Roco Line Gleise optimieren

[aenderungsdatum]

Seit vielen Jahren sind die Gleise und Weichen der Firma Roco (Roco Line) bei mir ohne irgendwelche Probleme oder Schwierigkeiten im Einsatz. Gerade die Weichen sind sehr robust und sehr fahrsicher.

Allerdings haben die Weichen ein Problem, welches ihr hier im Bild seht: Die Stromverbindung der Zungen zum Herzstück hin (Flügelschienen) wird über Drehzapfen (grüne Pfeile) geregelt. Im laufende der Jahre kann dies schnell zum Problem werden, wenn diese Zapfen ausleiern.

Auch wenn ihr die Schienen aufklebt, können hier Klebereste schnell zu Spannungsverlust führen. Wenn dann die Weiche in der hintersten Ecke eingebaut ist und mühsam wieder ausgebaut werden muss, steigt die Frustrate massiv an – nicht gerade unserem schönen Hobby förderlich…

Um die Spannungsversorgung von Roco Line Gleisen dauerhaft sicherzustellen, muß eine zusätzliche Stromzufuhr für die Weichenzungen und Flügelschienen nachgearbeitet werden.

Hierfür reicht ein Auffräsen der Verbindungsstege mittels Drehmel1notfalls geht es auch mit einem Cutter. Wichtig ist, dass ihr die Stege an den hier gezeigten Stellen auffräst.

Danach mit einer Feile (notfalls auch mit dem Drehmel) das Gleisprofil aufrauhen, damit wir später einen guten Lötfluss haben. Das Löten findet bei 400 Grad statt – achtet aber darauf nicht zu lange auf dem Profil zu löten, damit der Kunststoff nicht zu Schaden kommt!

Sehr hilfreich ist hierbei, wenn ihr Löthonig verwendet – damit vermeidet ihr auch zu lange Lötzeiten:

Roco Line neu verschaltet

Im Bild oben ist am grünen Pfeil die Zunge mit der Aussenschiene verbunden worden. Achtung: Hier auf jeden Fall biegsame Litze verwenden, da die Zungen sich ja später noch bewegen sollen! Am roten Pfeil können wir dagegen problemlos die Flügelschienen direkt mit den Aussenschienen verlöten. Für die Herzstückpolarisierung (schwarzer Pfeil) wird bei dieser Gelegenheit auch gleich der Anschluss hergestellt – ich löte dazu allerdings vorher die kleinen Zapfen ab, da eine gelötete Verbindung hier viel dauerhafter hält.

Die Kontaktbleche lasse ich hier dran, da ich die anschliessenden Schienen eh nochmal direkt mit Kabelanschluß versehe. Im Laufe der Zeit lösen sich leider auch diese Kontaktbleche schnell mal. Falls ihr also direkt nach der Weiche einen Kunststoffschienenverbinder verwendet, solltet ihr auch die Kontaktbleche durch eigene, gelötete Verbindungen ersetzen.

Kommen wir noch zu einem zweiten Ärgernis: Dem Parallelgleisabstand. Gemäß Norm sollte dieser auf gerader Strecke 46mm betragen.

Die Roco Line Gleisgeometrie hat einen Parallelgleisabstand von 61,6 mm.

(Originalbild Roco)

Wer nun in einem Schattenbahnhof möglichst viele Gleise unterbringen will, hat jetzt ein Problem, da er viel Platz verschenkt.

Die Lösung ist eine Verkürzung der Weiche, was auch zu einer Verkürzung des Parallelgleisabstands auf 52 cm führt. Rechts im Bild eine derart verkürzte Weiche WL15

Dazu sei allerdings gesagt, dass man im Untergrund oftmals auch etwas mehr Platz benötigt, wenn man sehr viele parallele Gleise nebeneinander hat und auch noch mit den Fingern dazwischen kommen muss. Das ist aber eher bei vielen Gleisen und bei nichteinsehbaren Schattenbahnhöfen relevant.

Um die Weichen zu verkürzen, kommt auch wieder der Dremel zum Einsatz. Hilfreich ist dabei ein Geodreieck, um wirklich gerade, parallele Schnitte zu erstellen. Eine Gleissäge ist da auch hilfreich. Wie ihr auf dem Bild oben seht, habe ich die Doppelschwelle am Schluss noch auf das Profil aufgeschoben. Um die Schienenverbinder einschieben zu können, muss entsprechend Abstand zwischen Schienenende und erster Schwelle sein.

Roco Line Parallelgleisabstand
Roco Line Parallelgleisabstand

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