Letztens konnte ich für wenige Euro eine ältere Roco BR 80 ersteigern, die ich natürlich unbedingt auch auf meiner Anlage einsetzen wollte – wie aber digitalisiert man eine solche Lok? Augenscheinlich ist das gute Stück aus den 90er Jahren – so konnte ich zumindest (eher zufällig) eine NEM Schnittstelle auf dem Teil ausmachen1wer sich das Video genau anschaut, wird feststellen, dass ich die Schnittstelle anfangs für was ganz anderes gehalten hatte…– die allerdings kaum zu gebrauchen war, da diese nur für die Motoransteuerung gedacht war.
Um es gleich vorwegzunehmen: Für diese Bastelarbeit solltet ihr euch schon etwas Zeit mitbringen – dafür ist die Umsetzung ziemlich einfach, wenn man denn weiss, wo man ansetzen muss.
Da mir in der Vergangenheit viele Hinweise auf Youtube, Stummiforum, Drehscheibe-Online usw. geholfen hatten, aber nirgendwo ein Verweis auf den Umbau genau dieser Lok zu finden war, habe ich dann selbst ein Video davon gedreht:
Da ich im Video an einigen Stellen auf diesen Beitrag hier verwiesen habe, hier noch ein paar Hinweise, die nicht im Video enthalten sind.
Hersteller und Teile
- Nano Litze habe ich von LEDsandMore
- SMD LED und Widerstände von Reichelt Elektronik
- Die Lampenfassungen habe ich zwischenzeitlich mit Schwanheimer Industriekleber ausgegossen – der trocknet glasklar
Schaltplan

SMD LED
Ich verwende durchweg SMD LED der Form 0805, weil diese sich gerade noch so löten lassen. Als Widerstand in Verbindung mit Lokdecodern kommt ein 1kOhm Widerstand zum Einsatz – man kann auch SMD Widerstände verwenden2mir reicht es aber schon die LEDs zu löten – und „Platz für die Widerstände ist meist in der kleinsten Hütte“. Hier mal eine Übersicht der gebräuchlichsten Darstellungen:

Wenn euer Aufdruck euch nicht weiterhilft, dann müsst ihr in das Datenblatt des Herstellers schauen.
Sonstiges
Noch einen Zusatz zum Video, da die Lok zwischenzeitlich auf der Anlage zum Einsatz kam und eine ganze Reihe an Tests und Fahrten über sich ergehen lassen musste:
- Es ist unbedingt wichtig, dass die untere Abdeckung der Achsen fest aufsitzt – ansonsten läuft die Lok nicht rund. Das habe ich gemerkt, als ich meine Kadee Kupplungen in die Halterungen eingeklipst hatte, was zu wenigen Zehntelmillimetern Abstand der Abdeckung zum Gehäuse führte.
- Die untere Abdeckung des Getriebes setzt auf Bahnübergängen immer wieder auf – hier reicht es einen Millimeter abzuschleifen ohne die Notwendigkeit alle Bahnübergänge (alle anderen 50 Loks kommen da problemlos drüber) tiefer zu legen. Die Abdeckung ist relativ dick, sodass das Zahnrad unten drunter noch abgedeckt ist – trotzdem zum Abschleifen die Abdeckung erst abnehmen.
- Der Rauchgenerator hat zwischenzeitlich wieder den Geist aufgegeben. Hier lohnt es sich vorab das Kontaktblech abzuschmirgeln und mit Kontaktspray zu arbeiten. Jetzt läuft er jedenfalls wieder einwandfrei.
CV Anpassungen
Umgerechnet ist die Lok viel zu schnell – ich habe daher einige CV-Werte im Lokdecoder – einem ESU Lokpilot V5 – angepasst.
CV | Beschreibung | Wert |
2 | Vmin | 3 |
5 | Vmax | 80 |
29 Bit 5 | Geschwindigkeitskennlinie | 1 |
67 – 94 | Kennlinie | 1 – 255 |
124 Bit 6 | Motorschutz | 1 |
Alle anderen Werte nach eigenem Ermessen – ich verwende z.B. Adresse 80 für die Lok (CV1) und schalte Analogbetrieb und Railcom aus. Auch die Belegung der Funktionstasten ist jedem selbst überlassen.
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