Wie kann ich einfach ein Lokrad reinigen? Wie löte ich eine SMD-LED? Manchmal helfen kleine Dinge um Großes zu erreichen. Die Reihe Tipps & Tricks will euch hierbeihelfen
In einer alten Kiste habe ich ein 30 Jahre verborgenes Relikt gefunden: Einen alten Mercedes L6600 LKW mit 2 Anhängern, welcher in den 90er Jahren für die Firma Idee+Spiel gefertigt wurde. Das Relikt hatte sich in einem alten Umzugskarton verborgen, welcher sich jahrzehntelang versteckt hielt.
Nun ist das Modell wesentlich besser geraten, als die allseits bekannten Wiking Modelle. Es waren auch diverse Zurüstteile wie Spiegel, Mercedes-Stern usw. dabei.
Einzig störend war die Idee+Spiel-Werbung auf den beiden Anhängern – das passte so gar nicht in die Zeit dieses Fahrzeuges aus den 40er Jahren. Und die Planen sahen auch sehr plastikmässig aus.
Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich einen Trick entdeckt, wie man mit einfachen Mitteln realistische Planen selbst herstellen kann:
Man nehme eine normales Papiertaschentuch, welches aus mehreren Lagen besteht. Wir benötigen aber nur 2 Lagen. Diese lassen sich mit einem spitzen Gegenstand (ich nehme ein Cuttermesser), am Besten voneinander trennen.
Auf die ursprüngliche Plastikplane (haben wir keine, dann reicht ein Unterbau aus Styrodur o.ä. – nachher ist er eh nicht mehr zu sehen), stülpen wir Frischhaltefolie. Diese dient dazu, die Plane nach den folgenden Arbeiten wieder vom Untergrund ab zu bekommen. Unser Papiertaschentuch kommt drüber.
Nun gibt es einige Mittel, damit das Papiertaschentuch sich an den Untergrund schmiegt – ich habe einfach verdünntes Weissleim genommen und das Taschentuch damit so satt getränkt, dass es sich problemlos an den Untergrund – unsere Plastikplane – anformt.
Das „Gebilde“ sollten wir 2-3 Tage trocknen lassen, sodass der Leim fest wird.
Am Schluß das Ergebnis mit grauer Farbe einstreichen und nach getrockneter Farbe von der Folie trennen. Fertig ist die realistische Plane.
Natürlich sollten man auch das Modell ein wenig patinieren – ich habe dazu grösstenteils Trockenfarben verwendet. Ein wenig Farbe an Blinkern, Rückspiegel und an den Radreifen, sowie schwarz/weisse Kennzeichen gemäß der damaligen Besatzungszone, welche bis 1956 in Deutschland zum Einsatz kamen. (siehe dazu auch meinen Beitrag über KFZ Kennzeichen)
Nun könnte man ja meinen, dass so eine Schienenverbindung bei der Modellbahn ewig hält und wozu da irgendwas „nacharbeiten“?
Stimmt in der Regel ja auch – aber wie es der Teufel will, hatte ich mir vor einigen Monaten dieses schöne Teil – einen KlV 20 – zugelegt. Nur: Die Räder an diesem Modell sind eher Spur N und fallen daher in jeden Zwischenraum.
Nun hat man ja zum Glück – eigentlich – Schienenverbinder, welche den Zwischenraum möglichst klein halten. Daher lief das kleine Wägelchen auch zunächst problemlos – bis es denn irgendwann mal auf die Idee kam ins Bahnbetriebswerk zu fahren!
Hier ging dann schnell nichts mehr, weil die Drehscheibe in den Gleisverlauf eingepasst ist und es entsprechende Lücken an den Übergängen gibt.
Nun könnte man natürlich alles ausbauen und neu zusammenbauen – das ist aber extrem aufwändig. Und zum Glück gibt es eine relativ einfache Möglichkeit den Zwischenraum mittels Kunststoff zu verfüllen.
Ich habe mir dazu von der Firma Vallejo den s.g. Plastic Putty besorgt – gibt es oftmals schon beim gut sortierten Modelleisenbahnhändler oder im Internet zu günstigen Preisen (z.B. hier gefunden)
Mittels eines Zahnstochers reicht es, wenn wir kleinste Mengen davon in den Zwischenraum geben. Dabei lieber etwas mehr und ruhig über die Höhe des Schienenkopfes verwenden.
Oben im Bild sieht man, wie ich die Lücken entsprechend verfüllt habe. Lasst den Kunststoffspachtel mindestens 12h aushärten! Danach kann man bis zur Schienenoberkante die überstehenden Teile mit feinem Schleifpapier abschmirgeln.
Wenn hinterher die weißen Zwischenräume mit rostbrauner Farbe gestrichen werden, ist vom Übergang kaum mehr etwas zu sehen und unser Klv kann endlich auch ins Bahnbetriebswerk rollen!
Plastic Putty kann man für viele Fälle verwenden – z.B. bei fehlender Paßgenauigkeit im Gebäudebau, oder bei Ausbesserungsarbeiten an Kunststoffmodellen.
Artikel aktualisiert am 12.07.2024 (neue Version des Rückmelders mit Federweg)
Wer mehr als genug Platz in seinen Schattenbahnhöfen hat, der muss sich um unterirdische Kopfbahnhöfen keine Gedanken machen. Die Mehrheit von Euch wird aber das Problem kennen:
Ihr habt immer zu wenig Platzim Schattenbahnhof
Vor allem in den Schattenbahnhöfen, weshalb wir diese auch optimal ausnutzen sollten. Aber gerade in unterirdischen Kopfbahnhöfen kann dies beliebig kompliziert werden.
