelder wie fehlende Rastnasen oder defekte Radsätze sichtbar.

Wie die Zerlegung funktioniert habe ich schon beim Artikel über LED Streifen gezeigt1übrigens auch mit einem 4yg. Wichtig: Beschriftet die Seiten und Teile für den späteren Zusammenbau! Auch wenn die Teile gleich ausschauen, unterscheiden sie sich z.B. die Fensterfronten oder die rechte und linke Seite! Markiert euch auch, ob das Dach links oder rechts aufsitzt, und ob die Sitzbänke links oder rechts sind.

Radsätze

Nur selten hat man ein unbenutztes Modell ersteigert – meist sind die Radsätze verschmutzt, und müssen als erstes gereinigt werden. Ich nutze dazu einen Ultraschallreiniger mit Reinigungsflüssigkeit2Octopus Ultraschallreiniger Konzentrat . Hartnäckiger Schmutz muss allerdings später doch noch mit Isopropylalkohol entfernt werden – je nach Bohrmaschine lassen sich die Radsätze auch in einen Bohrkopf einspannen, was die Reinigung natürlich wesentlich vereinfacht. Bitte kein Schleifpapier verwenden oder maximal 800er!

Nach der Reinigung werden die Radsätze gesichtet. Auch prüfen, ob sich u.U. die Radsätze verschieben lassen. Im Bild seht ihr sowohl oben einen Radsatz der sich frei auf der Achse bewegen lässt, als auch links einen Radsatz dessen Radreifen sich einfach ablösen lässt. Deshalb müssen wir die Radsätze aber nicht wegwerfen – das lässt sich alles reparieren.

Defekte Radreifen klebe ich mittels Sekundenkleber. Jedes Rad wird danach mittels Messlehre auf Einhaltung des „Radsatzinnenmaß“ geprüft. Wie schon weiter vorne beschrieben sind das bei mir genau 14,6 mm. Mittels eines Schraubstocks lassen sich die Räder genau justieren. Räder die nicht absolut fest sitzen erhalten an der Achse einen Tropfen Sekundenkleber – danach sitzt das Rad bombenfest auf der Achse.

Innenräume und Patina

Nach den Achsen kommt die Airbrush zum Einsatz – zum Thema Patina muss ich mal bei Gelegenheit was schreiben. Da bin ich allerdings auch selbst nicht so der Meister drin – einige Hinweise dazu finden sich aber auch im Bericht zur Beladung von Güterwagen.

Ganz oben auf dem Bild habt ihr gesehen, dass die Inneneinrichtungssätze von Roco damals ein absolut grauenhaftes Ei-dottergelb aufwiesen. Das stimmt aber nun wirklich überhaupt nicht mit der Realität überein. Tatsächlich waren die Innenräume in einem braunen Holzton mit roten Sitzbezügen.Hier muss man nicht zu genau sein – nachher sieht man nicht mehr allzu viel von den detaillierten Arbeiten – wichtiger ist die Wagen auch gleich mit einigen Reisenden zu bevölkern – in Epoche IIIa gab es noch viele Menschen die mit der Bahn fuhren!

Die Dächer und auch die Verschmutzung der Außenhaut wurde bei der Gelegenheit natürlich auch gleich mit gemacht – davon aber wie gesagt später einmal mehr.

Beleuchtung

Wie ich mittels LED Streifen meine Wagen beleuchte, habe ich ja schon an anderer Stelle beschrieben. Und es kommt kein Wagen auf der Anlage zum Einsatz, ohne auch gleich die passende LED Beleuchtung mit verpasst zu bekommen. Von Roco gab (und gibt es hoffentlich auch noch) die hier gezeigten Kupferstreifen. Die sind eigentlich für die s.g. Hechte von Roco. Aber wenn man eine Rastnase am Drehgestell abbricht, welches für die Originale vorgesehen waren (die habe ich nämlich nicht mehr im Handel gefunden), dann kann man auch diese Streifen hier verwenden.

Ich verwende immer ein Drehgestell für die Aufnahme eines Pols. Daher muss ich nur ein Kabel nach innen ziehen. Bei den 4yG geht dies ideal mit einem 1mm Bohrer mit dem man durch den Zapfen des Drehgestells bohrt.

Die 4yg haben 2 Toiletten, in welchem wir 2 x 500 uF Stützkondensatoren unterbringen können. Dazu müssen die Toiletten ein wenig „aufgebohrt“ werden um die Kondensatoren aufnehmen zu können. Die Fenster waren früher satiniert – es reicht also weißes Papier ans Fenster zu kleben. So sind dann auch die Kondensatoren nicht mehr sichtbar.

Verschaltung und Anschluss der LED Streifen findet ihr in diesem Bericht.

Ersatzteile

Die Puffer der 4yg müssen allesamt fixiert werden – die fallen nämlich schon bei purem Anschauen heraus. Ich verwende dazu UHU Kraft Flex und Clean, der transparent austrocknet. Leider gibt es ihn wohl nicht mehr vom Hersteller3 – UHU Flextube ist wohl der Nachfolgerkonnte ich aber selbst noch nicht ausprobieren – meiner reicht noch :-). Die fehlenden Puffer habe ich mittels 3D Drucker nachgedruckt – bei Interesse gerne melden.

Auch die Griffstangen werden bei der Gelegenheit mit nach gearbeitet

Maß halten

Zu guter Letzt solltet Ihr noch das Höhenspiel der Kupplungen prüfen. Einige Wagen habe ich mit Starrkupplungen ausgerüstet – der größte Teil ist aber trennbar mit Kadee Kupplungen ausgestattet. Die Lehre ist selbst gebaut – erfüllt aber ihren Zweck4und wer genau hinschaut, sieht, dass sich hier noch ein 3yg dazwischen gemogelt hat...

Einsatz

Zum Schluss geht es zum Einsatz auf die Anlage. Auch hier muss der Wagen erstmals seine Runden drehen und auch die schwierigen Passagen, wie das Zurück drücken im Schattenbahnhof, bestehen. Dabei habe ich dann auch noch zu kurze Kupplungen gefunden oder zu dicke Puffer, welche sich verhakt haben. Aber die beiden Schätzchen sind jetzt im Verbund mit den schon vorhandenen 4yg echt original anzuschauen – schaut selbst:

gealterter Umbauwagen 4yg

Nacharbeiten

Wer will, kann jetzt noch zusätzliche Patinierung und Farbgebung an den Wagen durchführen. Ich mache das immer erst nach etwas längerem Einsatz und verwende dazu Trockenfarben.

Ebenfalls erhalten bei mir alle Wagen eine laufende Nummer und müssen auch in die Steuerungssoftware (Traincontroller) übernommen werden. Die laufende Nummer wird einfach mit einem kleinen Papierrest unter den Wagen geklebt.

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Der Retter der Nebenbahnen – VT95

VT95 - der Uerdinger Schienenbus

Artikel aktualisiert am 21.01.2024

Vorgeschichte

Schon lange hatte ich mit den Vorserien der Schienenbussen, den VT95, geliebäugelt – passen diese ab 1950 eingesetzten „Unikate“ doch gerade noch in die von mir gewählte Modellbahnepoche IIIa.

Vor vielen Jahren gab es diese, auch Uerdinger Schienbusse genannten Fahrzeuge für kurze Zeit auf dem Modellbahnmarkt.

Zwischenzeitlich wurden die Formen Ende Dezember von einem Händler tatsächlich neu aufgelegt. Nun bin ich selbst kein Freund von Onlinehändlern, oder Firmen wie Busch, welche nur über wenige ausgewählte Händler ihre Feldbahnprodukte anbieten1das ist übrigens auch der Grund, warum meine „Feldbahn“ auf H0e und nicht H0f Gleisen fährt, allerdings handelt es sich hier auch nicht um einen „reinen“ Onlinehandel, da es ein Ladengeschäft in Kamen gibt. Wenn wir als Modelleisenbahner nur noch bei Händlern einkaufen, dann ist das irgendwann der Tod unseres geliebten Hobbies, weil dann die erfahrenen Händler, welche ja auch Anfänger unterstützen, das Nachsehen haben.

Bisher hatte ich nur mit einem KlV 20 in der Ausführung der Höllentalbahn mit diesem Händler Erfahrungen. Aber der VT hatte es mir dann doch angetan. Hinzu kommt, dass zwar die Formen übernommen wurden, der elektrische Teil aber vollständig neu ist.

Unboxing

So nennt man das ja neuerdings, wenn man das Teil frisch aus der Schachtel holt. Interessanterweise gibt es seitens des Händlers – Modellbahnunion – insgesamt 10 Beschriftungs- und Ausführungsvarianten an.

Für mich kam natürlich nur die Version 1 (mit nur einer Tür) und der Beschriftung von Kempten in Frage.

Diese Vielfalt gleich bei Veröffentlichung kenne ich sonst von anderen Herstellern nicht – dort muss man oft Jahre auf die jeweilige DRG oder DB Variante warten. Allerdings sind es auch nur zwei Formvarianten – jeweils mit einer oder zwei Türen.

Das Modell lässt sich ziemlich einfach nach Bedienungsanleitung durch Herausziehen der Kupplung und Spreizen der Chassis öffnen. Neben der Bedienungsanleitung gibt es allerdings nur wenig Information:

Auf einem 2. Blatt findet sich die (umfangreiche) Funktionsliste und auf dessen Rückseite die CV Parameter für die wichtigsten Werte wie Lautstärke und Basis-CV. Leider erfährt man nur beim Öffnen des Modells, dass es sich hier um einen Zimo MS580 Decoder2ich vermute ein MS580N18 aufgrund der Next18 Schnittstelle handelt. Bei einem anderen Modell hätte ich mich geärgert, da ich z.B. für Entkupplungsfunktionen die Funktionstastenbelegung änderen muss.

Es liegen mehrere Kupplungen u.a. für VT-Anhänger. Für den vorbildorientierten Modellbahner empfiehlt sich allerdings keine Standard-Hakenkupplung: Da aus Vereinfachungsgründen beim Original LKW Kupplungen verwendet wurden, konnte der VT nie mit normalen Wagen gekuppelt werden.

Auf dem Gehäuse findet man eine Reihe DIP Schalter. In der Bedienungsanleitung findet sich zwar der Hinweis darauf, dass diese Schalter für DCC alle auf OFF stehen müssen – aber wer genau hinschaut sieht: Die stehen nicht alle auf OFF. Und wer analog fährt, der hat spätestens jetzt ein Problem, denn welcher Schalter für welche Funktion im Analogbetrieb zuständig ist, steht in keiner Anleitung!

Für alle die an den Schaltern mal rumprobiert haben: Hier die – funktionierende – Belegung für DCC:

VT95 Modellbau Union Unboxing
VT95 Unboxing

Auf der anderen Seite des obigen Bildes findet sich der Lautsprecher für den Sound im „Toilettenbereich“. Passt gerade so da hin – zum Sound später mehr.

Wenn ich nun das Teil schon einmal geöffnet habe, sollten natürlich auch ein paar Figuren rein. Patinierung mache ich erst später – allzu lange waren die VT nicht in Betrieb, haben also auch nur wenig „Dreck“ angesetzt.

Fahren

Der VT hat nur 2 Achsen – und damit auch nur 2 Stromabnehmer pro Seite. Positiv fällt auf, das der Hersteller dem Fahrzeug s.g. GoldCap Kondensatoren spendiert hat.

Das Modell setzt sich ruckfrei mit der Mindestgeschwindigkeit in Bewegung. Im Analogbetrieb dürfte der Auslauf allerings nicht sehr groß sein.

Sound

Der Sound ist wirklich genial gut – und dem Original (soweit ich das beurteilen kann) – sehr gut nachempfunden. Hier mal ein kleines Video des VT in Nächternhausen (leider habe ich kein Hochleistungsmikro – deshalb kommt der Sound nicht so ganz gut rüber)

VT95 auf der Anlage Nächternhausen (bitte Ton einschalten!)

Insgesamt hat der Decoder 28 Funktionen 3wobei ich mich bei dieser Funktionsvielfalt frage, wie man ohne Softwaresteuerung diese noch alle nutzen will, davon alleine 20 sound-orientierte Funktionen.

Der Sound ist wirklich toll geworen – leider kommt das nicht so detailliert oben im Video heraus. Auf der Webseite des Händlers kann man unter diesem Link den Sound wesentlich besser hören.

In Abhängigkeit von der Anlagengröße kann man die maximale Lautstärke über die CV 395 ruhig einiges runter drehen.

Funktionen

Der Decoder bietet 28 Funktionen – davon alleine 20 Soundorientierte Funktionen. Warum man allerdings dem Modell eine dermassen spartanische „Bedienungsanleitung“ beigelegt hat – selbst auf der Webseite gibt es keine bessere Darstellung – kann ich nicht verstehen. Das die Qualitätssicherung fehlt, zeigen auch die Druckfehler auf den insgesamt 4 DIN A5 Seiten. Einige Funktionen sind auch erst nach mehrmaligem Ausprobieren zu verstehen. Die „Lichtunderdrückung Führerstand4ist nicht mein Schreibfehler, sondern in der Dokumentation genau so aufgeführt der Führerstände schaltet nämlich gleichzeitig das jeweilige Front- bzw. Rücklicht mit aus, und nicht nur die Führerstandsbeleuchtung. M.E. eine total sinnlose Funktion, fuhr der VT doch fast nie mit Anhängern. Dafür schaltet die Funktion „Führerstandbeleuchtung“ mit der Fahrtrichtung um.

Was die Funktion „Speedlock“ bedeutet, konnte ich noch nicht herausfinden. Schön dagegen der Fehlstart (hört man auch in meinem Video). Absolut unsinnig ist die „Ansage„, die immer davon ausgeht, dass der Triebwagen auf „Gleis 1“ abfährt.

An einigen Stellen hat man den Eindruck, dass hier die Funktionsvielfalt des ZIMO Decoders einfach ausgereizt werden sollte5warum sollte man die „Bremse unterdrücken“?.

Überhaupt wird man Schwierigkeiten haben, alle Funktionen zu nutzen. Das geht eigentlich nur mit einer entsprechenden Steuerungssoftware – trotzdem sind einige Sounds kaum im realen Betrieb zu hören (z.B. das Öffnen der Türen)

Fazit

Das Modell selbst ist sehr ansprechend gestaltet – alleine der durchgehende Blick der mittels hochgelegtem Decoder erreicht wird, ist schon eine Leistung. Da nur 2 Achsen für die Stromabnahme zur Verfügung stehen, ist der zusätzliche Hochleistungskondensator sehr wertvoll. Das Maschinchen gleitet so anstandslos über die komplexesten Weichenstraßen.

Der Motorsound des Zimo Decoders ist erste Sahne – was für die restlichen Sounds, wie die ausschließliche Abfahrt in Gleis 1, oder kaum vernehmbares Öffnen der Tür – leider nicht zustimmt. Teilweise wurde die Funktionsvielfalt eindeutig übertrieben.

Negativ fällt die Dokumentation auf – weder findet man Informationen über die Funktionen der DIP Schalter im Analogbetrieb, noch über den verwendeten Decoder oder einige der komplexeren Funktionen.

Jedenfalls hat Nächternhausen jetzt endlich einen Schienenbus, der in den Tagesrandlagen sicher häufig zum Einsatz kommt!

