Realistischer Felsbau

Der Bericht erschien in detaillierte Form im Eisenbahnmagazin 12/22

Realistischer Felsbau kann schon ganz schön schwierig sein. Dabei sind Felsen ein wichtiges Stilelement im Modellbau. Der Hintergrund: Um Höhen zu gewinnen, benötigen wir auf dem so knapp zur Verfügung stehenden Platz oftmals unterschiedliche Höhentrassen nah nebeneinander. Hier ein typisches Beispiel aus Nächternhausen mit drei nah nebeneinander liegenden Trassenführungen:

Felsenbau im Modell – Beispiel Rohbau

Die beiden oberen Trassen der Normalspur kommen an der Brücke auf gleiches Niveau – die eine Trasse steigt, während die andere fällt. Hier ist eine Mauer nicht nur angebracht, sondern auch vorbildgetreu. So ist eindeutig zu erkennen, dass es sich hier um ein nachträglich in die Natur eingebrachten Damm bzw. Einschnitt handelt. Diese wurden dann mittels Mauern gesichert.

Für die untere Trasse wäre eine weitere Mauer absolut unsinnig gewesen – und hätte auch mit der erforderlichen Höhe absolut vorbildwidrig ausgesehen.

Nun hatte ich von Altmeister Brandt gelesen, das er alles seine Felsen aus Gips baut und mit einem Stechbeitel formt. Mein Ergebnis hat mich allerdings nicht gerade begeistert. Ich verwende dieses Verfahren trotzdem teilweise noch, allerdings nur wenn es um einzelne kleine Felspartien geht. Nebenstehend seht ihr eines meiner „frühen“ Werke.

In einer amerikanischen Zeitschrift habe ich dann ein Verfahren gelesen, wie man mit Abdrücken von echten Felsen arbeitet, indem man eine Form aus Latex erstellt. Die Ergebnisse dort fand ich absolut faszinierend. Die Vorgehensweise habe ich detailliert im Eisenbahnmagazin 12/22 beschrieben.

So sieht der Felsenbereich in Karnsdorf nach dem finalen Modellieren und Begrünen aus – vor allem die vorderen Felsen am Tunnel sind aus Formen echter Felsen entstanden.

Um die in obigem Bericht beschriebene – doch etwas „trockene“ – Vorgehensweise zu detaillieren, habe ich diese Methode für euch in zwei Videos dokumentiert – im ersten Video geht es dabei um die Herstellung der Formen:

Wenn die Formen fertig gegossen sind, müssen diese in die Landschaft eingebaut werden und es folgt die wichtigste Arbeit: Die Farbgebung:

Der Straßentunnel wurde übrigens einem Vorbild an der Lahn nachempfunden – oben rechts im Video seht ihr ein kleinen Ausschnitt dieses Originals, welches bei der späteren Begrünung und Farbgebung mit Pate gestanden hat.

Und natürlich gibt es auch ein Fahrvideo – allerdings nicht von dieser Felswand (am Umfeld bin ich hier immer noch am Bauen), sondern von diversen anderen Felsbereichen, die ich mit obigem Verfahren gebaut habe. Ich hoffe euch hilft diese Anleitung weiter – wie immer freue ich mich auch über eure Kommentare, Fragen, oder Ideen

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