Bei Verwendung von Rückmeldern (z.B. S88) taucht das Problem auf, dass der auslösende Radkontakt an unterschiedlichen Stellen des Gleisen aktiv werden wird. Besonders heikel ist die Situation, wenn der Zug rückwärts in das Stumpfgleis geschoben wird. Gerade bei Güterwaggons muss nur ein Radsatz verdreckt sein, und schon kommt es zu Entgleisungen.
Eine Alternative zu S88 Meldern sind Infrarotmelder– aber die müssen an jedem Gleisende einer Weichenstrasse vorhanden sein.
Eine wesentlich einfachere und zudem fast kostenlose Methode ist die Verwendungs von SRK’s – Schutzgasrohrkontakten, oder auch Reedkontakte genannt. An dieser Stelle hatte ich schon einmal beschrieben, wie dies mittels „einfachster“ Mittel funktioniert. Bei meinem dritten, und kleineren „Kopfschattenbahnhof“ habe ich diese Methode nun mittels 3D Drucker optimiert.
Auf dem Eingangsbild oben könnt Ihr meinen speziellen Prellbock sehen, welcher am Ende eines Gleises steht: In der Nut eines feststehenden Teils ist ein beweglicher Schlitten. Auf dem Schlitten ist ein Neodym Magnet 1 es reicht aber auch jeder andere Magnettypaufgebracht. Über dem Schlitten befindet sich eine Brücke mit einem SRK.
Bewegt sich nun der Schlitten nach hinten, so wird der Magnet den SRK-Kontakt schliessen, sobald er sich unter diesem befindet. Die Aussparung im Schlitten dient dazu die Kupplung des dagegen rollenden Wagens aufzunehmen.
Fährt nun ein Wagen gegen den Schlitten, so wird der Magnet sich in die Nähe des SRK bewegen und der SRK schaltet durch. Verbindet ihr den Anschluß des SRK mit einem Massemelder (z.B. S88), so kann dieser von der Steuerungssoftware ausgewertet werden und der Zug hält genau am Gleisende an.
Zur Installation ist nichts weiter zu beachten. Ihr könnt jeden handelsüblichen, einfachen Schutzgasrohrkontakt (SRK) verwenden. Kleinere SRKs sind durchaus ausreichend und passen auch in den vorgefertigten Schlitz. Für grössere Versionen muss man den Aufnahmeschlitz ein wenig erweitern. Damit der Schlitten nach dem wegfahren des Zuges wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt, findet ihr ein Loch im Schlitten an dem ihr von unten einen normalen Gummiring befestigen könnt. Das andere Ende des Gummirings befestigt ihr dann im Gleis vor dem Schlitten, sodaß der Schlitten sich selbstständig zurückbewegt – detaillierter seht ihr das in unten stehendem Video. Achtet darauf, dass der Schlitten leichtgängig vor und zurückfahren kann – ggfs. den Gummiring etwas weniger stark wählen und um eine Befestigung verschieben.
Wenn ihr mehrere Gleise nebeneinander habt, so benötigt ihr nur einen einzigen S88 Kontakt, da ja jeweils immer nur genau ein Zug in ein Gleis einfahren kann. Sobald der Zug angehalten wird, könnt ihr ein kleines Stück vorfahren, sodaß der SRK nicht mehr aktiv ist. Alle so genutzten SRKs könnt ihr dann parallel an den S88-Melder anschliessen. Das sieht dann so aus:
Die 3D Druckdateien (OBJ Format) findet ihr im Downloadbereich. Wenn ihr es für eure eigenen Zwecke anpassen wollt, so sind dort auch die Entwurfsdateien für FreeCad.
Hier ein Bild des feststehenden Teils des Prellbocks:
Reedrelais_Basis
Falls der Schlitten etwas schwergängig in der Führungsnut ist, so reicht ein wenig abfeilen der Seiten und die Nutzung von etwas Schmierfett in der Nut.
Update: Nach Hinweisen von einigen Modellbahnkollegen, habe ich zwischenzeitlich eine angepasste Version gebaut und endlich die alte „Pappversion“ durch eine neuere Variante ersetzt.
Neu daran ist vor allem, das jetzt eine Feder statt eines Gummrings eingebaut wurde:
Danke an Olli, der mir auch einen Link zu diesen Federn geschickt hatte (siehe hier). Anstatt ein neues 3D Design zu erstellen, wurde einfach eine Halterung rechts oben eingebaut und die Feder mittels Sekundenklebers an den Enden fixiert. Die Justierung der Neodym-Magnete erfolgt dann am Besten am Arbeitsplatz mittels einfachem Messgerät.
Die Variante mit dem Gummiband ist aber auch noch im Einsatz – nach 2 Jahren läuft diese auch noch problemlos.
Wozu braucht man Führerstandsmitfahrten auf der Modellbahn? Auf dem ersten Blick eine nette Spielerei – aber auf den zweiten Blick eine durchaus sinnvolle, wenn nicht sogar notwendige, Funktion.
Ich selbst besitze eine kleine Kamera, welche eigentlich als Überwachungskamera gedacht ist. In Spezialistenkreisen nennt man das auch einen „Chinawürfel„, weil die Kameras meist für kleines Geld (<50€) im „Reich der Mitte“ gefertigt werden. Die Qualität ist eher mässig – reicht aber für das Ein- oder Andere Video. Hier mal ein Beispiel mit Führerstandsmitfahrten meiner Schmalspurbahn:
Nun haben solche Führerstandsmitfahrten durchaus ihren Spielreiz – eine Fahrt mit einer Modelllok auf einem Tablet/Smartphone oder PC Bildschirm mitzuverfolgen macht schon Spaß.