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Traincontroller: Aktionen hinter Haltmarkierungen

In einem der letzten Stammtische der Anwender der Steuerungssoftware Traincontroller wurde folgende Lösung gezeigt, um Aktionen durchzuführen, welche auch nach Halt und erneutem Anfahren eines Zugverbandes im jeweiligen Block ablaufen können.

Hintergrund:

Wenn ein Zug in einem Block anhält, so werden Aktionsmarkierungen, welche entfernungsmäßig hinter der Haltemarkierung liegen bei erneuter Anfahrt des Zugverbandes nicht mehr ausgelöst.

Dieses Problem lässt sich mittels eines Bahnwärters lösen, welcher in den Block eingefügt wird.

Als Beispiel wird die Konfiguration meiner Anlage Nächternhausen verwendet – wer will kann die Originaldatei im Downloadbereich unter https://www.naechternhausen.de/tipps-und-tricks/downloadliste/  laden.

TC - Haltmarkierung - Bild1

Man beachte hierbei Block FB 2 (Freiburg) in nebenstehendem Bild – hier findet sich im Block folgender Bahnwärter „819 AM Block „%B“/\   – Verlängerung Markierungen über Haltepunkt hinaus“ . Dieser Bahnwärter stellt – auch bei Weiterfahrt nach Halt an der Haltmarkierung sicher, das die hier stehenden Aktionsmarkierungen ausgelöst werden.

Wir erstellen diesen Bahnwärter zunächst außerhalb des Blocks – als „ganz normalen Bahnwärter“ und fügen ihn hinterher in den Block ein (einfach rein ziehen).

1. Konfiguration der Haltmarkierung

Der (rot dargestellte) Haltmarkierung kann bleiben wie er ist – wichtig ist hier nur, das wir die Memory ändern auf „Mit Melder – wenn der unten angegebene Melder ausgeschaltet wird“ – als Melder wählen wir den „Bezugsmelder“ aus. So ist sichergestellt, das die Haltmarkierung auch nach Halt des Zuges noch eingeschaltet bleibt – so lange bis der zugehörige Blockmelder auch ausgeschaltet ist.

2. Konfiguration des Bahnwärters

Bei der Memory des Bahnwärters reicht es, diesen ca. 8 Sek. nach Einschalten auszuschalten und Ausschalten erzwingen zu aktivieren. Wichtiger ist aber der Auslöser, der da wie folgt ausschaut:

Man beachte die Combi-Bedingung:

TC - Haltmarkierung - Bild3
TC – Haltmarkierung – Bild3

Diese Erweiterte Zugbeschreibung können wir auch direkt in der Kombibedingung anlegen – wesentliches Element ist im Reiter „Allgemeines“ V-Min=1km/h und unter Züge „Alle Lokomotiven“ wählen.

Unser Bahnwärter wird also unter folgenden Bedingungen auslösen:

  • Ein Zugverband bewegt sich im Block UND
  • Die Haltmarkierung wurde aktiviert UND
  • Das Signal ist nicht Rot UND
  • Der Block ist reserviert für einen Zugverband mit Fahrtrichtung aufwärts (also zum Signal hin)

Diese Bedingungen gelten auch, wenn der Zug nicht am Signal halten muss – auch dann ist ja die Haltmarkierung aktiviert.

Anwendungsfälle

Ich habe aktuell zwei Anwendungsfälle:

  1. Aktivierung von Soundfunktionen nach der Haltmarkierung
  2. Reservierung eines nachfolgenden Blocks, ohne dafür einen (teuren) S88 Melder zu verwenden), wenn der nachfolgende Block in einem Stumpfgleis endet (siehe Block NB70b in der Projektdatei)

Sicher lassen sich noch andere Anwendungsfälle finden. Wer seine Weichenstraßen nicht überwacht könnte z.B. einen Schalter verwenden, der bei Beginn der Weichenstraße einschaltet und – in Abhängigkeit von der Zuglänge – am Ende der Weichenstraße ausschaltet. Ein weiterer Bahnwärter könnte dann auf diese Schalter reagieren und somit als Melder für die Weichenstraße dienen.

Einschränkungen

Nachstehende Einschränkungen (Danke, Silvio!), sollen nicht unerwähnt bleiben:

  • Beim Wechsel in den Editermodus werden die Aktionsmarkierungen ebenfalls beendet. Wird der Zugbetrieb danach wieder gestartet, so werden die Aktionsmarkierungen nicht mehr mit abgearbeitet.
  • Außerdem muss natürlich der Zug auch bei Vmin=1 km/h losfahren! Hier ist die Decodereinstellung wichtig: Denkt TC der Zug würde sich bereits bewegen, der Zug fährt aber erst bei Vmin=10km/h so stimmen die Entfernungsangaben natürlich nicht mehr.
  • Beim Wechsel der Fahrtrichtung innerhalb des Blocks sind die Aktionsmarkierungen natürlich nicht mehr gültig.

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Tipps&Tricks: Kontakte reinigen

Fulgurex Weichenmotor (Verschaltung)

Letztens war es wieder einmal soweit: Meine „uralten“ motorischen Weichenantriebe der Firma Fulgurex wollten nicht mehr schalten. Eigentlich sind diese Antriebe bei mir – ansonsten verwende ich ja Servoantriebe – nur in Neben- und Rangiergleisen verwendet. Ausgerechnet der defekte Antrieb war aber im Güterzugbereich auch noch für die Polarisierung der Weichenkreuzung H0e/H0 zuständig und hatte sich natürlich – kurz vor dem Aufgeben – entschlossen, die Schaltstellung für H0e einzulegen. Hier übrigens ein Video wie es auf der Anlage ausschaut

Das konnte natürlich nicht so bleiben – beim Rangieren verwende ich hauptsächlich den H0-Zweig und so gab es natürlich sofort einen Kurzschluss.

Nun hatte ich in der Vergangenheit bereits einmal Probleme mit diesem Kandidat – hier half dann einfaches Kontaktspray (Kontakt 60 – gibt es z.B. bei Reichelt und Conrad). Doch diesmal sollte es nicht so einfach sein!

Zunächst sollte man aber prüfen, ob es wirklich die Kontakte sind – der Fulgurex bewegt sich nämlich in Anbetracht der Endabschaltung gar nicht, wenn man einfach nur Strom an die Anschlüsse gibt. Stattdessen direkt den Motor anschließen (man kann ihn einfach vorne ausklipsen, sodass das Rändelrad nicht mehr in der Spindel hängt.

Bei mir wird der Antrieb digital angesteuert über einen Lenz Funktionsdecoder LS150. Der Vorteil dieses Decoders liegt darin, dass er mehrere Ausgänge mit Wechselstrom zur Verfügung stellt. Den kann man über 2 Dioden in Gleichstrom wandeln. Hier lohnt sich also zunächst – z.b. mit einem Glühlämpchen oder mit einem Voltmeter zu prüfen, ob der LS150 denn auch Spannung bis zum Weichenmotor liefert.

Da dieser Test positiv verlief und der Motor auch beim Einschalten problemlos funktionierte, war klar: Es sind – wieder einmal – die Kontakte. Hier ist dann – so schwer es einem dann fällt – der Ausbau des gesamten Motors angesagt. Wohl dem, der seine Zuleitungen mittels Bananensteckern o.ä. realisiert hat.

Baut motorische Weichenantriebe so ein, dass sie sich leicht entfernen lassen. Insbesondere sollten die elektrischen Anschlüsse mittels Steckverbindern ausgestattet sein.

Diesen Tipp kann ich nur generell empfehlen – egal ob es um Decoderumbau in einer Lok geht oder – wie hier – um einen Weichenantrieb.

Nun ist der Fulgurex wirklich ein uraltes Stück – zum Glück für uns. Denn man kann den Antrieb bis ins letzte Detail vollständig auseinander nehmen! Und genau das sollten wir jetzt auch tun, wobei uns nur die Schaltkontakte interessieren:

Einzelne Kontakte - Fulgurex Weichenmotor
Einzelne Kontakte – Fulgurex Weichenmotor

Wir entfernen zunächst die Schaltkontakte rechts und links indem wir jeweils die 2 Schrauben lösen. Alle Anschlüsse der Schaltkontakte löten wir danach ab1hier hilft das Smartphone, mit ich vorher immer ein Bild der aktuellen Verschaltung mache. Die Schaltkontakte werden hiernach gesäubert.

Die Säuberung der Kontakte kann unterschiedlich erfolgen. Entweder durch superfeines Schleifpapier (>600er), welches wir zwischen den Kontakten hin- und her bewegen, oder – wesentlich effektiver – mittels einer Ultraschallreinigung.

Für unsere Zwecke reicht ein handelsübliches Ultraschallreinigungsgerät, wie es auch für Brillen o.ä. im Kostenrahmen zwischen 20€ und 50€ erhältlich ist. Die Kontakte sollten gerade so mit Wasser bedeckt sein, da sich der beste Reinigungseffekt direkt unterhalb der Wasserlinie einstellt.

Reiniger Ultraschall

Als Reinigungsmittel kann man es mit normalem Wasser versuchen – bessere Effekte habe ich aber mit Reinigungsmittel erzielt. In der Regel reichen 2 Reinigungsvorgänge jeweils a 8 min aus. Selbstverständlich könnt ihr auch ein anderes Reinigungsmittel verwenden – mit dem nebenstehenden habe ich jedenfalls gute Erfahrungen gemacht. Ihr solltet nur darauf achten, dass das Reinigungsmittel für Kunststoffe als auch für Metalle geeignet ist. Während der Reinigung sieht man dann auch schon, wie sich das Wasser durch den abgelösten Dreck verdunkelt.

Am Schluss sollten wir dann ziemlich saubere Kontakte vor uns liegen haben. Das noch anheftende Wasser zwischen den Kontakten entfernen wir am Besten mit dem guten, alten Löschpapier.

Einzelkontakte Fulgurex Weichenantrieb
Einzelkontakte Fulgurex Weichenantrieb

Bevor wir alles zusammen löten, sollten die Kontakte noch etwas trocknen. Der Spindel des Motors tut etwas Fett gut – so kann der Motor dann mit sauberen Kontakten wieder mehrere Jahre seinen Dienst versehen. Wer oben übrigens genau hinschaut, wird sehen, das ich die Bohrung für den Mitnehmerstift rechts aus-gefräst habe. Dadurch kann die Stellstange nach unten wandern. Sie fällt dann nicht mehr heraus und ist vor allem in einer Linie mit der unteren Platte. Wer beim Einbau den Motor etwas leiser bekommen will, der sollte diesen auf Kork montieren oder direkt mit Gummihalterungen versehen. Bei mir reicht aber der direkte Einbau, da die Motoren (s.o.) nur in Nebengleisen zum Einsatz kommen.

Um zukünftige Verschmutzung der Kontakte zu vermeiden, habe ich die Verpackung des Motors mittels einfachen Heftzwecken und etwas Klebeband befestigt – sieht jetzt nicht so optimal aus, aber ist ja auch kaum zu sehen.

Befestigung Fulgurex Weichenantrieb
Befestigung Fulgurex Weichenantrieb

Das hier beschriebene Verfahren mit Ultraschall eignet sich natürlich generell für Kontakte – so verwende ich es auch für einen älteren Bemo-Weichenantrieb sowie für die Reinigung von älteren Lokmotoren (danach nur wieder gut ölen).

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Realistischer Felsbau

Der Bericht erschien in detaillierte Form im Eisenbahnmagazin 12/22

Realistischer Felsbau kann schon ganz schön schwierig sein. Dabei sind Felsen ein wichtiges Stilelement im Modellbau. Der Hintergrund: Um Höhen zu gewinnen, benötigen wir auf dem so knapp zur Verfügung stehenden Platz oftmals unterschiedliche Höhentrassen nah nebeneinander. Hier ein typisches Beispiel aus Nächternhausen mit drei nah nebeneinander liegenden Trassenführungen:

Felsenbau im Modell – Beispiel Rohbau

Die beiden oberen Trassen der Normalspur kommen an der Brücke auf gleiches Niveau – die eine Trasse steigt, während die andere fällt. Hier ist eine Mauer nicht nur angebracht, sondern auch vorbildgetreu. So ist eindeutig zu erkennen, dass es sich hier um ein nachträglich in die Natur eingebrachten Damm bzw. Einschnitt handelt. Diese wurden dann mittels Mauern gesichert.

Für die untere Trasse wäre eine weitere Mauer absolut unsinnig gewesen – und hätte auch mit der erforderlichen Höhe absolut vorbildwidrig ausgesehen.

Nun hatte ich von Altmeister Brandt gelesen, das er alles seine Felsen aus Gips baut und mit einem Stechbeitel formt. Mein Ergebnis hat mich allerdings nicht gerade begeistert. Ich verwende dieses Verfahren trotzdem teilweise noch, allerdings nur wenn es um einzelne kleine Felspartien geht. Nebenstehend seht ihr eines meiner „frühen“ Werke.

In einer amerikanischen Zeitschrift habe ich dann ein Verfahren gelesen, wie man mit Abdrücken von echten Felsen arbeitet, indem man eine Form aus Latex erstellt. Die Ergebnisse dort fand ich absolut faszinierend. Die Vorgehensweise habe ich detailliert im Eisenbahnmagazin 12/22 beschrieben.

So sieht der Felsenbereich in Karnsdorf nach dem finalen Modellieren und Begrünen aus – vor allem die vorderen Felsen am Tunnel sind aus Formen echter Felsen entstanden.

Um die in obigem Bericht beschriebene – doch etwas „trockene“ – Vorgehensweise zu detaillieren, habe ich diese Methode für euch in zwei Videos dokumentiert – im ersten Video geht es dabei um die Herstellung der Formen:

Wenn die Formen fertig gegossen sind, müssen diese in die Landschaft eingebaut werden und es folgt die wichtigste Arbeit: Die Farbgebung:

Der Straßentunnel wurde übrigens einem Vorbild an der Lahn nachempfunden – oben rechts im Video seht ihr ein kleinen Ausschnitt dieses Originals, welches bei der späteren Begrünung und Farbgebung mit Pate gestanden hat.

Und natürlich gibt es auch ein Fahrvideo – allerdings nicht von dieser Felswand (am Umfeld bin ich hier immer noch am Bauen), sondern von diversen anderen Felsbereichen, die ich mit obigem Verfahren gebaut habe. Ich hoffe euch hilft diese Anleitung weiter – wie immer freue ich mich auch über eure Kommentare, Fragen, oder Ideen

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Traincontroller: Dateimanagement

Hintergrund

Ein großer Vorteil der Steuerungssoftware Traincontroller ist die Möglichkeit, am Arbeitsplatz PC – im s.g. Offline Modus – die Programmdatei zu bearbeiten. Dabei ist die Simulation von Zugfahrten, Events usw. möglich, ohne dass wir dazu die reale Anlage in Betrieb nehmen müssen.

Eine der Nachteile: An den unterschiedlichen Endgeräten haben wir unterschiedliche Benutzer, Datenstrukturen und Verzeichnisse.

Ein Beispiel: Traincontroller verwendet für die Darstellung der Wagen und Züge die Dateien von Trainanimator (Dateityp .yra). Die Lokation dieser Dateien ist in der Programmdatei verlinkt. Haben wir nun am Moba PC (nennen wir ihn der Einfachheit PC A), nur eine Festplatte/SSD/Partition, am Arbeitsplatz PC (PC B) aber 2 Festplatten1oder unterschiedlichen Partitionen, so verweisen die Verzeichnisse u.U. auf unterschiedliche Dateien. Auf PC A sind die Benutzer unter Laufwerk C:\…., auf PC B aber unter Laufwerk D:\….