Wer sein Geld als Influencer und/oder Videofilmer verdienen will, für den ist natürlich eine professionelle Kamera für Führerstandsmitfahrten ebenfalls unabdingbar.
In Nächternhausen hatte ich aber einen ganz anderen Grund für Führerstandsmitfahrten: Bei einem Besuch befreundeter Modellbahnkollegen hatte einer eine Minikamera dabei – und ihr glaubt nicht, was ich alles im Untergrund gefunden habe:
Hier wurde ein ganzer Güterwagen im Untergrund zwischen zwei Gleisen gefunden. War wohl der letzte eines Zuges, sodass der Wagen nie vermisst wurde. Und er fiel genau zwischen die Gleise, sodaß es auch zu keiner Kollission kam.
Daneben wurden inzwischen im Untergrund Haftreifen und diverse Kleinmaterialien gefunden!
Eine Kamera eignet sich nicht nur für Führerstandsfahrten und Videoaufnahmen, sondern besonders für die Kontrolle und Überprüfung der nicht sichtbaren Fahrtstrecken.
Lösungsübersicht
Die Anforderungen sind natürlich grundsätzlich unterschiedlich – je nachdem, welchen Schwerpunkt ihr habt. Für gestochen scharfe Videoaufnahme ist sicherlich eine handelsübliche, richtige Videokamera sinnvoll, während für dauerhafte Führerstandsmitfahrten eine professionelle, im Modell integrierte Kamera mehr Sinn macht1wer sich dafür interessiert: Da gibt es auch viele Eigenbauten – einfach mal danach suchen.
Tatsächlich sind die Mitfahrten in obigem Video mit einer solchen einfachen Kamera entstanden2Für die anderen Aufnahmen habe ich allerdings eine professionellere Kamera, eine Panasoic VX989 – die passt aber auf keinen Wagen.
Einfache Kameras auf Niederbordwagen
In Nächternhausen verwende ich eine einfache Überwachungskamera – diese hier.
Wie man auf obigem Video sieht, ist die Qualität besser als man denkt – immerhin hat die Kamera unter 50€ gekostet. Der gesamte Videostream wird dabei auf eine SD Karte gespeichert und kann zusätzlich über eine App per WLAN abgerufen werden. Achtet bei der Auswahl der Kamera nur darauf, das auch ein Autofokus vorhanden ist.
Die Kamera wird auf einen Niederbordwagen montiert und liefert so über ca. 30 Minuten auch ein recht passables Bild einer Führerstandsmitfahrt. Aufgeladen wird die Kamera über einen normalen USB Adapter.
Für sporadische Überprüfung der unterirdischen Strecken und gelegentliche Führerstandsmitfahrten reicht eine normale, kleine Überwachungskamera
Benötigt man längere Aufnahmezeiten, kann man noch einen zweiten Wagen mit Powerbank mitlaufen lassen. Leider kann man die Kamera nicht über die App ein- oder ausschalten – dafür liefert sie aber einen Autofokus und einen Nachtsichtmodus. Letzterer allerdings nur mit mässig guter Qualität und ohne Farbe. Aus diesem Grund verwende ich zusätzlich eine kleine LED Kamera zur Beleuchtung.
Integrierte Kamera
Einige Hersteller haben das Potential erkannt, und bieten inzwischen auch spezielle Kameraloks an. Dabei ist die Kamera meist im Führerstand mit verbaut. Nebenstehend ein Beispiel von Roco
Wer sich im Netz umschaut, findet aber auch Wagen mit integrierten Kameras – meist handelt es sich dabei um Steuerwagen. Der grosse Vorteil ist natürlich, das keiner die Kamera sieht – der Nachteil sind sowohl der Preis als auch die fehlende Flexibilität beim Einsatz.
Professionelle Kameras
Es gibt inzwischen professionelle Kameras – oft s.g. Action Cams – wie die Polaroid Cube Plus, die Sony HDR AZ1, oder Sony FDR-X3000. Alle in der Preislage ab ca. 250€. Diese habe ich selbst nicht ausprobiert, aber angeblich passen diese genau auf einen Niederbordwagen. Findige Bastler haben auch mittels 3D Druck spezielle Niederflurwagen speziell z.B. für die AZ1 entwickelt. Falls ihr euch dafür interessiert, empfehle ich eine etwas intensivere Suche – je nach Anlage passen diese Kameras gerade noch so ins s.g. Lichtraumprofil. Hier ist natürlich insbesondere Bildqualität und Autofokus kein Thema. Vor allem begeistert sicherlich die Möglichkeit, die Kamera während der Fahrt zu fokussieren.
Für größere Anlagen, Ausstellungen und Modellbahnclubs empfiehlt sich eine „Action Cam“. Diese sind klein genug, um auf einem Niederflurwagen montiert zu werden und können auch über eine Smartphone-App gesteuert werden.