Noch extremer ist das Problem, wenn auch die Option 4D Sound verwendet wird: Hier verweisen die Dateien von Trainanimator auf absolut adressierte Audiodateien.

Wenn unterschiedliche PCs für Traincontroller genutzt werden, so sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Icons der Wagen an einem der PCs nicht lesbar. Je nach verwendeter Software können auch andere Probleme auftauchen.

Der Grund dafür: Traincontroller verwendet zwar meistens s.g. relative Adressierung (also immer Dokumente/Eigene Dateien/…), aber leider an einigen Stellen auch eine absolute Adressierung (also C:\Benutzer\…).

Es gibt aber einfache Lösung für das Problem! Doch dazu müssen wir uns zunächst das Dateimanagement von Traincontroller anschauen

Die Programmdatei

Die Programmdatei (.yrrg) wird immer im Home Directory – und dort unter „Railroad & Co/TrainController“ gespeichert.

Der Hersteller empfiehlt diesen Speicherort nicht zu ändern. Die Programmdatei hat die Erweiterung yrrg. Beim Namen selbst ist man frei einen beliebigen Namen zu verwenden. Ich habe mir angewöhnt den Namen nach einem Schema zu beschreiben: G10A7 bezeichnet die aktuelle Version von TC unter der die Datei gespeichert wurde (in diesem Falle also TC Gold Version 10 A 7). Dann folgt eine Nummer und zum Schluss eine Gedächtnisstütze für mich die beschreibt, was die letzte grössere Änderung war. Am Anfang steht der (gekürzte) Name meiner Anlage – also z.B.

Speichern Sie Ihre Programmdateien ausschließlich im Standardverzeichnis. Gleiches gilt auch für Dateien von Trainanimator oder Trainprogrammer. Unter „Dieser PC/Dokumente/Railroad & Co“ sollten immer mindestens die Ordner TrainAnimator, TrainController und Trainprogrammer vorhanden sein.

Und verwenden Sie ein Namensschema beim Abspeichern von Dateien. Ich selbst habe mir ff. Schema angewöhnt:

<LAYOUTNAME> G<HAUPTVERSION><UNTERVERSION> <DATEIVERSION> <HAUPTAENDERUNG>
wobei:
<LAYOUTNAME> z.B. Nhsn für das konkrete Projekt - hier Nächternhausen
<HAUPTVERSION> die Traincontrollersion - hier aktuell10
<UNTERVERSION> aktuell die Version B1
<DATEIVERSION> die Version meiner Programmdatei
<HAUPTAENDERUNG> die wichtigste Änderung die ich zuletzt gemacht habe
 

hier ein Beispiel:

Nhsn G10B1 58.8 Ansagen

Ich kann hier am Namen der Datei sofort erkennen, mit welcher TC-Version die Datei zuletzt bearbeitet wurde, und was meine Hauptänderungen waren. 58.8. ist die Version meiner Änderung, bei der ich mich hauptsächlich mit Ansagen beschäftigt hatte.

Laufwerk R erstellen

Auch wenn man keine Ahnung von Computerprogrammierung hat, ist die Lösung einfach zu bewerkstelligen. Zunächst einmal gibt es einen einfachen Befehl mit dem wir unter Windows unser Dokumentenverzeichnis als Laufwerksbuchstaben zuordnen können.

Dazu solltet ihr als erstes euren Windows Explorer (Windows Taste + E) öffnen und dort unter Dokumente -> Railroad & Co -> Traincontroller nachsehen, ob dort auch wirklich eure Traincontrollerdateien liegen.

Nun öffnen wir eine s.g. „Shell“ indem wir die Windows Taste (die mit dem Windows Symbol auf eurer Tastatur) + die Taste R gleichzeitig drücken. In dem sich öffnenden Feld geben wir unter öffnen „cmd“ ein und dann folgende Zeile:

subst R: "%USERPROFILE%""Railroad & Co""
DIR R:

Es gibt leider einen Sonderfall: Wenn ihr euer Windowsprofil auf ein anderes Laufwerk verschoben habt (seltener Fall, aber kam bei mir an einem PC so vor), dann funktioniert die Variable USERPROFILE nicht. Dann müsst ihr dies durch den Ort ersetzen, den ihr auch bei der Verschiebung verwendet habt.

Achtet auf die Leerzeichen und die doppelten Anführungszeichen. Das sollte dann folgendes Bild ergeben.

Ihr könnt nun an beliebiger Stelle das Laufwerk R verwenden um direkt zu allen Dokumenten von Traincontroller zu springen. Und natürlich können wir diese Information auch in Traincontroller nutzen, indem wir im Suchfeld das R Laufwerk (Suchen in) angeben. Das Laufwerk erscheint hier direkt mit dem Namen des Directories – also Railroad & Co.

R Laufwerk verwenden

In TC verwenden wir jetzt immer das R Laufwerk, wenn es darum geht auf eine Datei in Trainanimator zu verweisen. Dazu im Feld „Suchen in“ einfach nur R eingeben – in der Regel sollte dann schon das richtige Laufwerk angezeigt werden:

Hilfreich ist dies vor allem, wenn wir Dateien die Icons unserer Fahrzeuge in Trainanimator auswählen. Egal auf welchen Endgerät wir uns also nun befinden. Überall wo das R Laufwerk existiert, verweist es auf die dann richtige Adresse! Hier ein Beispiel aus Traincontroller:

Laufwerk R dauerhaft zuweisen

Ein Nachteil allerdings hat unser Verfahren bis jetzt noch: Die Änderung ist nicht permanent!

Das heißt: Bei jedem Reboot unseres Rechners ist das R Laufwerk wieder weg. Die Lösung ist auch hier wieder einfach: Wir erstellen eine Datei, welche bei jedem Systemstart ausgeführt wird, und mit der wir sicherstellen, dass das Laufwerk auch nach Reboot immer wieder richtig zugeordnet wird.

Dazu öffnet ihr als erstes Einen Editor und fügt folgende Zeilen ein

subst R: "%USERPROFILE%""Railroad & Co""
EXIT /B

Die Datei speichern wir unter einem fest definierten Namen an einer bestimmten Stelle. Um diese Stelle zu finden, drückt ihr wieder die Taste WINDOWS+R und gebt folgendes Kommando ein:

shell:startup

Jetzt öffnet sich ein Explorer Window und genau an diese Stelle speichern wir unsere oben erstellte Datei unter dem Namen autostart.bat mittels „Speichern unter…“. Unter Umständen gibt es diese Datei schon, dann solltet ihr die oberen Zeilen mit subst…. am Ende dieser Datei anfügen.

Wenn ihr dies auf allen PCs macht, mit denen ihr auch eure TC Dateien bearbeitet, so werdet ihr immer – auch nach Reboot – ein Laufwerk mit Namen R haben, welches dann auch immer an die richtige Stelle verweist.

Ich habe hier meine eigenen Erfahrungen dokumentiert – sicher habt ihr auch Erfahrungen gemacht – nutzt doch bitte das Kommentarfeld und helft so auch anderen. Damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen „Fakenews“ kommt, man könne eine Modellbahn nicht ohne dauernde Probleme betreiben!

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Geländebau mit Styrodur und Gips

Wie funktioniert der Geländebau in Nächternhausen? Und wie bekommt man ein natürlich aussehendes Gelände auf einer ansonsten geraden Platte hin? Und warum sollte man das überhaupt machen?

Dazu möchte ich euch gerne ein aktuelles Beispiel aus Nächternhausen vorstellen. Aktuell baue ich an der Mittelzunge – wer den Beitrag zu den Holznachbildungen gelesen hat, kennt zumindest ein Teilstück davon.

In den Foren gibt es natürlich diverse Hinweise, wie man dies macht – und teilweise auch mit richtig tollen Tricks und Tipps. Um allerdings ein vollständiges Bild zu bekommen – also wie es den von Anfang bis Ende zu realisieren ist, kommt man um intensives Suchen nicht herum – ich hoffe ich kann mit diesem kleinen Beitrag daher eure Suchaufwände etwas reduzieren.

Nun hat eine solche „Mittelzunge“ einen entscheidenden Nachteil: Sie ist von allen Seiten einsehbar und eine Hintergrundkulisse macht hier wenig Sinn. In solchen Fällen, sollte man einen wesentlichen Punkt beachten:

Baut euer Gelände so, das es von vorne nach hinten ansteigt – das verbessert den Gesamteindruck massiv.

Für eine solche Mittelzunge darf der Betrachter dann natürlich auch einmal von hinten auf das Arrangement bzw. Modul schauen. Bilder würde man aber immer von vorne bzw. von der Seite machen.

Die folgende Beschreibung gilt aber nicht nur für Mittelzungen – sondern generell für den Geländebau.

Die aktuelle Situation und Vorbereitungen

Hier seht ihr die Situation:

Karnsdorf - Lokschuppen - Ausgangssituation
Karnsdorf – Lokschuppen – Ausgangssituation

Hier soll neben die Segmentdrehscheibe (von Hapo) eine kleine Lokbehandlungsstation hin kommen. Der Lokschuppen entstand übrigens aus einem H0 Lokschuppen unbekannten Herstellers, der auf H0e-Maße reduziert wurde (daher auch das neue Dach aus 600er Schmirgelpapier).

Daneben ein kleiner Zufahrtsweg und erhöht ein Wohnhaus (Busch Artikel 1909) mit Nebengebäude. Das Wohnhaus wird nach vorne über eine Stützmauer (aus Spörle Gipsformen) zum Weg hin abgestützt. Hinzu kommt ein Tor (Weinert) , als Einfahrt zum Bereich des Lokschuppens. Als Erstes werden daher die Maße genommen: Der Weg muss zur Breite des Tores passen, der Lokschuppen muss mittig stehen, und das Wohnhaus muss auf der Stützmauer stehen.

Karnsdorf - Lokschuppen - Das Tor
Karnsdorf - Lokschuppen - Papiervorlage

Um die spätere Erhöhung mit Styrodur optimal zu schneiden, fertigen wir uns eine Schablone aus Papier an 1falls A4 zu klein ist können wir einfach mit Klebestreifen das Papier vergrößern. Diese Schablone markieren wir am Ende um den oberen Gleisverlauf zu übernehmen. Natürlich muss etwas Platz sein gemäß dem Lichtraumprofil des Gleises.

Eine Stellprobe zeigt uns, ob alles so passt wie wir es uns gedacht haben.

Karnsdorf - Lokschuppen - Stellprobe
Karnsdorf - Lokschuppen - Styrodurschnitt

Danach fixieren wir das Papier auf einer Styrodurplatte. Hier im Bild eine typische Bauplatte (20mm) , die ich noch übrig hatte. Wir markieren die Ränder mit einem Filzstift und schneiden mit einem Cuttermesser das Styrodur aus. Da die Höhe nicht ganz passt, musste ich das Styrodur noch um 2mm erhöhen. Hierzu eignet sich s.g. Untertapete, die es im Malerbedarf günstig zu kaufen gibt.

Karnsdorf - Lokschuppen - Geländeanpassung

Ist das Styrodur geschnitten, gilt es erste Geländeformen mit einer Raspel vorzunehmen – macht das am Besten über einem Eimer, da die kleinen Styrodurstücke sich sonst überall in der Werkstatt verteilen. Hier ist später auch noch ein kleiner Garten angedacht – den können wir aber in Ruhe am Arbeitsplatz später erstellen.

Für ein gutes Gelingen ist es wichtig, das richtige Aufmaß zu wählen und kontinuierlich über eine Stellprobe zu prüfen, ob das Gesamtbild auch passt.

Karnsdorf - Lokschuppen - Stellprobe seitlich

Hier mal ein typisches Bild mit der Seitenansicht. So können wir auch prüfen, ob die Höhe für die spätere Mauer aus Gips stimmt. Auch kann der Lokschuppen nur bis zur Höhe der Segmentdrehscheibe zu stehen kommen.

Als Besonderheit ist diese „Bodenerhöhung“ im Eck des Moduls. Um Beschädigungen des Styrodurs zu vermeiden wird deshalb der Rand mit 10mm Pappelsperrholz gesichert. Für das Verkleben nutze ich übrigens durchweg mit Wasser verdünnten Holzkleber. Dadurch steigt zwar die Abbindezeit, aber ihr spart euch teuren Styrodurkleber! Lasst euch von der Industrie nicht erzählen, das ginge nicht – funktioniert nämlich super.

Arbeiten mit Gips

Das Arbeiten mit Gips habe ich ja schon an einigen anderen Beiträgen beschrieben – z.B. beim Bau einer Steinmauer. Deshalb hier nur ein Blick auf die verwendeten Materialien

Auf den Webseiten der Hersteller (z.B. bei Spörle) ist detailliert beschrieben, wie man mit Gips optimal arbeiten kann. Hier seht ihr meinen Arbeitsbereich und wie ich gerade (rechts zu sehen) die Platte für das Kopfsteinpflaster gieße.2Wer genau hinschaut sieht, das ich mich später für eine andere Form der Stützmauer entschieden habe – aber das bleibt jedem selbst überlassen. Es muss halt nur von der Höhe her passen.

Umfeld – Straße

Straße ist hier eigentlich zu viel gesagt. Tatsächlich nutze ich hier die oben gegossenen Formen für Kopfsteinpflaster. Da diese aus Gips gegossen werden, benötigen wir hier auch einen durchgehenden Untergrund, während der Styrodurblock nur an wesentlichen Stellen unterfüttert werden muss.

Ein alter Transformator dient hier als „Beschwerungselement“ – noch ist nichts verklebt, aber alles soll plan aufliegen – insbesondere die Steinmauer muss bündig mit dem Untergrund abschließen.

Die „Straße“ hat in diesem Bereich einige Löcher – schließlich führt sie nur zur Lokstation und dient den dortigen Arbeitern als Zufahrtsweg.

Modulbearbeitung am Arbeitsplatz

Der große Vorteil dieser Arbeitsweise ist die Tatsache, dass wir jetzt problemlos und in aller Ruhe die Details des Wohnhauses am Arbeitsplatz ausarbeiten können.

Hier seht ihr die ersten Arbeiten an dem „Modul“: Die Mauer wurde grau gestrichen, das Umfeld wurde um einen Eingang zum Keller erweitert und einen kleinen Vorgarten und einen kleinen Sitzplatz3wäre bestimmt der ideale Platz für jeden Eisenbahner – schaut man doch von hier aus direkt auf die Lokbehandlungsanlagen. Zwischen den einzelnen Bauphasen sollte man ausreichend Trocknungszeit einplanen.

Geländer, Toreingang und Details wie Briefkasten usw. wurden aus der Bastelkiste entnommen.

Die Mauer wurde zusätzlich mit Schminke Pastellkreide um weitere Farbakzente erweitert und mittels Gratinierung weiter patiniert. Als Basisfarbe dienten wieder meine Farben von Woodland. Sehr detailliert ist dieses Verfahren bei Joachim Modellbau beschrieben. Die Platten der Terrasse entstanden aus der Untertapete die in kleine Stücke geschnitten und aufgeklebt wurden. Mittels eines Schraubstocks lässt sich die Höhe der Untertapete von 2mm auf 1mm reduzieren. Das kleine Gemüsebeet wurde mit Busch Gemüse“ ausgestattet. Am Schluss werden die Grünflächen noch mit Grasfasern „beschossen“. Gerade hierbei ist es sehr von Vorteil, dass man das Haus noch abnehmen kann.