Letztens war es wieder einmal soweit: Meine „uralten“ motorischen Weichenantriebe der Firma Fulgurex wollten nicht mehr schalten. Eigentlich sind diese Antriebe bei mir – ansonsten verwende ich ja Servoantriebe – nur in Neben- und Rangiergleisen verwendet. Ausgerechnet der defekte Antrieb war aber im Güterzugbereich auch noch für die Polarisierung der Weichenkreuzung H0e/H0 zuständig und hatte sich natürlich – kurz vor dem Aufgeben – entschlossen, die Schaltstellung für H0e einzulegen. Hier übrigens ein Video wie es auf der Anlage ausschaut
Das konnte natürlich nicht so bleiben – beim Rangieren verwende ich hauptsächlich den H0-Zweig und so gab es natürlich sofort einen Kurzschluss.
Nun hatte ich in der Vergangenheit bereits einmal Probleme mit diesem Kandidat – hier half dann einfaches Kontaktspray (Kontakt 60 – gibt es z.B. bei Reichelt und Conrad). Doch diesmal sollte es nicht so einfach sein!
Zunächst sollte man aber prüfen, ob es wirklich die Kontakte sind – der Fulgurex bewegt sich nämlich in Anbetracht der Endabschaltung gar nicht, wenn man einfach nur Strom an die Anschlüsse gibt. Stattdessen direkt den Motor anschließen (man kann ihn einfach vorne ausklipsen, sodass das Rändelrad nicht mehr in der Spindel hängt.
Bei mir wird der Antrieb digital angesteuert über einen Lenz Funktionsdecoder LS150. Der Vorteil dieses Decoders liegt darin, dass er mehrere Ausgänge mit Wechselstrom zur Verfügung stellt. Den kann man über 2 Dioden in Gleichstrom wandeln. Hier lohnt sich also zunächst – z.b. mit einem Glühlämpchen oder mit einem Voltmeter zu prüfen, ob der LS150 denn auch Spannung bis zum Weichenmotor liefert.
Da dieser Test positiv verlief und der Motor auch beim Einschalten problemlos funktionierte, war klar: Es sind – wieder einmal – die Kontakte. Hier ist dann – so schwer es einem dann fällt – der Ausbau des gesamten Motors angesagt. Wohl dem, der seine Zuleitungen mittels Bananensteckern o.ä. realisiert hat.
Baut motorische Weichenantriebe so ein, dass sie sich leicht entfernen lassen. Insbesondere sollten die elektrischen Anschlüsse mittels Steckverbindern ausgestattet sein.
Diesen Tipp kann ich nur generell empfehlen – egal ob es um Decoderumbau in einer Lok geht oder – wie hier – um einen Weichenantrieb.
Nun ist der Fulgurex wirklich ein uraltes Stück – zum Glück für uns. Denn man kann den Antrieb bis ins letzte Detail vollständig auseinander nehmen! Und genau das sollten wir jetzt auch tun, wobei uns nur die Schaltkontakte interessieren:
Wir entfernen zunächst die Schaltkontakte rechts und links indem wir jeweils die 2 Schrauben lösen. Alle Anschlüsse der Schaltkontakte löten wir danach ab1hier hilft das Smartphone, mit ich vorher immer ein Bild der aktuellen Verschaltung mache. Die Schaltkontakte werden hiernach gesäubert.
Die Säuberung der Kontakte kann unterschiedlich erfolgen. Entweder durch superfeines Schleifpapier (>600er), welches wir zwischen den Kontakten hin- und her bewegen, oder – wesentlich effektiver – mittels einer Ultraschallreinigung.
Für unsere Zwecke reicht ein handelsübliches Ultraschallreinigungsgerät, wie es auch für Brillen o.ä. im Kostenrahmen zwischen 20€ und 50€ erhältlich ist. Die Kontakte sollten gerade so mit Wasser bedeckt sein, da sich der beste Reinigungseffekt direkt unterhalb der Wasserlinie einstellt.
Als Reinigungsmittel kann man es mit normalem Wasser versuchen – bessere Effekte habe ich aber mit Reinigungsmittel erzielt. In der Regel reichen 2 Reinigungsvorgänge jeweils a 8 min aus. Selbstverständlich könnt ihr auch ein anderes Reinigungsmittel verwenden – mit dem nebenstehenden habe ich jedenfalls gute Erfahrungen gemacht. Ihr solltet nur darauf achten, dass das Reinigungsmittel für Kunststoffe als auch für Metalle geeignet ist. Während der Reinigung sieht man dann auch schon, wie sich das Wasser durch den abgelösten Dreck verdunkelt.
Am Schluss sollten wir dann ziemlich saubere Kontakte vor uns liegen haben. Das noch anheftende Wasser zwischen den Kontakten entfernen wir am Besten mit dem guten, alten Löschpapier.
Bevor wir alles zusammen löten, sollten die Kontakte noch etwas trocknen. Der Spindel des Motors tut etwas Fett gut – so kann der Motor dann mit sauberen Kontakten wieder mehrere Jahre seinen Dienst versehen. Wer oben übrigens genau hinschaut, wird sehen, das ich die Bohrung für den Mitnehmerstift rechts aus-gefräst habe. Dadurch kann die Stellstange nach unten wandern. Sie fällt dann nicht mehr heraus und ist vor allem in einer Linie mit der unteren Platte. Wer beim Einbau den Motor etwas leiser bekommen will, der sollte diesen auf Kork montieren oder direkt mit Gummihalterungen versehen. Bei mir reicht aber der direkte Einbau, da die Motoren (s.o.) nur in Nebengleisen zum Einsatz kommen.
Um zukünftige Verschmutzung der Kontakte zu vermeiden, habe ich die Verpackung des Motors mittels einfachen Heftzwecken und etwas Klebeband befestigt – sieht jetzt nicht so optimal aus, aber ist ja auch kaum zu sehen.