Last euch Zeit für die Detaillierung – und überlegt vor allem, was sinnvoll und logisch ist. Dem Betrachter fällt ein unmotiviert platzierter Zaun sofort auf – und die ganze Wirkung wäre wieder zerstört. Im Bild rechts fehlt z.B. noch das Eingangstor an der vorderen Treppe und ein oder 2 kleine Stühle am Tisch.4Schöne Holzzäune liefert die Firma MBZ. Die Wiese wurde mit Blüten von Silhouette/Mininatur „bestäubt“ – nehmt dazu am Besten ein kleines Sieb.

Das Haus fixiere ich erst jetzt mit 2-3 Tropfen Holzleim auf dem Styrodur – so lässt es sich notfalls noch abnehmen. Da ich eine Innenbeleuchtung mit der MobaLEDLib (siehe dazu auch meinen Beitrag zum Thema Innenbeleuchtungen von Häusern) eingebaut habe, seht ihr im Vordergrund noch das Kabel – und natürlich sollte man das Loch in die Grundplatte schon am Anfang mit vorsehen.

Einbau des Moduls

Ist das Modul fertig, wird es am vorgesehenen Ziel auf der Platte eingebaut. Hier reicht eine leichte Fixierung mittels Holzleim am Boden. Hier mal ein paar Bilder im eingebauten Zustand

Die Straße wurde hier auch wieder aus Gips gefertigt und mit Farbe von Woodland Scenics (siehe meinen Beitrag zu Gipsfarben)

Vergesst nicht die kleinen Details . Eine Szenerie, die „mitten aus dem Leben“ gegriffen ist, trägt wesentlich zu einem positiven Gesamteindruck bei.

Das können viele Dinge sein: Ein Straßenschild, eine Hausnummer, ein Hydrant (siehe oben), die Tochter, die ausgehen will und noch eindringlich von der Mutter in der Tür gewarnt wird ja rechtzeitig nach Hause zu kommen, der Vater, welcher das Pferd aus dem Stall holt (in den frühen 50er Jahren waren Arbeitspferde noch Gang und Gäbe), ein Motorrad, Arbeitsgeräte, Hühner auf dem Hof, ein Hund, eine Katze, usw.

Auch hier fehlen noch einige Kleinigkeiten – das Tor muss noch fertiggestellt werden und es fehlt noch ein wenig Buschwerk.

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Hilfe bei Entgleisungen und Entkupplungen

Crash - Lok im Gleisbett
Artikel aktualisiert am 16.02.2024

Nun gibt es ja böse Zungen, die behaupten, dass es eigentlich bei der Modellbahn immer irgendwelche Problemfälle geben würde, und man eine Modellbahn eigentlich nie ohne kontinuierliche Beobachtung und Streicheleinheiten zu einem störungsfreien, dauerhaften Betrieb bekommen könnte.

Für manch rollendes Material stimmt das sogar – ich habe da durchaus Kandidaten1teilweise von namhaften Herstellern, die einfach nur für die Vitrine gedacht sind, nicht aber für einen dauerhaften, störungsfreien Betrieb. Um die soll es aber in diesem Bericht nicht gehen, sondern um die vielen, kleinen Störungen die man so im Laufe der Zeit mitbekommt.

Und wer schon einmal im Miniaturwunderland in Hamburg war: Auch dort kommen nur mehrfach getestete Loks zum Einsatz, es gibt kein Rangieren und nur feste Kupplungen2keine Regel ohne Ausnahme: Im US Teil wird mit – adaptierten – Kadee Kupplungen gefahren.

Hilfsmittel

Bevor wir zu den Fehlern kommen, solltet ihr euch aber auf jeden Fall einige „Hilfsmittel“ besorgen:

  • Pinzetten – gerade für die Kleinteile äußerst wichtig – es reicht eine gerade und eine gebogene Pinzette
  • Flachzange – und damit meine ich wirklich „flach“ – also vorne spitz zulaufend und garantiert flach, so dass ihr damit auch noch 0,5 mm Draht damit aufnehmen könnt.
  • Magnete – insbesondere Neodymmagnete (gibt es günstig in der Bucht) – gerade Schrauben lassen sich damit leicht fixieren oder aus der Halterung entnehmen wenn sonst nix geht
  • Lötkolben bzw. Lötstation – schnell ist mal ein Kabel ab…
  • Decoderlitze und Schrumpfschlauch – für s.o.
  • Unabhängige Stromversorgung an der Werkbank- am Besten eine fliegende Verkabelung die am Ende Krokodilklemmen besitzt und am Anfang direkt an eure Trafos und Digitalspannung dran kann. Dabei daran denken, das ihr die Trafos und Digitalspannung vom Rest der Anlage trennen könnt (sonst nutzt euch nämlich im Fehlerfall eines Kurzschlusses die Ersatzverbindung gar nix).
  • Fliegende Kabel – eine Kabelverlängerung aus altem Telefonkabel oder ähnlichem braucht man eigentlich dauernd – und sei es nur weil irgendeine Verbindung nicht wirklich will….
  • Kleine Kästchen – für all die lieb gewonnenen Kleinteile die schnell mal ihr Eigenleben verwirklichen wollen.

Manche schwören auf einen s.g. „Rollenprüfstand„. Dabei kann man die Loks auf ein Rollengestell setzen und somit die Loks im Stand in Betrieb nehmen. Allerdings habe ich 20 Jahre lang keinen solchen Prüfstand gehabt. Irgendwann habe ich einen für günstiges Geld ersteigern können, aber tatsächlich nutze ich ihn kaum. Wer allerdings häufig Lokmodelle umbaut oder verfeinert, für den ist ein Rollenprüfstand sinnvoll.

Entgleisung an immer den gleichen Stellen

Lok entgleist – auch ohne Wagen

Achse mit Haftreifen falsch montiert

Der TEE Triebzug von Roco ist ein wirklich schönes Teil – aber aus mir unerfindlichen Gründen entgleiste dieser Zug immer an zwei Stellen und zwar an Weichen die direkt nach einer Kurve kamen. Leider aber nur dann, wenn der Motorwagen vorne lief.

VT11.5 in Nächternhausen

Erst ein Slow-Motion Video des Entgleisungsvorgangs hat gezeigt, dass das hintere Drehgestell leicht angehoben wurde, was letztlich zur Entgleisung führte. Schaut man sich den Motorwagen genauer an, so findet man einen Haftreifen auf dem 2. Radsatz des 2. Drehgestells.

Nun liegt die Weiche nur 1/10 mm tiefer als die davor liegende Kurve – das reicht aber um beim Beschleunigen nach der Kurve den Radsatz aus der Schiene heraus zu drücken. Hier kommt hinzu, dass zusätzlicher Druck durch die Befestigung des folgenden Wagens erfolgt – der Radsatz kann somit nicht nach unten ausweichen.

Die Lösung war relativ einfach: Wir versetzen den Radsatz mit den Haftreifen von hinten nach vorne.

Das funktioniert natürlich nur, wenn die vorderen und hinteren Radsätze eines Drehgestells die gleichen Zahnräder haben – was in der Regel der Fall ist. Dieser Fehler passiert übrigens nicht nur bei einem TEE – auch schon eine normale Lok mit Drehgestellen kann solcherart wieder für den Betrieb geeignet sein.


Falsche Haftreifen

Manche Hersteller haben es sich wohl zur Aufgabe gemacht, dem Betriebsbahner das Leben schwer zu machen und verwenden nur einseitig Haftreifen. Das führte bei einer Lok immer wieder zu Entgleisungen – vor allem an Weichen – und erst der Austausch durch einen Radsatz ohne Haftreifen verhalf zur Lösung.

Den Ersatz bekommt man meist ebenfalls beim Hersteller. Hier bitte nicht nur das Rad einzeln bestellen, sondern den gesamten Radsatz. Der Wechsel eines einzelnen Rades kann nämlich sehr aufwändig werden und ist eher etwas für die Spezialisten mit Drehbank und Schlosserausbildung 🙂

Wenn der Hersteller allerdings keinen Radsatz ohne Haftreifen anbietet, dann bleibt oftmals nur der Verkauf – so schwer einem das auch manchmal fällt.


Wagen entgleisen, oder Lok entgleist wenn Wagen anhängen

Wenn die Entgleisung immer bei bestimmten Wagen passiert, dann lohnt es sich einmal die Wagenseiten zu tauschen um zu sehen ob der Fehler mit wandert. Gerade Kurzkupplungen müssen sich in den Kurven auch noch bewegen lassen. Hier mal ein Beispiel eines typischen Problemkandidaten:

Kulissenführung hängt

Der Wagen entgleist nicht deterministisch – vor allem aber in Kurven. Grund dafür ist eine schwergängige Kulissenführung in Kombination mit einer Bogenweiche: Sobald die Achse über den Zwischenraum des Herzstücks läuft, wird die Achse leicht nach unten bewegt.

Die Kulissenführung hat aber zu wenig Spiel um diese Bewegung mitzumachen. In der Folge bewegt sie sich nicht mit und der Wagen entgleist.

Hier leider nur schwach zu erkennen, aber die Lösung bei schwergängiger Kullissenführung, war in diesem Falle, die Führungsnut für die Deichsel (weisser Pfeil) mit einer Feile um wenige Zehntel Millimeter zu erweitern.


Lok mit Wagen oder Wagen entgleisen in S-Kurven

Nun habe ich ja oft genug geschrieben, das man in seiner Anlage ja bloß keine S-Kurve einbaut bzw. ausschließlich kleine Zwischengeraden verwendet.

S-Kurve im Weichenbereich

Nun habe ich selbst so eine S-Kurve in meinem zweiten Schattenbahnhof eingebaut, ohne es anfangs überhaupt zu merken. Dabei verzweigt ein gerades Schienenfeld aus einer Dreiwegweiche – eine nicht ganz seltene Konfiguration.

Hier war natürlich das Entgleisen vorprogrammiert!

Grundsätzlich gibt es hier nur die Lösung eine Zwischengerade einzubauen. Das geht aber in Anbetracht der Platzverhältnisse bei mir auch nicht.

Sehr deutlich sieht man hier den Versatz des Wagens3 (in diesem Falle beide mit Kurzkupplung von Fleischmann, da es ein fest gekuppelter Verband ist), während der linke Wagen noch in der Rechtskurve ist, schwenkt der rechte Wagen schon in die Linkskurve. Dabei können sich sowohl die Puffer verhaken, als auch die Kupplungen.

Verlängert in einem solchen Fall die Kupplungen – notfalls mittels einkleben der Kupplung – bedenkt aber, dass hierbei der Abstand bei kurz gekuppelten Wagen vergrößert wird!

Nicht von ungefähr sollte man diese Situation vermeiden. Da ich selbst mit Kadee Kupplungen fahre, hat es geholfen, bei den Problemwagen eine längere Kupplung zu verwenden. Das funktioniert aber leider nur, wenn es für die von euch verwendete Kupplung unterschiedliche Längen gibt (was leider eher selten ist). In dem Fall solltet ihr die Kupplung nicht ganz einschieben. Testet dann mit dieser „Verlängerung“. Wenn alles danach funktioniert, kann man die Kupplung mit Sekundenkleber im Schacht fixieren (dabei aber darauf achten, das nicht versehentlich auch die Kulissenführung fixiert wird!)

Entgleisungen auf Weichen

Weichen sind ein häufiger Entgleisungsgrund. Wenn eine Lok auf einer Weiche entgleist, dann empfiehlt sich folgende Vorgehensweise und Analyse

  1. Macht ein Video von dem Vorgang mit dem Smartphone und spielt das Video in Slow Motion wieder ab.
  2. Passiert die Entgleisung immer an der gleichen Stelle der Weiche?
  3. Passiert die Entgleisung nur mit angehängten Wagen, oder auch wenn die Lok Solo fährt?
  4. Passiert die Entgleisung mit allen Loks? Was haben die Loks gemeinsam, die an der Weiche entgleisen?
  5. Ist es immer der gleiche Radsatz der entgleist? (z.B. die Vorlaufachse)?

Lok entgleist auf Weiche

Nur einige wenige Loks entgleisen auf einer Weiche

Dazu habe ich nachstehendes Beispiel: Eine BR 85 entgleist regelmäßig auf einer Weiche, während alle anderen Fahrzeuge hier kein Problem haben. Ich hatte erst die Vorlaufachse in Verdacht, aber Radsatzinnenmaß war in Ordnung. Die Achse lief auch leichtgängig. Es war weder eine S-Kurve, noch sonst ein Problem. Auch die Abstände der Weiche waren alle in Ordnung. Aber seht selbst:

Die Lok landet hier voll im Schotter. Und selbst bei Langsamfahrt ist keine Verbesserung zu beobachten.

Machen wir nun also am Besten mal ein „Slow Motion“ Video4für die nicht so Technik affinen Smartphone Benutzer: Das lässt sich mit dem Video Editor aller neueren Smartphones bewerkstelligen, ohne dass ihr dafür extra eine Software für den PC kaufen müsst.

Schaut mal genau auf die Vorlaufachse: Sie entgleist zwar, aber sie wird vorher nach oben gedrückt. Daher sollten wir hier mal unsere Weiche genauer anschauen: Das Maß stimmt hier, aber: Die Weiche (eine sehr flexible Tillig Elite Weiche, gerade), ist nicht in der Flucht. Der Schotter ist außerdem nicht wirklich fest (was im Bereich einer Weichenzunge nicht verwunderlich ist, da hier sehr vorsichtig geschottert werden sollte).

Die weiche Weiche - Fehleranalyse Modellbahn

In der Draufsicht ist die Lösung zu erkennen: Mit einer Schraube wird die Schwelle fixiert. Nur wenige 1/10 mm wird dabei die Schwelle nach oben verschoben und in dieser Position gehalten. Alle anderen Lok hatten (wenn überhaupt) schwerere Vorlaufachsen, die nicht nach oben gedrückt wurden – deshalb trat dieser Fehler nur bei diesem Modell auf.

Hier noch das „Beweisvideo“ – die Lok fährt nach dieser eigentlich „kleinen“ Korrektur problemlos über die Weiche. Und für die Puristen: Natürlich wird die Schraube noch braun gestrichen und dann eingeschottert – so ist später nichts mehr davon zu sehen!


Bestimmter Wagen entgleist im Weichenbereich

Dieser Fehler ist bei mir der häufigste Fehlerzustand gewesen – meist erkennbar daran, das immer der gleiche Radsatz entgleist. Die Entgleisung passiert oftmals an unterschiedlichen Weichen, manchmal auch nur wenn der Wagen geschoben wird. Wesentlich ist hier, dass es immer der gleiche Wagen ist.

Der Grund dafür liegt am Radsatzinnenmaß:

Bei den von mir verwendeten Tillig Gleisen („Code 83“) sollte man das Radsatzinnemaß von 14,3 mm auf den 1/10 mm peinlichst einhalten.

Radsatzinnenmass

Die Norm NEM 310 für Modellbahnen schreibt hier mindestens 14.4 mm und maximal 14.6 mm vor. Tatsächlich sind alle meine Radsätze genau 14.3 mm! Der Grund liegt vor allem in den verwendeten Weichen von Tillig und deren Radlenkern – mehr dazu weiter unten.