Das hier beschriebene Verfahren mit Ultraschall eignet sich natürlich generell für Kontakte – so verwende ich es auch für einen älteren Bemo-Weichenantrieb sowie für die Reinigung von älteren Lokmotoren (danach nur wieder gut ölen).
Nun gibt es ja böse Zungen, die behaupten, dass es eigentlich bei der Modellbahn immer irgendwelche Problemfälle geben würde, und man eine Modellbahn eigentlich nie ohne kontinuierliche Beobachtung und Streicheleinheiten zu einem störungsfreien, dauerhaften Betrieb bekommen könnte.
Für manch rollendes Material stimmt das sogar – ich habe da durchaus Kandidaten1teilweise von namhaften Herstellern, die einfach nur für die Vitrine gedacht sind, nicht aber für einen dauerhaften, störungsfreien Betrieb. Um die soll es aber in diesem Bericht nicht gehen, sondern um die vielen, kleinen Störungen die man so im Laufe der Zeit mitbekommt.
Und wer schon einmal im Miniaturwunderland in Hamburg war: Auch dort kommen nur mehrfach getestete Loks zum Einsatz, es gibt kein Rangieren und nur feste Kupplungen2keine Regel ohne Ausnahme: Im US Teil wird mit – adaptierten – Kadee Kupplungen gefahren.
Hilfsmittel
Bevor wir zu den Fehlern kommen, solltet ihr euch aber auf jeden Fall einige „Hilfsmittel“ besorgen:
Pinzetten – gerade für die Kleinteile äußerst wichtig – es reicht eine gerade und eine gebogene Pinzette
Flachzange – und damit meine ich wirklich „flach“ – also vorne spitz zulaufend und garantiert flach, so dass ihr damit auch noch 0,5 mm Draht damit aufnehmen könnt.
Magnete – insbesondere Neodymmagnete (gibt es günstig in der Bucht) – gerade Schrauben lassen sich damit leicht fixieren oder aus der Halterung entnehmen wenn sonst nix geht
Lötkolben bzw. Lötstation – schnell ist mal ein Kabel ab…
Decoderlitze und Schrumpfschlauch – für s.o.
Unabhängige Stromversorgung an der Werkbank- am Besten eine fliegende Verkabelung die am Ende Krokodilklemmen besitzt und am Anfang direkt an eure Trafos und Digitalspannung dran kann. Dabei daran denken, das ihr die Trafos und Digitalspannung vom Rest der Anlage trennen könnt (sonst nutzt euch nämlich im Fehlerfall eines Kurzschlusses die Ersatzverbindung gar nix).
Fliegende Kabel – eine Kabelverlängerung aus altem Telefonkabel oder ähnlichem braucht man eigentlich dauernd – und sei es nur weil irgendeine Verbindung nicht wirklich will….
Kleine Kästchen – für all die lieb gewonnenen Kleinteile die schnell mal ihr Eigenleben verwirklichen wollen.
Manche schwören auf einen s.g. „Rollenprüfstand„. Dabei kann man die Loks auf ein Rollengestell setzen und somit die Loks im Stand in Betrieb nehmen. Allerdings habe ich 20 Jahre lang keinen solchen Prüfstand gehabt. Irgendwann habe ich einen für günstiges Geld ersteigern können, aber tatsächlich nutze ich ihn kaum. Wer allerdings häufig Lokmodelle umbaut oder verfeinert, für den ist ein Rollenprüfstand sinnvoll.
Entgleisung an immer den gleichen Stellen
Lok entgleist – auch ohne Wagen
Achse mit Haftreifen falsch montiert
Der TEE Triebzug von Roco ist ein wirklich schönes Teil – aber aus mir unerfindlichen Gründen entgleiste dieser Zug immer an zwei Stellen und zwar an Weichen die direkt nach einer Kurve kamen. Leider aber nur dann, wenn der Motorwagen vorne lief.
Erst ein Slow-Motion Video des Entgleisungsvorgangs hat gezeigt, dass das hintere Drehgestell leicht angehoben wurde, was letztlich zur Entgleisung führte. Schaut man sich den Motorwagen genauer an, so findet man einen Haftreifen auf dem 2. Radsatz des 2. Drehgestells.
Nun liegt die Weiche nur 1/10 mm tiefer als die davor liegende Kurve – das reicht aber um beim Beschleunigen nach der Kurve den Radsatz aus der Schiene heraus zu drücken. Hier kommt hinzu, dass zusätzlicher Druck durch die Befestigung des folgenden Wagens erfolgt – der Radsatz kann somit nicht nach unten ausweichen.
Die Lösung war relativ einfach: Wir versetzen den Radsatz mit den Haftreifen von hinten nach vorne.
Das funktioniert natürlich nur, wenn die vorderen und hinteren Radsätze eines Drehgestells die gleichen Zahnräder haben – was in der Regel der Fall ist. Dieser Fehler passiert übrigens nicht nur bei einem TEE – auch schon eine normale Lok mit Drehgestellen kann solcherart wieder für den Betrieb geeignet sein.
Falsche Haftreifen
Manche Hersteller haben es sich wohl zur Aufgabe gemacht, dem Betriebsbahner das Leben schwer zu machen und verwenden nur einseitig Haftreifen. Das führte bei einer Lok immer wieder zu Entgleisungen – vor allem an Weichen – und erst der Austausch durch einen Radsatz ohne Haftreifen verhalf zur Lösung.
Den Ersatz bekommt man meist ebenfalls beim Hersteller. Hier bitte nicht nur das Rad einzeln bestellen, sondern den gesamten Radsatz. Der Wechsel eines einzelnen Rades kann nämlich sehr aufwändig werden und ist eher etwas für die Spezialisten mit Drehbank und Schlosserausbildung 🙂
Wenn der Hersteller allerdings keinen Radsatz ohne Haftreifen anbietet, dann bleibt oftmals nur der Verkauf – so schwer einem das auch manchmal fällt.
Wagen entgleisen, oder Lok entgleist wenn Wagen anhängen
Wenn die Entgleisung immer bei bestimmten Wagen passiert, dann lohnt es sich einmal die Wagenseiten zu tauschen um zu sehen ob der Fehler mit wandert. Gerade Kurzkupplungen müssen sich in den Kurven auch noch bewegen lassen. Hier mal ein Beispiel eines typischen Problemkandidaten:
Der Wagen entgleist nicht deterministisch – vor allem aber inKurven. Grund dafür ist eine schwergängige Kulissenführung in Kombination mit einer Bogenweiche: Sobald die Achse über den Zwischenraum des Herzstücks läuft, wird die Achse leicht nach unten bewegt.
Die Kulissenführung hat aber zu wenig Spiel um diese Bewegung mitzumachen. In der Folge bewegt sie sich nicht mit und der Wagen entgleist.
Hier leider nur schwach zu erkennen, aber die Lösung bei schwergängiger Kullissenführung, war in diesem Falle, die Führungsnut für die Deichsel (weisser Pfeil) mit einer Feile um wenige Zehntel Millimeter zu erweitern.
Lok mit Wagen oder Wagen entgleisen in S-Kurven
Nun habe ich ja oft genug geschrieben, das man in seiner Anlage ja bloß keine S-Kurve einbaut bzw. ausschließlich kleine Zwischengeraden verwendet.
Nun habe ich selbst so eine S-Kurve in meinem zweiten Schattenbahnhof eingebaut, ohne es anfangs überhaupt zu merken. Dabei verzweigt ein gerades Schienenfeld aus einer Dreiwegweiche – eine nicht ganz seltene Konfiguration.
Hier war natürlich das Entgleisen vorprogrammiert!
Grundsätzlich gibt es hier nur die Lösung eine Zwischengerade einzubauen. Das geht aber in Anbetracht der Platzverhältnisse bei mir auch nicht.
Sehr deutlich sieht man hier den Versatz des Wagens3 (in diesem Falle beide mit Kurzkupplung von Fleischmann, da es ein fest gekuppelter Verband ist), während der linke Wagen noch in der Rechtskurve ist, schwenkt der rechte Wagen schon in die Linkskurve. Dabei können sich sowohl die Puffer verhaken, als auch die Kupplungen.
Verlängert in einem solchen Fall die Kupplungen – notfalls mittels einkleben der Kupplung – bedenkt aber, dass hierbei der Abstand bei kurz gekuppelten Wagen vergrößert wird!
Nicht von ungefähr sollte man diese Situation vermeiden. Da ich selbst mit Kadee Kupplungen fahre, hat es geholfen, bei den Problemwagen eine längere Kupplung zu verwenden. Das funktioniert aber leider nur, wenn es für die von euch verwendete Kupplung unterschiedliche Längen gibt (was leider eher selten ist). In dem Fall solltet ihr die Kupplung nicht ganz einschieben. Testet dann mit dieser „Verlängerung“. Wenn alles danach funktioniert, kann man die Kupplung mit Sekundenkleber im Schacht fixieren (dabei aber darauf achten, das nicht versehentlich auch die Kulissenführung fixiert wird!)
Entgleisungen auf Weichen
Weichen sind ein häufiger Entgleisungsgrund. Wenn eine Lok auf einer Weiche entgleist, dann empfiehlt sich folgende Vorgehensweise und Analyse
Macht ein Video von dem Vorgang mit dem Smartphone und spielt das Video in Slow Motion wieder ab.
Passiert die Entgleisung immer an der gleichen Stelle der Weiche?
Passiert die Entgleisung nur mit angehängten Wagen, oder auch wenn die Lok Solo fährt?
Passiert die Entgleisung mit allen Loks? Was haben die Loks gemeinsam, die an der Weiche entgleisen?
Ist es immer der gleiche Radsatz der entgleist? (z.B. die Vorlaufachse)?
Lok entgleist auf Weiche
Nur einige wenige Loks entgleisen auf einer Weiche
Dazu habe ich nachstehendes Beispiel: Eine BR 85 entgleist regelmäßig auf einer Weiche, während alle anderen Fahrzeuge hier kein Problem haben. Ich hatte erst die Vorlaufachse in Verdacht, aber Radsatzinnenmaß war in Ordnung. Die Achse lief auch leichtgängig. Es war weder eine S-Kurve, noch sonst ein Problem. Auch die Abstände der Weiche waren alle in Ordnung. Aber seht selbst:
Die Lok landet hier voll im Schotter. Und selbst bei Langsamfahrt ist keine Verbesserung zu beobachten.
Machen wir nun also am Besten mal ein „Slow Motion“ Video4für die nicht so Technik affinen Smartphone Benutzer: Das lässt sich mit dem Video Editor aller neueren Smartphones bewerkstelligen, ohne dass ihr dafür extra eine Software für den PC kaufen müsst.