Achtet darauf, das eure Wagen immer einheitlich ein Radsatzinnenmass haben, welches der NEM Norm entspricht – das kann auch 1/10 mm mehr oder weniger sein und hängt vom verwendeten Gleismaterial ab. 14.3 mm ist ein guter Richtwert.

Baut den Radsatz bei dieser Gelegenheit aus5ein Tropfen Öl im Lager schadet auch nicht und prüft, ob er sich nicht verschieben lässt. Gerade ältere Radsätze neigen dazu, dass sie sich leicht auf der Achse verschieben lassen. Da hilft dann (natürlich nach Einstellung des richtigen Radsatzinnenmasses) die Achse mit einem Hauch von Sekundenkleber zu fixieren. Achtet darauf, dass sich die Achse auch mit dem Sekundenkleber noch problemlos drehen kann.

Verschiedene Wagen / Loks entgleisen auf der Weiche

Spurlenker der Weiche zu schmal (Bogenweiche)

Auch das kommt vor: Über einer Bogenweiche von Tillig entgleisten immer mal wieder einzelne Wagen. Obwohl die Spurkranzbreite gerade noch so der Norm entsprach, half es hier nur den Radlenker zu entfernen und durch ein Radlenker aus Polystrol zu ersetzen.

Es reicht den neuen Radlenker mittels Sekundenkleber zu fixieren – vorher aber genau das Maß zwischen Schiene und Radlenker ausmessen und nur um wenige 1/10 mm über dem Maß des Radsatzes unserer Problemkandidaten verschieben.


Spurlenker der Weiche zu breit (DKW)

Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. Im Bild seht ihr einen sehr kleinen Radlenker – Pfeil rechts. Dieser hatte aber zu viel Spiel – in der Folge entgleisten Wagen, wenn die DKW auf abzweigende Fahrt in diesem Bereich eingestellt war. Der gegenüberliegende Radlenker macht da keine Probleme.

Hier ist es einfacher, ein kleinen Holzspan zwischen Innenzunge und Radlenker zu spannen. Dieser reduziert den Abstand zwischen Radlenker und Aussenschiene.

Pfeil links zeigt, das hier auch eine Fixierung der Weiche vorgenommen wurde – hier aber mit dem Ziel, die Zungen genau zu justieren6Das ist bei der hier vorliegenden s.g. Baesler DKW von Tillig etwas „herausfordernd“.


Lok bleibt auf Weiche stehen

Ich denke jedem ist klar, das das Stehenbleiben auf einem Herzstück fast immer mit fehlendem Kontakt zu tun hat – hier ist fast immer die Herzstückpolarisierung defekt. Leicht lässt sich dies mit einer Krokodil-klemme und Verbindung des Herzstücks mit dem richtigen Pol ausprobieren – wenn die Lok sich dann wieder bewegt ist alles klar.

Leider gilt dies aber nicht immer – gerade kleinere Loks entgleisen nicht sofort, sondern bleiben erst mal stehen, wenn das Radsatzinnenmaß nicht stimmt, oder der Radsatz zu breit ist. Schaut daher auch einmal auf die Rubrik „Lok entgleist auf Weiche“.

Gerade bei Tillig Elite Weichen und bei Roco Line Weichen gibt es aber auch noch einige andere „Fehlermodi“. Dies lässt sich am Besten mit einem Fahrzeug testen, welches nur 2 Achsen bzw. Stromabnahmen hat – also ein kurzes Fahrzeug.

Vor allem die Loks und die Gleise benötigen regelmäßige Pflege. Wer sich genauer für die Möglichkeiten und Lösungen interessiert, der schaue sich bitte diesen Beitrag an.

Zug entkuppelt immer wieder an der gleichen Stelle

Für dieses Problem sind mir zwei mögliche Gründe bekannt:

  • Die Kupplungen haben unterschiedliche Höhen
  • Die Gleise sind nicht plan verlegt

Im ersten Fall hilft es die Kupplungsaufnahme zu unterfüttern. Achtet darauf, das der Aufnahmeschacht (NEM-Schacht) eine einheitliche Höhe aufweist. Die Höhe des Schachtes ist normiert – die Wert für die unterschiedlichen Nenngrößen findet ihr hier.

Im zweiten Fall hilft nur, genaue Analyse der Verlegung. Gerade Beginn von Steigungsstrecken wird häufig vernachlässigt und nicht ausgerundet. Da hilft teilweise leider nur Neubau dieses Streckenabschnitts – in seltenen Fällen auch Unterfütterung des jeweiligen Bereichs.


Lok bleibt am Ende des Kehrschleifenmoduls stehen

3L Fahrer können jetzt drüber weg lesen – dort gibt es keine Kehrschleifenmodule. In Nächternhausen gibt es insgesamt 3 Kehrschleifenmodule. 2 KS Module von LDT und 1 KS Modul von Tams. Die aufwändigeren und besseren Module sind von LDT – was aber nicht heißt das es damit nicht auch Probleme geben würde.

Hier seht ihr ein wunderschönes Modell einer BR 96. Diese Lok stoppt immer am Ende oder am Anfang eines KSM Moduls – nie aber beim einfachen Tams Modul

An dieser Stelle endet ein Kehrschleifenmodul – aber anstatt eines Kurzschlusses bleibt eine Lok hier einfach stehen – und nur diese Lok. Bei allen anderen Loks funktioniert die Umschaltung in der Kehrschleife problemlos

Der Grund ist die Stromabnahme der Lok: Das vordere Drehgestell nimmt den Strom von der linken Schiene und das hintere Drehgestell von der rechten Schiene. Ein intelligentes Kehrschleifenmodul wird hier keinen Stromabfall messen können und in der Folge bleibt die Lok einfach stehen. Das gilt in meinem Falle bei Litfinski Modulen – kann aber auch bei anderen intelligenten Kehrschleifen passieren.

Einzige Lösung ist eine zusätzliche Stromabnahme am rechten und linken Drehgestell.Dafür reicht aber die Überbrückung mit einem 1k Ohm Widerstand.


Ich habe hier meine eigenen Erfahrungen dokumentiert – sicher habt ihr auch Erfahrungen gemacht – nutzt doch bitte das Kommentarfeld und helft so auch anderen. Damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen „Fakenews“ kommt, man könne eine Modellbahn nicht ohne dauernde Probleme betreiben!

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Lok- und Wagensymbole für die Steuerungssoftware

Iconbilder Loksymbole

In vielen Foren kommt immer wieder die Frage nach Lok- und Wagensymbolen für die Steuerungssoftware.

Nun ist es ja nicht so, das es da nicht diverse Webseiten gibt, die teilweise wirklich gut gemachte Symbole der unterschiedlichsten Bahnverwaltungen kostenlos zum Download anbieten – hier mal einige Beispiele:

  • Der ESU Lokbild Bazar – gefüttert von vielen Freiwilligen mit über 20.000 Einträgen – vornehmlich im Bitmap Format (BMP)
  • Die MLG Traffic Library – eine englisch/französischsprachige Webseite mit unzähligen Einträgen. Allerdings benötigt man wohl eine zusätzliche Software für die Anzeige
  • WTraffic – ursprünglich aus einem Bildschirmschoner entstandene Webseite mit wirklich vielen Bildern in unterschiedlichen Auflösungen – für mein Dafürhalten allerdings etwas unübersichtlich
  • Speziell für die Märklin Centralstation und Märklin CS3 gibt es bei Reiner viele Bilder

Alles ganz toll – und man kann stundenlang darin stöbern.1Ihr könnt mir auch gerne eine Mail schicken (siehe Impressum), dann schicke ich euch auch meine eigene Bildersammlung – aus Copyrightgründen kann ich diese leider nicht online stellen.

Grundsätzliches

Bevor ich euch erzähle, wie man dies aber alles wesentlich schneller und einfacher machen kann, sollten wir nochmal zurück zum Ursprung und uns die Frage stellen: „Wozu braucht man das eigentlich?“

Hier kommt die Nutzung unserer Steuerungssoftware ins Spiel. Die Software steuert unsere Züge nicht nur, sie erlaubt uns auch Züge neu zusammenzustellen und zu ordnen. Dabei spielt auch die Länge der einzelnen Wagen und Loks eine wichtige Rolle – nur mit dem Wissen über die tatsächliche Länge, vermeidet die Software beispielsweise im Untergrund lange Züge auf zu kurze Blöcke abzustellen, oder einen Crash aufgrund falscher Längenberechnung.

Nun haben die meisten Wagen aber eine unterschiedliche Länge – und schon kleine Fehler von nur 1cm können in einem 20 Wagen Zug zu 20cm Unterschied führen.

Lok und Wagensymbole erlauben es unserer Steuerungssoftware die genaue Länge des Gesamtzuges zu ermitteln. Gleichzeitig können wir anhand der Symbole für die Züge, die Zugverbände variabel zusammenstellen, ohne das wir jedes Mal die Länge des Gesamtzuges ermitteln müssen.

Das nachstehende Bild zeigt ausschnittsweise, wie die verschiedenen Züge in der Steuerungssoftware erscheinen (hier ein Bild aus Traincontroller):

Iconbilder Loksymbole
Iconbilder Loksymbole

Wer genau hinschaut sieht in diesem Bild auch noch zusätzliche Hinweise wie rote Punkte und grüne Pfeile. Letztere dienen bei mir dazu um bei E-Loks den Teil zu markieren der Vorne ist, also Führerstand 1. Grüne Pfeile markieren Züge die nicht trennbar verbunden sind und rote Markierungen sind Züge die Sonderfunktionen haben.

Vorteile eigener Zugbilder

Wer nur einen Wagenpark von wenigen Loks und Wagen hat, der kann problemlos in den obigen Webseiten nachschauen – er findet bestimmt eine Lok und ein Wagen, die für die eigene Anlage passen.

Für alle anderen lautet meine klare Empfehlung

Die eigene Herstellung von Lok- und Zugbildern ist wesentlich einfacher und schneller erledigt, als das mühsame Suchen in Datenbanken und auf Webseiten

Hier seht ihr einen beladenen Rungenwagen2wenn ihr euch mehr für die Beladung interessiert schaut mal in diesen Beitrag

Bearbeitung eines Rungenwagens mit Holzbeladung und vorschriftsmässiger Abbindung
Gealterter Rungenwagen mit Holzladung

Und so schaut es aus, wenn der Wagen Teil eines Zugverbandes ist.

Gueterzug Traincontroller
Gueterzug Traincontroller

Er ist eindeutig zu erkennen. Wenn ich jetzt den Zugverband an genau dieser Stelle trennen will, brauche ich nicht mühsam die Wagen bis dahin zu zählen (die ja dann alle gleich oder ähnlich ausschauen würden).

Die Erstellung eigener Zug- und Wagenbilder erleichtert uns das Zusammenstellen der Zugverbände und garantiert so auch eine eindeutige Längenberechnung der Steuerungssoftware

Nach so viel Vorrede jetzt aber endlich dazu, wie man es denn eigentlich macht.

Der Herstellungsprozess

Wir brauchen dazu nicht mehr als einen Computer, eine Kamera (Handykamera reicht vollständig) und ein weißes Blatt Papier. Ich gehe jetzt mal von Windows als Betriebssystem aus. Zunächst legen wir das Papier so über Eck, das wir unser Fahrzeug beim Fotografieren vollständig auf weißem Untergrund und Hintergrund aufnehmen:

Schwerlastwagen - Aufnahme
Schwerlastwagen – Aufnahme

Das ist auf oberem Bild nicht 100% richtig – hier wäre es besser gewesen für mehr Ausleuchtung von vorne zu sorgen.

Ein Bild mit der Handykamera sollte rechtwinklig von Vorne, vor weißem Hintergrund aufgenommen werden. Dabei für eine gute Ausleuchtung sorgen.

Nun gibt es tausend tolle Programme, um dieses Bild zu zuschneiden, oder die Auflösung zu ändern. Tatsächlich reichen aber die „Bordmittel“ vollkommen aus, für das, was wir vorhaben. 3(Trotzdem ein kleiner Hinweis für die Spezialisten unter euch: Der Fotoeditor in Adobe Premiere Elements hat einen Batchmodus mit dem man alle Bilder auf einen Schlag ändern kann.)

Als Erstes schneiden wir das Bild zu – das funktioniert über die Anwendung „Fotos“, eine Basisfunktion jedes Microsoft Windows PCs.

Icon Windows Fotoanzeige

Über den Icon ganz links gelangen wir in die Änderungsansicht der Anwendung „Fotos“.

Ihr könnt das zurecht geschnittenen Bild ruhig unter dem Originalnamen speichern – wir brauchen das Original jetzt nicht mehr.

Die Pixelgröße könnten wir nun auch in Fotos ändern – ich bin da aber eher ein Freund von „Paint„. Hier kann man auch alle Fotos gleichzeitig selektieren und bearbeiten.

In der Funktionsleiste von Paint gehen wir jetzt auf „Größe ändern“ und ändern die Größe des Bildes. Da dieses Bild ja kontinuierlich in der Software angezeigt wird, und wir u.U. sehr viele solcher Bilder haben – diese aber nur sehr klein als Icon angezeigt werden, reicht hier eine sehr niedrige Auflösung.

Bei der Höhe der Auflösung kommt es auf die eingesetzte Software an. Da ich selbst nur Traincontroller einsetze, habe ich nur von dort die aktuellen Empfehlungen – nutzt doch bitte die Kommentarfunktion wenn ihr Infos von anderen Programmen habt.

Traincontroller: 50 bis maximal 100 Pixel. Grundsätzlich ist die Vorgehensweise im Wiki von Traincontroller beschrieben. Das Programm Trainanimator kann dazu kostenlos von der Webseite des Herstellers geladen werden. Mit diesem werden die Bilder in das interne Format des Typs yrr gewandelt.

Seit Version 10 von Traincontroller ist es möglich, die Pixelgrösse direkt in Trainanimator zu ändern. Ich habe mir trotzdem angewöhnt, dies zunächst mit Paint auf ca. 50 x 200 zu ändern – sonst dauert der Bildaufbau in Trainanimator viel zu lange!

Zu große Bilder führen zu extrem langen Ladezeiten, während der euer PC nicht mit der Steuerung der Loks, sondern mit der Darstellung der Symbole beschäftigt wäre – die Folgen daraus brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern…

Achtet auf jeden Fall bei der Speicherung der Bilder, das ihr die von eurem Steuerungsprogramm vorgesehen Pixelgrösse nicht überschreitet!

Traincontroller speichert die Bilder in einem eigenen Format ab unter eurem Homedirectory – typischerweise C:\Users\<Username>\Documents\Railroad & Co\TrainAnimator

Tipp: Da ich häufiger auch Traincontroller im offline-Modus an einem anderen PC starte, und ich dort das Laufwerk D:\users…. verwende, habe ich mir ein virtuelles Laufwerk auf die obige Directory an jedem PC gemappt. Wie das geht beschreibe ich in diesem Artikel. Ich nutze dazu den Buchstaben R:\, sodass R:\Trainanimator immer auf meine yrr-Dateien verweist – egal an welchem Endgerät ich gerade sitze.

Im Ergebnis erhalten wir – mit einfachen Mitteln – Lok- und Wagensymbole, die sofort Rückschlüsse auf das „Original“ und den tatsächlichen Wagen auf der Anlage zulassen.