Schaut mal genau auf die Vorlaufachse: Sie entgleist zwar, aber sie wird vorher nach oben gedrückt. Daher sollten wir hier mal unsere Weiche genauer anschauen: Das Maß stimmt hier, aber: Die Weiche (eine sehr flexible Tillig Elite Weiche, gerade), ist nicht in der Flucht. Der Schotter ist außerdem nicht wirklich fest (was im Bereich einer Weichenzunge nicht verwunderlich ist, da hier sehr vorsichtig geschottert werden sollte).
In der Draufsicht ist die Lösung zu erkennen: Mit einer Schraube wird die Schwelle fixiert. Nur wenige 1/10 mm wird dabei die Schwelle nach oben verschoben und in dieser Position gehalten. Alle anderen Lok hatten (wenn überhaupt) schwerere Vorlaufachsen, die nicht nach oben gedrückt wurden – deshalb trat dieser Fehler nur bei diesem Modell auf.
Hier noch das „Beweisvideo“ – die Lok fährt nach dieser eigentlich „kleinen“ Korrektur problemlos über die Weiche. Und für die Puristen: Natürlich wird die Schraube noch braun gestrichen und dann eingeschottert – so ist später nichts mehr davon zu sehen!
BestimmterWagen entgleist im Weichenbereich
Dieser Fehler ist bei mir der häufigste Fehlerzustand gewesen – meist erkennbar daran, das immer der gleiche Radsatz entgleist. Die Entgleisung passiert oftmals an unterschiedlichen Weichen, manchmal auch nur wenn der Wagen geschoben wird. Wesentlich ist hier, dass es immer der gleiche Wagen ist.
Der Grund dafür liegt am Radsatzinnenmaß:
Bei den von mir verwendeten Tillig Gleisen („Code 83“) sollte man das Radsatzinnemaß von 14,3 mm auf den 1/10 mm peinlichst einhalten.
Die Norm NEM 310 für Modellbahnen schreibt hier mindestens 14.4 mm und maximal 14.6 mm vor. Tatsächlich sind alle meine Radsätze genau 14.3 mm! Der Grund liegt vor allem in den verwendeten Weichen von Tillig und deren Radlenkern – mehr dazu weiter unten.
Achtet darauf, das eure Wagen immer einheitlich ein Radsatzinnenmass haben, welches der NEM Norm entspricht – das kann auch 1/10 mm mehr oder weniger sein und hängt vom verwendeten Gleismaterial ab. 14.3 mm ist ein guter Richtwert.
Baut den Radsatz bei dieser Gelegenheit aus5ein Tropfen Öl im Lager schadet auch nicht und prüft, ob er sich nicht verschieben lässt. Gerade ältere Radsätze neigen dazu, dass sie sich leicht auf der Achse verschieben lassen. Da hilft dann (natürlich nach Einstellung des richtigen Radsatzinnenmasses) die Achse mit einem Hauch von Sekundenkleber zu fixieren. Achtet darauf, dass sich die Achse auch mit dem Sekundenkleber noch problemlos drehen kann.
Verschiedene Wagen / Loks entgleisen auf der Weiche
Spurlenker der Weiche zu schmal (Bogenweiche)
Auch das kommt vor: Über einer Bogenweiche von Tillig entgleisten immer mal wieder einzelne Wagen. Obwohl die Spurkranzbreite gerade noch so der Norm entsprach, half es hier nur den Radlenker zu entfernen und durch einRadlenker aus Polystrol zu ersetzen.
Es reicht den neuen Radlenker mittels Sekundenkleber zu fixieren – vorher aber genau das Maß zwischen Schiene und Radlenker ausmessen und nur um wenige 1/10 mm über dem Maß des Radsatzes unserer Problemkandidaten verschieben.
Spurlenker der Weiche zu breit (DKW)
Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. Im Bild seht ihr einen sehr kleinen Radlenker – Pfeil rechts. Dieser hatte aber zu viel Spiel – in der Folge entgleisten Wagen, wenn die DKW auf abzweigende Fahrt in diesem Bereich eingestellt war. Der gegenüberliegende Radlenker macht da keine Probleme.
Hier ist es einfacher, ein kleinen Holzspan zwischen Innenzunge und Radlenker zu spannen. Dieser reduziert den Abstand zwischen Radlenker und Aussenschiene.
Pfeil links zeigt, das hier auch eine Fixierung der Weiche vorgenommen wurde – hier aber mit dem Ziel, die Zungen genau zu justieren6Das ist bei der hier vorliegenden s.g. Baesler DKW von Tillig etwas „herausfordernd“.
Lok bleibt auf Weiche stehen
Ich denke jedem ist klar, das das Stehenbleiben auf einem Herzstück fast immer mit fehlendem Kontakt zu tun hat – hier ist fast immer die Herzstückpolarisierung defekt. Leicht lässt sich dies mit einer Krokodil-klemme und Verbindung des Herzstücks mit dem richtigen Pol ausprobieren – wenn die Lok sich dann wieder bewegt ist alles klar.
Leider gilt dies aber nicht immer – gerade kleinere Loks entgleisen nicht sofort, sondern bleiben erst mal stehen, wenn das Radsatzinnenmaß nicht stimmt, oder der Radsatz zu breit ist. Schaut daher auch einmal auf die Rubrik „Lok entgleist auf Weiche“.
Gerade bei Tillig Elite Weichen und bei Roco Line Weichen gibt es aber auch noch einige andere „Fehlermodi“. Dies lässt sich am Besten mit einem Fahrzeug testen, welches nur 2 Achsen bzw. Stromabnahmen hat – also ein kurzes Fahrzeug.