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Tipps & Tricks: Realistische Holznachbildungen

Lagerplatz Sägewerk - Holzstämme aus Felsenbirne

Realistische Holznachbildungen können ganz schön schwierig werden. Das musste ich feststellen, als ich für den Schmalspurbahnhof Karnsdorf den Holzlagerplatz gebaut habe.

Viele unsere Modelleisenbahnanlagen spielen in waldreichen Gegenden. Sägewerke sind daher immer wieder gern genommene Motive. Da gibt es oft wunderschöne, fein detaillierte Modelle. Schaut man sich dagegen die oftmals mitgelieferten Holznachbildungen an für Lagerholz oder Schichtholz, so ist es mit der feinen Detaillierung spätestens hier vorbei.

Ich habe daher für meinen Holzverladeplatz nach besseren Möglichkeiten gesucht – und wie immer kommt uns dabei die Natur zu Hilfe.

Holzstämme und Brennholzstapel

Bäume werden vor allem in der Winterzeit gefällt und das Holz liegt oft viele Monate am Rande von Straßen und Gehwegen. Und auf einem Holzlagerplatz eines Sägewerks natürlich sowieso. Und auf der Modellbahn kommt es natürlich vielfältig in Form von Ladegut zum Einsatz.

Ich hatte das Glück, im Garten eine Felsenbirne – ein typischer Zierstrauch – zu haben, deren Holz ideal als Modell geeignet ist. Alternativen sind Goldrute die man oftmals auch am Wegesrand findet. Die Felsenbirne hat den Vorteil, sehr gerade Zweige auszubilden. Wer weder das eine noch das andere auf dem nächsten Spaziergang findet, sollte einfach mal einige Gewächse ausprobieren – ich habe auch nicht alle möglichen Varianten vorher getestet.

Die dickeren Zweige sind ideal zum Nachbau größerer Holzstämme die am Wegesrand liegen. Wichtig ist nur, das wir die Zweige mit einer Säge – am Besten eignet sich eine Dekupiersäge – trennen. So stellen wir sicher, das die typischen Jahresringe sich auch hier ansatzweise zeigen.

Brennholzstapel

Unsere Felsenbirne ist auch ideal für Brennholzstapel. Um solche Stapel herzustellen, sollte man sich allerdings eine Lehre bauen: Links und rechts des geplanten Stapels zwei Beschwerungsklötze legen. Dazwischen dann die kleinen Hölzer legen und diese grob mit Holzleim verbinden. Die Klötze verhindern, das uns die kleinen Hölzer zur Seite weg rollen. Auf die erste Lage kommt dann die zweite Lage usw.

Bau eines Saegewerks - Holznachbildung Schwarten

Vorne sehen wir zusammen gebundene Schwartenbretter – wie das geht, dazu mehr im nächsten Kapitel – im Hintergrund ein Holzstapel.

Wer will, kann diese Hölzer auch noch mit einem Messer spalten – gespalten wurde das Holz meist für den Privatgebrauch.

Schwartenbretter

Solche Schwarten (siehe Bild oben) findet man vor allem bei Sägewerken – ihr könnt entweder die Rinde der Felsenbirne mit einem Kartoffelmesser abschaben und dann einen Tag in Wasser einweichen. Oder ihr nehmt heimisches Schilfrohr, wie in unten stehendem Bild

Rechts im Bild Schilfrohr – dahinter noch einige Reste der Felsenbirne. Um das Schilfrohr zu Schwarten zusammen zu binden, dient die Hilfskonstruktion aus einem Stück Rohr, einer Tube o.ä. (in diesem Falle ein Wasseranschluss)

Bau eines Saegewerks - Holznachbildung Schwarten bauen

Die Schwarten werden dann mittels Draht zusammengebunden.

Kastenstapel

Holzstapel aus aufgeschichtetem Langholz (s.g. „Kastenstapel„) finden sich oftmals in den einschlägigen Bausätzen der Sägewerke. Problematisch dabei, das es vor allem zu wenige sind und die Vorbildqualität von Kunststoff doch stark zu wünschen übrig lässt.

Bau eines Saegewerks - Holznachbildung BretterBau Saegewerk - Seitenansicht Lagerplatz
Kastenstapel im Bau (links) und auf einem geplanten Diorama (rechts)

Nun kann man solche Stapel am Besten aus Echtholz oder Furnierstreifen herstellen. Das ist aber auf die Dauer eine sehr mühsame Angelegenheit. Hinzu kommt, das man – gerade für ein Sägewerk – relativ viele solcher Stapel benötigt. Aus diesem Grund habe ich die Stapel mit einem 3D Drucker hergestellt und nur die oberste, sichtbare Schicht, ist aus echtem Holz.

Hier sieht man die gedruckten Formen. Diese werden aufeinander geschichtet, und dann bemalt. Das geht am Besten mit einer Airbrush. Als Farbe habe ich von Lukas die Farbe Ockergelb verwendet. Da die Formen in der Mitte durchgehend sind, wird die vorletzte Schicht geschwärzt. So vermeiden wir ein Durchscheinen der in Holzfarben gehaltenen Schicht1falls ihr keinen 3D Drucker zur Hand habt kann ich euch auch die Teile gegen einen Unkostenbeitrag drucken – schickt mir einfach eine Mail gemäß Impressum.

Bau eines Saegewerks - Holznachbildung 3D Druck

Wenn ihr plant die Stapel außerhalb einer Überdachung aufzustellen, solltet ihr die Stapel auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder nachgebildeten H-Trägern stellen die wiederum auf Betonklötzchen ruhen. Dies dient im Original der Durchlüftung und Trocknung des Holzes. Auch wird dabei der Stapel leicht schräg gestellt, damit Regenwasser ablaufen kann und sich nicht auf den oberen Brettern staut.

Die 3D Druckdatei für die Kastenstapel findet ihr – wie immer – im Downloadbereich

Und hier noch ein kleiner Überblick über das aktuelle Diorama des Lagerplatzes. Dieses Diorama wird dann später in die Anlage integriert – ist aber so wesentlich einfacher direkt am Arbeitsplatz zu gestalten.

Lagerplatz für Sägewerk - Übersicht
Lagerplatz für Sägewerk – Übersicht

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Modellbahn für Anfänger – wie fange ich an?

Modellbahn für Anfänger ist ein eigentlich einfaches Thema – aber schnell wird es dann doch komplexer. Auf die Idee hat mich ein Leserbrief in einer der einschlägigen Fachzeitschriften gebracht. Der Leser hatte sich darüber beschwert, das es zwar viele tolle Bücher und Zeitschriften gibt – aber für einen Anfänger ist dieser Dschungel an Information nahezu undurchdringlich. Seine Fragen waren:

  • Welche Baugröße macht Sinn?
  • Welches Anlagenthema?
  • Welcher Hersteller?
  • Womit fange ich an?
  • Wo bekomme ich einen vernünftigen Gleisplan her?
  • Sind verschiedene Hersteller kompatibel?

Nicht ganz zu Unrecht schreibt der Leser, dass der „Anfänger hier im Regen“ stehen gelassen wird. Ich habe auf meiner Webseite hier zwar versucht zu beschreiben, wie es zwischen Planung und Betrieb ausschaut, aber auch ich habe wenig dazu geschrieben, wie man überhaupt anfängt.

Ich will deshalb versuchen, etwas Licht in den „Dschungel“ zu bringen – auch wenn ich als 2L-Fahrer natürlich „vorbelastet“ bin. Jedem Anfänger kann ich aber vor allem folgendes empfehlen:

Sucht euch einen Modelleisenbahnhändler – wenn es ein guter Händler ist, dann wird er sich die Zeit nehmen alle Fragen zu beantworten die ihr habt – unabhängig davon was ihr nachher auch wirklich bei ihm einkauft.

Genau so findet ihr auch einen guten Händler – aber macht am Besten einen Termin aus und geht nicht gerade zu den Haupteinkaufszeiten hin. Wer auf dem Land wohnt hat natürlich schlechte Karten – auch da kann ich nur raten: Nehmt euch die Zeit in die nächste Stadt zu fahren um einen Händler aufzusuchen1wobei es auch einige wirklich gute, kleine Händler auf dem Land gibt – einfach mal die Suche in Google Maps bemühen. Natürlich könnt ihr auch andere Modelleisenbahner befragen – aber das ist ein wenig so, als wolltet ihr einen überzeugten BMW-Fahrer fragen, was er denn von den Konkurrenzprodukten hält.

Aller Anfang ist schwer?

Wer sich im Internet, oder auf Börsen, Modelleisenbahnanlagen anschaut, wird Anlagen sehen, die extrem detailliert und toll anzuschauen sind. Da kommt man schnell dazu zu sagen: Das kriege ich eh‘ nicht hin. Aber lasst euch davon nicht beeinflussen – das Hobby ist so vielfältig, das man auch problemlos mit kleinerem anfangen kann.

Modelleisenbahn - Erstlingswerke

Hier ein Bild meines Erstlingswerk in H0. Gebaut als Jugendlicher unterm Dach meines Elternhauses, mit Fertigmodulen des Herstellers Noch. Diese Module gibt heute noch. Gefahren wurde mit Fleischmann und die Weichen waren noch teilweise Handweichen. Gleisplan gab es keinen – es wurde gebaut, wie gerade Platz war (und es die bescheidenen Geldmittel zuließen).

Fangt auf jeden Fall klein an – und probiert auch durchaus mal an einem kleinen Modul die verschiedenen Möglichkeiten aus. So habe ich in meinem Studium angefangen eine Kofferanlage zu bauen:

Als die Familie gegründet war und der Platz rar, habe ich das Empfangsgebäude von Nächternhausen gebaut – wenig Platz war dafür notwendig – aber es hatte viel Spaß gemacht.

Fangt klein an und lernt erst die verschiedenen Techniken. Dazu reicht oftmals auch ein einzelnes Gebäude, ein kleines Modul, oder ein Betriebsdiorama

Und was die verschiedenen Techniken anbelangt: Schaut einfach mal in meine verschiedenen Beiträge – da findet ihr schon viel zu den verschiedenen Themen.

welche Baugröße?

Dazu solltet ihr euch erst einmal fragen, welche Art von Modelleisenbahnertyp ihr eigentlich seid? Unter diesem Planungsthread findet ihr eine Typeinteilung. Und neben der Typeinteilung kommt es natürlich auch auf den eigenen Geldbeutel an – grundsätzlich kann man sagen: Je größer desto teuer2wobei: ab Größe H0 und kleiner wird oft nur der Maßstab kleiner – der Preis leider kaum...

"Arctros euro" by FritzG is licensed under CC BY-SA 3.0 .

Tja – und dann kommt noch oft die Frage nach dem verfügbaren Platz. Allerdings finde ich diese Frage nicht zielführend. Denn oftmals ist Platz in der kleinsten Ecke und bereits in einem freien Regalbrett lässt sich eine kleine Szenerie umsetzen mit der ihr anfangen könnt – das geht sogar in der großen Spurweite 0.

Arctros euro“ by FritzG is licensed under CC BY-SA 3.0 .

Aber der Reihe nach:

Spur 0, I, II – habe ich selbst wenig mit Erfahrung mit und die Preise von einer Spur 0 Lok alleine kommen schon an manchen Gebrauchtwagen heran – ich würde als Anfänger nicht gleich damit anfangen. Wer auf den Geschmack gekommen ist, oder sich zu den Gartenbahnern zählt, der kann allerdings auch mal mit LGB Produkten anfangen. Es gibt auch eine interessante Zeitschrift für Gartenbahner die auch genau so heisst („Gartenbahnen“ aus dem Neckar-Verlag)

Spur H0 – Maßstab 1:86.5 – die am weitesten verbreitete Spurweite, und im Prinzip genau die richtige Größe. Wer sich nicht gerade selbst als Grobmotoriker einschätzt, dem sei diese Größe durchaus ans Herz gelegt. Hier gibt es auch die größte Auswahl an Herstellern, Publikationen usw.

Spur N – Maßstab 1:160. Fast die Hälfte kleiner als Spur H0 kann man in dieser Spurweite richtig lange Zuggarnituren auf langen Strecken aufbauen – den Platz natürlich vorausgesetzt. Detail-getreuer Naturnachbau ist allerdings in dieser Baugröße eher etwas für die echten „Feinmotoriker3wobei es auch in dieser Baugröße absolute Spezialisten gibt vor denen ich selbst immer wieder den Hut ziehe. Die früheren Probleme dieser kleinen Baugröße mit Loks die sich nicht bewegen, gibt es heute nicht mehr. Dafür ist Staub hier natürlich ein noch viel größerer Feind als bei H0. Kontinuierliche Pflege der Infrastruktur ist hier wichtig. Dafür bekommt man faszinierende Landschaften mit Spur N hin – wenn man denn die Muße dafür hat.

Spur Z – Maßstab 1:220. Die Steigerung von Spur N. Als notorischer Modellbahner hatte ich während meines Studiums keine Chance in einer WG eine Moba aufzubauen – also habe ich mir einen Koffer gebaut und die Anlage dort rein gebaut. Das geht nur in Spur Z – und ja, die Züge liefen sogar. Letztlich waren aber die Weichenantriebe größer als die Weiche und anfällig ohne Ende. Auch hier kann man sich als Feinmotoriker austoben – aber teilweise braucht man eine Uhrmacherausbildung um alleine eine defekte Weiche zu reparieren. Und Einwegspritzen gehören für das Ölen der Loks zum Standard-Repertoire.

Welches System? Zweileiter oder Dreileiter?

Bei der Baugröße kommt oft die Frage nach 2L oder 3L – wobei diese Unterscheidung nur beim Maßstab H0 überhaupt Relevanz hat. Nur in H0 gibt es die Variante 3L – geprägt vor allem durch die Firma Märklin. Spätestens bei der Diskussion um 2L versus 3L fängt dann aber schon die Religion an.

Aber Stop! Was ist eigentlich 2L und 3L? Dazu einige wichtige Punkte (und auch der Versuch mit einigen Fake-News aufzuräumen)

  • 2L = Zweileiter. Hier wird die Spannung über die rechte und linke Schiene zugeführt. Oftmals wird 2L auch mit „Gleichstrom“ gleichgesetzt. Das ist aber in heutigen Zeiten von digitalen Modelleisenbahnen ein irreführender Begriff – nur bei analogen Modelleisenbahnen macht es noch Sinn. (Den Unterschied Digital vs. Analog erkläre ich später noch).
  • 3L = Dreileiter. Oftmals auch (s.o.) als Wechselstrom bezeichnet. Hier wird die Spannung an einem Pol über die Rechte UND Linke Schiene zugeführt und an dem anderen Pol über einen s.g. Mittelleiter. Der Mittelleiter war früher eine durchgehende 3. Schiene – heute verwendet man dazu Gleise die einen s.g. Punktkontakt verwenden – also einen Metallkontakt in der Mitte – in Kurzform spricht man von Schienen mit Puko.

Wer die Unterschiede genauer wissen will – dem sei der wirklich gute Artikel zum Thema auf Wikipedia empfohlen!

Um gleich mal mit einigen typischen „Vorurteilen“ aufzuräumen:

  • 2L ist kompliziert bei der Streckenführung weil man keine Kehrschleifen haben darf. Stimmt heute nur noch bedingt. Richtig ist, das man sich bei 2L darüber Gedanken machen muss, wo es zu einem Kurzschluss kommen kann weil man eine Kehrschleife oder ein Gleisdreieck geplant hat. Falsch ist aber, das dies heute ein Problem darstellt, da die Elektronik einem die ganze Komplexität abnimmt.
  • 3L ist viel zu laut“ – stimmt auch nur bedingt. Um die Spannung in der Mitte der Schiene abzunehmen, benötigt ihr einen s.g. „Schleifer“ unter der Lok (und teilweise auch unter den Wagen). Der ist natürlich eine zusätzliche Lautstärkequelle. Dem könnt ihr aber mit Dämmmaterialien entgegenwirken. Manchmal ist das sogar von Vorteil – so habe ich auf meiner (2L-) Anlage manchmal das Problem, das ein Zug so leise ist, das ich keine Ahnung habe, ob er jetzt wirklich fährt, oder doch stecken geblieben ist.
  • 3L ist nicht vorbildgetreu– Na dann schaut euch mal eine der tollen Anlagen von Altmeister Brandl an – oftmals sieht man die Pukos gar nicht und die Gleise sind kaum von 2L Gleisen zu unterscheiden. Das setzt allerdings auch entsprechende Patinierung mit voraus. Problematischer sehe ich hier eher die Tatsache, das man für viele Funktionen wie z.B. Bahnübergänge oder Gleise im Straßenplenum immer die Pukos mit nach oben führen muss – und das sieht dann manchmal schon etwas „seltsam“ aus.
  • „2L ist weniger Aufwand„- Ich habe noch keine 3L Anlage gebaut, aber viele Mobafreunde bauen vornehmlich 3L (und natürlich bin ich auch fleißig mit am Bauen). Ich sehe da bei 3L genauso viel Aufwand wie bei 2L. Bei 3L gilt es zu bedenken, dass jeder (!) Wagen immer auch einen Schleifer, oder aber eine Strom führende Kupplung benötigt, wenn er selbst Funktionen wie Schlusslicht, Innenbeleuchtung o.ä. Verbraucher haben sollte. Für den Rangierbahner also eher „suboptimal“. Wer aber seine Züge eh nur immer im gleichen Zugverband steuert, für den ist das kein Problem die Wagen auch mit Kabeln untereinander zu verbinden.
  • 3L ist viel häufiger genutzt– stimmt. Und das kommt sicherlich vor allem durch die Firma Märklin. Wobei die Tochter Trix inzwischen die meisten 3L Modelle auch für 2L aufgelegt hat. Mein Händler macht heute ca. 70% seines Geschäfts mit 3L – vornehmlich Märklin4leider ist der Markenname heute auch nicht mehr das was er mal war. So hatte ich letztens massiv Probleme mit einer Trix=Märklin Lok wegen fehlerhaften Materials seitens der Firma.
  • Für 2L gibt es mehr Angebote“ – stimmt im Prinzip. Das Angebot an (H0)2L ist schier unüberschaubar. Roco, Fleischmann, Brawa, Trix, Rivarossi usw. Allerdings ist Märklin nicht der einzige Anbieter für 3L. So kann man 2L Gleise mit Punktkontakten versehen und so zu 3L Gleisen aufrüsten – und alle 2L-Hersteller bieten ihr Lok- und Wagen-Sortiment – zumindest in Teilen – auch für 3L an.
  • 3L ist betriebssicherer“ – das stimmt nur bedingt. Dadurch, das an 2 Seiten der gleiche Pol über die Räder links und rechts zugeführt wird, gibt es automatisch mehr Kontaktpunkte. Und der Schleifer nimmt zwar nur an einer Stelle den Strom auf – dafür ist es ein wesentlich besserer Kontakt als die Räder und er kann verdreckt wesentlich langsamer. Aber wer seine 2L Anlage von Staub frei hält (man beachte auch meinen Artikel zum Staubthema) , der hat auch bei 2L nicht wirklich Probleme.
  • „3L braucht weniger Platz“ – absoluter Quatsch. Wer sich meine Webseite schon einmal angesehen hat, weiß, dass ich kein Purist bin. Aber wer Abzweigwinkel von fast 25° bei Weichen toll findet – dem sei eher eine „Carrera Rennbahn“ als eine Modellbahn empfohlen. Nur durch diese steilen und absolut vorbildwidrigen Abzweigwinkel, erhält man mehr Platz.

Leider müsst ihr euch gleich am Anfang für 2L oder 3L entscheiden – und es gibt keinen Weg zurück! Eine Lok die ihr für 3L kauft, wird nicht auf 2L fahren und umgekehrt5Keine Regel ohne Ausnahme: so haben einige Hersteller inzwischen auch digitale Loks die abnehmbare Schleifer haben und dann sowohl als 2L als auch als 3L Loks eingesetzt werden können.

Digital oder Analog

Tja – das ist wieder so eine Glaubensfrage. Und da muss ich ehrlich zugeben, das ich auf der Seite der Digitalanhänger bin.

Wenn ihr neu anfangt, dann kann ich nur empfehlen direkt auf Digitalisierung zu setzen, anstatt mit analoger Technik zu arbeiten

Für alle Neueinsteiger: Die meisten Loks sind heute eh schon digitalisiert oder für Digitalisierung vorbereitet. Diese Vorbereitung zahlt ihr auch bei rein analogem Betrieb trotzdem mit. Und einen gebrauchten Decoder erhält man schon für wenig Geld.

VT 11.5 - Decoderplatine des Motorwagens

Umrüstung eines VT11 von Analog auf Digital mit umfangreichen Funktionen in Nächternhausen.

Für alle Wiedereinsteiger: Wer schon einen Wagenpark aus früheren Zeiten besitzt, der führt oft als Argument den Aufwand an, den vorhandenen Wagenpark umzurüsten. Auch meine Vorgängeranlagen waren analog und ich hatte mindestens 30 Loks die ich alle digitalisieren musste. In Nächternhausen habe ich deshalb mit nur 2 Loks angefangen: Einer neuen 01 von Fleischmann mit Sound die bereits einen Decoder eingebaut hatte – und einer (ur)alten 94er von Fleischmann die ich bei meinem Händler umbauen ließ. Damals hatte ich Null-Ahnung davon, wie ich so etwas selbst machen sollte. Und ich wollte den Nachweis, das es auch mit alten Modellen noch funktioniert ohne einen Riesenaufwand an Kosten zu generieren. Relativ schnell habe ich dann gelernt, die alten Schätzchen selbst zu digitalisieren (eine eher komplexe Form mit Sounddecoder und allem drum und dran findet ihr in diesem Beitrag).

Warum aber gleich in Digitalisierung einsteigen? Weil es viel einfacher ist! Hört sich paradox an, aber tatsächlich benötigt ihr keine aufwändigen Diodenschaltungen für eure Weichenstraßen, kein externes Stellpult mit tausenden von Schaltern und Reglern und dazu könnt ihr auch gleich mehrere Loks auf einem Gleis fahren lassen, Doppeltraktionen ohne Aufwand realisieren, automatische Steuerungen auf der Hauptstrecke mit eigener Steuerung auf der Nebenstrecke verbinden, und und und…

Welches Anlagenthema?

Da kann ich nicht helfen – das müsst ihr schon selbst herausfinden. Es gibt einfach zu viele Optionen – und je nach Modellbahntyp (s.o.) werdet ihr andere Optionen toll oder langweilige finden. Das häufigste Thema ist eine Bahn im Mittelgebirge – basierend auf einem „Hundeknochen“ in vielfältiger Wandlung mit 2-gleisiger Hauptstrecke und abzweigender Nebenbahn. Der Abzweig ist gleichzeitig Haupt-Bahnhof und die Nebenbahn meist eine Stichstrecke mit kleinem Endbahnhof.

Das soll aber keine Empfehlung sein – im Gegenteil. Mittelgebirge wird häufig genutzt, weil man meint, im Flachland könne man keine Tunnel unterbringen. Kann man auch nicht – aber dafür kann man den Zug problemlos im Hintergrund hinter einer Kulisse verschwinden lassen. Hier mal ein Beispiel aus Nächternhausen – tatsächlich findet ihr dort auf der elektrifizierten Hauptstrecke keinen einzigen Tunnel!

Pantograph einfangen

Es muss nicht immer ein Tunnel sein – hier verschwindet die Hauptstrecke in Nächternhausen in einem Einschnitt der von vorne nicht zu erkennen ist. Zusätzliche Baumbestände davor und die Einfahrt in den Untergrund ist nicht mehr zu sehen (hier sieht man auch, wie die Pantographen eingefangen werden)

Für eine kleine Mini-Anlage im Regal ist vielleicht eine Rangieranlage möglich. Aber auch eine Hafenanlage macht Spaß – oder ein einsamer Bahnhof im Flachland – oder ein Bergwerksbetrieb mit Nebenbahn – oder ein Fabrikanschluß – oder nur ein Abzweig mit Haltepunkt – oder oder oder….

Welcher Hersteller?

Es gibt viel mehr Hersteller als man denkt – aber wer sich für 3L entscheidet, der wird wohl mit Märklin anfangen – auch wenn es inzwischen viele 2L-Hersteller gibt, die auch für Wechselstrom fertigen, wie z.B. Tillig , Roco , Brawa, Piko usw.6eine vollständige Liste findet ihr hier

Bei 2L sind vor allem Roco, Fleischmann und Brawa zu nennen (letzterer etwas in der höheren Preiskategorie angesiedelt).

Interessanterweise ist der Anteil nicht-deutschsprachiger Hersteller bei uns zu Lande relativ gering – nur wenige Händler führen Kato (Japan), Peco (UK) oder Kadee (USA) im Programm.

Beim Gleis denkt man natürlich bei 3L immer sofort an Märklin – es gibt aber auch die Möglichkeit Pukos unter herkömmliches 2L Material zu setzen. Eine durchaus sinnvolle Methode – hat man doch so wesentlich mehr Optionen (gerade was Flexgleise anbelangt). Bekannte Hersteller solcher Pukos sind Weichen-Walter und Peco.

Womit fange ich an?

Ich würde mit der Suche nach einem guten Händler anfangen. Und schaut ruhig einmal in die einschlägigen Foren rein – da gibt es auch diverse Untergruppen für Anfänger. Hier einige Beispiele

Wo bekomme ich einen vernünftigen Gleisplan her?

Am Anfang kommt der Gleisplan – aber da rate ich euch wirklich mal auf meine Seite zum Thema Planung zu gehen. Und wenn ihr Ideen für einen Gleisplan habt, dann zeigt den ruhig auch mal in den Foren rund – ihr werdet euch wundern wie viele gute Ideen als Rückmeldung kommen!

Sind verschiedene Hersteller kompatibel?

Ja – grundsätzlich sind verschiedene Hersteller untereinander kompatibel.

Wenn es um Gleise unterschiedlicher Hersteller geht, dann schaut euch mal diesen Blogbeitrag von mir an, wo ich das Thema etwas detaillierter beleuchtet habe. Rechts im Bild seht ihr, dass dies sogar beim Vorbild gemacht wurde.

Schienenprofil - Übergangsschweissung

Aber auch bei den Loks gilt, dass 2L Loks des Herstellers A in der Regel problemlos auf dem Gleis von Hersteller B laufen – und bei 3L gilt dies sowieso. Eine Ausnahme bilden ältere Loks aus den Jahren bis 1970/1980: Damals wurden noch sehr hohe Spurkränze verwendet, welche auf den heutigen Gleisen oftmals nicht verwendet werden können und aufsetzen. Wenn ihr also bei E-Bay und Co eine Lok ersteigert, solltet ihr diese Problematik im Hinterkopf beachten.

Ich hoffe ich konnte den Einsteigern mit diesen Informationen etwas weiterhelfen. Ihr könnt mir auch gerne eine Mail dazu schicken (siehe Impressum) – oder aber ihr verwendet das Kommentarfeld unten – dann haben auch andere die Möglichkeit zu antworten oder von den Ergebnissen zu profitieren.

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Welche Gleisplanungssoftware?

Im Planungskapitel (siehe hier) habe ich mal geschrieben, welche Gleisplanungssoftware ich für den Bau von Nächternhausen verwendet habe. Inzwischen habe ich einige, wirklich tolle Produkte von Kollegen ausprobiert und muss sagen, das sich die Zeit wirklich weiter gedreht hat.

So sah mein erster Gleisplan aus. Und ich rate euch auch: Fangt am Anfang mit einem analog gefertigten Plan aus Papier an! Erst wenn ihr damit zufrieden seid, sollt es an die Detaillierung und Ausgestaltung mit Software gehen

Planung

Der mit Winrail erstellte Gleisplan von Nächternhausen.

Gab es früher nur einige, wenige Produkte auf dem Markt, so gibt es heute diverse Firmen, die teilweise wirklich gute Produkte haben – es gibt inzwischen sogar kostenlose Opensource Programme. Hier mal eine Übersicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Winrail (Link1http://www.winrail.de/)
  • Rail Modeller (Link) nur für Apple
  • Anyrail (Link)
  • Wintrack (Link)
  • SCARM (Link)
  • XTrackCAD (Link) OpenSource – auch für Linux und Apple
  • Railroad Professional (Link)

Die meisten Programme sind für Windows – und obwohl ich ein Freund von Open Source Programmen bin, würde ich doch empfehlen, die Anlage mit einem kommerziellen Programm zu planen. Die Preise sind sämtlich weit unter dem Preis einer Lok bzw. eines Wagens – und es sollte euch auf jeden Fall den Aufwand wert sein. Mein Moba-Bekannter verwendete Wintrack – und ich war vor allem von der 3D Darstellung begeistert. Aber letztlich sollte jeder selbst überlegen, was ihm wichtig ist.

Hier mal eine Übersicht der wichtigsten Punkte:

  • Höhenüberwachung: Hört sich vielleicht einfach an – ist es aber nicht. Zu berücksichtigen ist ja nicht nur die Dicke der Platten der verschiedenen Ebenen, sondern auch, ob Oberleitung, Lichtraumprofil usw. Eine gute Höhenüberwachung wird euch schon beim Versuch in einer Ebene ein Gleis zu legen auf die „Finger klopfen“, wenn es damit Höhenprobleme auf der Ebene drunter gibt. Und der Schattenbahnhof sollte sowieso mehr Höhe haben (falls er denn unter der Anlage liegt) – d.h. die Höhenüberwachung sollte auch unterschiedliche Höhen unterstützen.
  • Spanten/Grundplattenerstellung: Die Anlage besteht ja nun nicht nur ausschließlich aus einer Grundplatte. Gerade bei der offenen Rahmenbauweise benötigt ihr die senkrecht stehenden Spanten. Hier ist es wichtig, das auch die Ausschnitte für die Trassen mit zu berücksichtigen.
  • Lichtraumprofildarstellung: Aus obigem Bild könnt ihr auch erkennen, das die Trassen natürlich breiter sind als die Gleise. Und in der Kurve schwenken lange Wagen nach innen aus. Dies nennt man das Lichtraumprofil. Die Trasse muss also in Abhängigkeit eures Warenparks in der Breite variieren.
  • 1:1 Ausdruck
    • Gleisdruck: Eigentlich logisch – aber zum Gleisdruck gehört auch, das Weichen, Kreuzungen und auch Böschungen mit berücksichtigt werden.
    • Trassendruck: Damit ihr eure Trassen auch nachher aussägen könnt, müssen sich diese ausdrucken lassen. Und da die wenigsten einen DIN A0 Plotter Zuhause stehen haben werden, sollte es auch möglich sein den Ausdruck auf DIN A4 zu drucken und einfach hinterher zusammenkleben zu können. Außerdem sollte die Größe der beim Holzhändler erstandenen Trassenplatten (ich verwende dazu Lindensperrholz) im Programm eingestellt werden können um diese (siehe Spantenerstellung) optimal auf der Holzplatte zu verteilen.
    • Druck incl. Lichtraumprofil: Damit ihr euren Gleisplan nachher auch auf die Trassen übertragen bekommt, solltet ihr die Möglichkeit haben, zunächst die Gleise incl. Lichtraumprofil zu drucken. Gebäude, Hindernisse, Profile dürfen niemals in das Lichtraumprofil hineinragen – deshalb ist es wichtig, dieses direkt mit auszudrucken. Ich habe in Nächternhausen zusätzlich die Gleise mit ausgedruckt und konnte so beides direkt auf die Anlage übertragen.
  • Aktuelle Gleisplanbibliotheken: Ein Muss für jede Gleisplanungssoftware – falls Ihr Gleise mit Bettung verwendet, achtet darauf, dass diese Gleise auch vom Hersteller unterstützt werden. So ist durchaus ein Unterschied ob man Fleischmann Gleise mit oder ohne Bettung verwendet. Auch auf Vollständigkeit achten – nur weil vielleicht Tillig H0e und Tillig H0 unterstützt werden, heißt das noch lange nicht, das auch Tillig Dreischienenflexgleis unterstützt wird!
  • Einfache Bearbeitung von Flexgleisen: Flexgleise sollten sich beliebig trennen bzw. zusammenfügen lassen und es sollte die Option geben, das ihr eure eigenen Gleise aus Flexgleisen erstellt. Auch die Erstellung fester Radien und Übergangsbögen gehört hier mit dazu.
  • Automatische Holzlistenerstellung: Ihr werdet euch wundern wie viel Holz am Ende des Tages zusammen kommt. Da ist es wichtig, dass die Software euch automatisch Listen erstellt – gebt diese mit bei eurem Holzhändler ab und er wird euch jedes Holzstück gemäß der Bezeichnung markieren .
    • Unterstützung von Gleiswendeln
    • Automatische Generierung von Parallelgleisen: Hierbei sollte auch die Option vorhanden sein Bahnsteige mit festem Abstand einzuplanen.
    • Erstellung von Stücklisten: Nicht nur für das Holz – auch für Anzahl und Typ der Gleise sollten wir eine Übersicht haben.
    • Ebenendarstellung: Da wir übereinander liegende Trassen haben, benötigen wir auch die Möglichkeit die verschiedenen Ebenen gesondert darzustellen. Und die Option mehrere Ebenen parallel anzeigen zu lassen. So könnten z.B. Häuser eine Ebene darstellen die zusammen mit der obersten Ebene dargestellt werden, nicht aber wenn wir den unten liegenden Schattenbahnhof bearbeiten wollen
    • Erstellung von Preislisten
    • Automatische Überwachung der Steigungen: Wenn ihr nur eine Ebene habt, ist das natürlich nicht notwendig – aber die meisten Anlagen sind auf mehreren Ebenen aufgebaut und das bedeutet auch, das man Steigungen mit im Plan berücksichtigen muss. Auch sollten Weichen beispielsweise nicht in der Steigung liegen – auch das sollte die Planungssoftware abbilden können. Genauso wie das langsame ein- und ausphasen einer Steigung (also nicht gleich am Anfang mit 3,5 % Steigung loslegen).
    • Unterstützung des verwendeten Maßstabes: Eigentlich logisch – aber falls ihr in selteneren Spuren plant (0, 1, Z, etc.), kann das durchaus ein Thema sein.
    • Erstellung komplexer Gleisgeometrien: Hosenträger oder
    • Anpassung vorhandener Gleise: Die Anpassung der Gleisbibliotheken um eigene Gleise – oder sogar die Möglichkeit eigene Gleisgeometrien zu erstellen hätte ich mal früher gebraucht. So kann man z.B. Tillig Weichen in gewissem Grade auch biegen – leider hat Winrail das damals nicht unterstützt.

    Natürlich gibt es noch viel mehr Funktionen wie z.B. Signale oder Elektrik mit zu berücksichtigen, oder die Option gleich mal einige Züge probeweise auf die virtuelle Anlage zu setzen und fahren zu lassen. Für den eigentlichen Anlagenbau halte ich das aber eher für „Gimmicks“ (Spielereien sind es ja sowieso :-))

    Update: Falls Ihr Euch jetzt nicht die Arbeit machen wollt, alle obigen Hersteller selbst anzuschauen2 meisten Hersteller bieten abgespeckte Testversionen, dann empfehle ich Heft 1/2023 des Eisenbahn Magazins in welchem die obigen (und noch einige andere) Softwareprogramme getestet wurden.

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    Tipps&Tricks: Flexgleise verlegen

    Ich möchte hier einmal ein Plädoyer für Flexgleise halten – und natürlich zeigen wie man diese auch verlegt. Sowohl möchte ich euch begründen, warum ich Nächternhausen im oberirdischen Teil vollständig mit Flexgleisen gebaut habe, als auch wie man Flexgleise richtig einsetzt.

    Bahnstrecke/Railroad - Donaueschingen - Deutschland 🇩🇪
    Geschwungene Gleisführungen im Original

    „Bahnstrecke – Donaueschingen“ by Frans Berkelaar licensed under CC BY-SA 2.0.

    Versucht einmal das obige Bild mit Industriegleisen nachzubilden – es wird euch nicht gelingen!

    Wer eine naturgetreue Modellbahnanlage bauen will, der sollte sich auch an der Realität orientieren – und da lassen sich nur die wenigsten Gleisformationen mit einem R3 oder R4 Industriegleis realisieren. Natürlich gibt es bei der großen Bahn auch verschiedene Einteilungen für die jeweiligen Kurvenradien – aber dann gilt es auch die jeweiligen Übergangsbögen zu realisieren. Moderne Gleisplansoftware erlaubt es euch, auch solche Übergangsbögen mit Flexgleisen zu gestalten und möglichst originalgetreu umzusetzen – von den geringeren Kosten mit Flexgleisen einmal ganz zu schweigen

    Geschwungene Gleisfuehrung

    Geschwungene Gleisführung der Hauptbahn nach Titisee-Neustadt rechts und der Nebenstrecke mit 3-Schienengleis nach Konstanz auf der Anlage Nächternhausen

    Schaut man sich die Hersteller wie Tillig, Fleischmann, Roco an, so gibt es – gerade bei 2L – ganz unterschiedliche Flexgleistypen: Solche die man in den Radius biegt und die dabei in diesem verharren (z.B. Peco) – also starre Flexgleise, oder aber welche die so flexibel sind, das diese sich sofort wieder in die Gerade zurück bewegen (Tillig, Roco). Fast alle sind in der typsichen

    Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die starren Flexgleise kann man für Strecken nehmen, die einen möglichst einheitlichen Radius haben bzw. natürlich auch in der Geraden. Ich bevorzuge allerdings die flexiblen Flexgleise.

    Wie diese verlegt werden, zeigt sehr gut dieses Video.

    Ich habe mir zusätzlich angewöhnt bei der Verlegung die Stege unter den Gleisen alle paar Zentimeter aufzutrennen, da sich oftmals die Schwellen sonst nur noch schwer verschieben lassen.

    Man muss man nicht gleich die – doch sehr teuren – Gleisklammern von Fohrmann verwenden. Teilweise bietet Peter Post Metallklammern an – oder man hat das Glück einen 3D Drucker zu besitzen und sich diese aus Kunststoff herzustellen. Wer einen 3D Drucker sein Eigen nennt, dem empfehle ich auf Thingiverse nachzuschauen. So findet man dort unter diesem Link eine Lehre für Spur N, und hier für Spur H0. Gerade wenn man viele Klammern benötigt , kann das sehr von Vorteil sein.

    Bei 3L soll es angeblich noch schwieriger sein, als bei 2L – einzeln berichten Kollegen, das es dann einfacher ist 2L Material mit Puko Streifen zu verwenden (gibts z.B. bei Weichen Walther).

    Daneben helfen Flexgleise auch den Geldbeutel zu schonen. Und es gibt auch Varianten mit z.B. Betonschwellen oder nachgebildeten Metallschwellen.

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    Gleise unterschiedlicher Hersteller kombinieren

    Artikel aktualisiert am 22.12.2023

    In meinem Artikel über die digitale Drehscheibe..digitalisierung-einer-fleischmann-drehscheibe/ stellte sich mir mal wieder eine altbekannte Frage: Kann ich eigentlich die alten Fleischmann Messingprofile der Drehscheibe mit den neuen Gleisen kombinieren?

    Schienenprofil - Übergangsschweissung

    Die einfache Antwort lautete: „Im Prinzip ja„. Und selbst im Original gibt es unterschiedliche Höhen der Schienenprofile (aka UIC Profil) wie nebenstehendes Beispiel zeigt.

    Quelle: Falk2 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

    Leider ist diese Antwort nicht so wirklich befriedigend – um sie euch etwas detaillierter darzustellen, müssen wir uns mit ein wenig Theorie der Gleissysteme beschäftigen.

    So gibt es bei Gleissystemen einen wichtigen Wert: Die Profilhöhe – also die Höhe des Gleises. Würde man nämlich die reale Höhe auf den Maßstab 1:86,5 (also H0) herunter rechnen, so würden wir bei 1,92 mm landen! Damit lässt sich kein wirklich guter Fahrbetrieb erreichen.

    Nun haben die Hersteller im Laufe der Jahre leider unterschiedliche Profilhöhen verwendet. Eine sehr schöne Übersicht hat „Der Moba“ auf seiner Internetseite veröffentlicht. Hier wird auch beschrieben was es damit auf sich hat wenn wir von Code 100 oder Code 75 Gleisen reden – nämlich von der Profilhöhe. Leider schreibt er nichts darüber was denn am Meisten Sinn macht, oder wie es sich kombinieren lässt – und schnell hat man sich bei der Wahl des Gleissystems vergriffen.

    Meine erste Anlage aus den frühen 70er Jahren war mit Fleischmann Gleisen ausgestattet. Die hatten – damals – eine Profilhöhe von 2.5mm. Nächternhausen dagegen arbeitet mit Gleisen von Tillig und Roco – beide mit einer Profilhöhe von 2.1 mm (Code 83).

    Beim Bau von Nächternhausen habe ich lange überlegt, und auch Versuche mit Gleismaterial von Peco (Code 75) und Shinohara (Code 70) gemacht. Allerdings habe ich es schnell wieder aufgegeben:

    Erst ab Code 83 fahren Loks und Wagen sicher und „out of the box“ auf Modellbahnanlagen

    Puristen werden sich jetzt angewidert abwenden, aber: wer nicht gerade eine Drehbank zu hause hat und eine Ausbildung als Schlosser, der sollte sich lieber nicht mit dem Abdrehen von Radsätzen auf das puristische Originalmaß mit Namen „RP25“ oder dem millimetergenauen Verlegen von H0pur Gleisen beschäftigen.

    Der Grund dafür, liegt darin, dass Modellbahnen in Europa nach der NEM Norm 311 des Morop 1ich empfehle wirklich sich die Seiten mal genau anzuschauen – ich bin zwar kein Normenfreak, aber die dortigen Informationen sind wirklich wichtig und wertvoll. gefertigt werden.

    Aus den genannten Gründen habe ich mich für Tillig im sichtbaren Bereich entschieden, da mir insbesondere die realistischen, durchgehenden Zungen gefallen haben, aber auch das umfangreiche Gleissystem incl. Dreischienensystem. Weiterhin hat Tillig die Gleise brüniert, sodass sich auch die Patinierung in Grenzen hält. Alle meine Loks – sowohl eine alte Roco BR 58, oder eine Rivarossi BR 95 laufen problemlos – auch in komplexen Weichenverbindungen wie den verwendeten „Hosenträgern“, oder in der „Baesler DKW“. Einzig eine (ur)alte Fleischmann BR 01 hat es nicht geschafft.

    In der Folge sind Radsätze nach NEM 311 auf Gleisen mit Code 75 (1,9 mm) praktisch unbrauchbar: Die Räder setzen auf den Kleineisen auf und die Radsätze bleiben in den Weichen hängen bzw. entgleisen dort.

    Allerdings ist Tillig dann preislich doch etwas teurer. Im Untergrund kommen daher Flexgleise und Weichen von Roco Line zum Einsatz.

    Gleise des gleichen Codesystems lassen sich problemlos miteinander verbinden

    UIC Schienenprofil

    Allerdings haben Roco und Tillig eine unterschiedliche Profilbreite am Profilfuß (im Bild unten ist der Profilfuß markiert). Schienenverbinder von Roco müssen wir daher bei der Verbindung mit Tillig ein klein wenig zusammendrücken – umgekehrt müssen Verbinder von Tillig ein klein wenig geweitet werden.

    Prüft nach dem Zusammenschieben mit einem Messgerät, ob die Verbindung auch wirklich zustande kommt.

    Aber auch die Verbindung von Code 83 (2,1 mm) mit Code 100 (2,5mm) funktioniert – was ich erfahren habe, als ich meine Peco Code 100 Flexgleise im Untergrund verarbeitet habe. 0.4 mm Profilhöhe bekommt man durch ein wenig Abfeilen am Übergang hin. Beim Übergang meiner Drehscheibe (2,7mm auf 2,1mm) funktionierte das weniger – hier war dann tiefer legen des Untergrundes gefordert. Wer sich jetzt fragt, wo denn der Unterscheide zwischen 0,4mm und 0,6mm liegen:

    Schwierig ist in diesem Fall die Verbindung mit Schienenverbindern. Da habe ich dann auf Verbinder verzichtet und lieber beide Seiten mit eigenem Stromanschluss versehen.

    Übrigens: Die gemachten Erfahrungen treffen – laut Aussage meiner 3L Kollegen – nicht nur auf 2-Leiter Fahrer zu. Bei 3L gibt es nur – gerade bei Märklin – noch in späteren Jahren Loks mit hohen Spurkränzen. Wer also noch alte Schätzchen fahren lassen will, sollte erst Tests machen, ob 2,1 mm wirklich funktioniert und ggfs. auf 2.5 mm ausweichen

    Noch ein Tipp zu 2,1 mm: Gerade Wagen und Loks aus den Jahren 1970 – 2000 haben teilweise noch hohe Spurkränze. Das macht sich durch lautes „Klackern“ auf 2,1 mm Gleisen aufmerksam – dann setzen die Spurkränze auf den Kleineisen auf. Teilweise kann es auch zu Entgleisungen führen. Das passierte mir vornehmlich bei Tillig – nicht aber bei Roco, da bei Roco Gleisen die Kleineisen wenige 1/10 mm niedriger sind.

    Auch wenn ihr keine Drehbank zur Hand habt, könnt ihr in solchen Fällen mit einer Feile und einer in einen Akkuschrauber eingeschraubten Radsatz den Spurkranz um wenige 1/10 mm abdrehen. Bei einer Lok ist es einfacher: Die Lok in eine Lokliege betten und dann mit einer umgedrehten Schiene die mit Strom verbunden ist die ersten Räder zum drehen bringen. Aber Vorsicht: Der Metallstaub darf nicht in die Lok geraten – daher – während die Feile benutzt wird – parallel den Metallstaub absaugen! Es reichen in der Regel wenige Umdrehungen mit der Feile.

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