Vor allem die Loks und die Gleise benötigen regelmäßige Pflege. Wer sich genauer für die Möglichkeiten und Lösungen interessiert, der schaue sich bitte diesen Beitrag an.
Zug entkuppelt immer wieder an der gleichen Stelle
Für dieses Problem sind mir zwei mögliche Gründe bekannt:
Die Kupplungen haben unterschiedliche Höhen
Die Gleise sind nicht plan verlegt
Im ersten Fall hilft es die Kupplungsaufnahme zu unterfüttern. Achtet darauf, das der Aufnahmeschacht (NEM-Schacht) eine einheitliche Höhe aufweist. Die Höhe des Schachtes ist normiert – die Wert für die unterschiedlichen Nenngrößen findet ihr hier.
Im zweiten Fall hilft nur, genaue Analyse der Verlegung. Gerade Beginn von Steigungsstrecken wird häufig vernachlässigt und nicht ausgerundet. Da hilft teilweise leider nur Neubau dieses Streckenabschnitts – in seltenen Fällen auch Unterfütterung des jeweiligen Bereichs.
Lok bleibt am Ende des Kehrschleifenmoduls stehen
3L Fahrer können jetzt drüber weg lesen – dort gibt es keine Kehrschleifenmodule. In Nächternhausen gibt es insgesamt 3 Kehrschleifenmodule. 2 KS Module von LDT und 1 KS Modul von Tams. Die aufwändigeren und besseren Module sind von LDT – was aber nicht heißt das es damit nicht auch Probleme geben würde.
Hier seht ihr ein wunderschönes Modell einer BR 96. Diese Lok stoppt immer am Ende oder am Anfang eines KSM Moduls – nie aber beim einfachen Tams Modul
An dieser Stelle endet ein Kehrschleifenmodul – aber anstatt eines Kurzschlusses bleibt eine Lok hier einfach stehen – und nur diese Lok. Bei allen anderen Loks funktioniert die Umschaltung in der Kehrschleife problemlos
Der Grund ist die Stromabnahme der Lok:Das vordere Drehgestell nimmt den Strom von der linken Schiene und das hintere Drehgestell von der rechten Schiene. Ein intelligentes Kehrschleifenmodul wird hier keinen Stromabfall messen können und in der Folge bleibt die Lok einfach stehen. Das gilt in meinem Falle bei Litfinski Modulen – kann aber auch bei anderen intelligenten Kehrschleifen passieren.
Einzige Lösung ist eine zusätzliche Stromabnahme am rechten und linken Drehgestell.Dafür reicht aber die Überbrückung mit einem 1k Ohm Widerstand.
Ich habe hier meine eigenen Erfahrungen dokumentiert – sicher habt ihr auch Erfahrungen gemacht – nutzt doch bitte das Kommentarfeld und helft so auch anderen. Damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen „Fakenews“ kommt, man könne eine Modellbahn nicht ohne dauernde Probleme betreiben!
Ich möchte hier einmal ein Plädoyer für Flexgleise halten – und natürlich zeigen wie man diese auch verlegt. Sowohl möchte ich euch begründen, warum ich Nächternhausen im oberirdischen Teil vollständig mit Flexgleisen gebaut habe, als auch wie man Flexgleise richtig einsetzt.
„Bahnstrecke – Donaueschingen“ by Frans Berkelaar licensed under CC BY-SA 2.0.
Versucht einmal das obige Bild mit Industriegleisen nachzubilden – es wird euch nicht gelingen!
Wer eine naturgetreue Modellbahnanlage bauen will, der sollte sich auch an der Realität orientieren – und da lassen sich nur die wenigsten Gleisformationen mit einem R3 oder R4 Industriegleis realisieren. Natürlich gibt es bei der großen Bahn auch verschiedene Einteilungen für die jeweiligen Kurvenradien – aber dann gilt es auch die jeweiligen Übergangsbögen zu realisieren. Moderne Gleisplansoftware erlaubt es euch, auch solche Übergangsbögen mit Flexgleisen zu gestalten und möglichst originalgetreu umzusetzen – von den geringeren Kosten mit Flexgleisen einmal ganz zu schweigen
Geschwungene Gleisführung der Hauptbahn nach Titisee-Neustadt rechts und der Nebenstrecke mit 3-Schienengleis nach Konstanz auf der Anlage Nächternhausen
Schaut man sich die Hersteller wie Tillig, Fleischmann, Roco an, so gibt es – gerade bei 2L – ganz unterschiedliche Flexgleistypen: Solche die man in den Radius biegt und die dabei in diesem verharren (z.B. Peco) – also starre Flexgleise, oder aber welche die so flexibel sind, das diese sich sofort wieder in die Gerade zurück bewegen (Tillig, Roco). Fast alle sind in der typsichen
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die starren Flexgleise kann man für Strecken nehmen, die einen möglichst einheitlichen Radius haben bzw. natürlich auch in der Geraden. Ich bevorzuge allerdings die flexiblen Flexgleise.
Wie diese verlegt werden, zeigt sehr gut dieses Video.
Ich habe mir zusätzlich angewöhnt bei der Verlegung die Stege unter den Gleisen alle paar Zentimeter aufzutrennen, da sich oftmals die Schwellen sonst nur noch schwer verschieben lassen.
Man muss man nicht gleich die – doch sehr teuren – Gleisklammern von Fohrmann verwenden. Teilweise bietet Peter Post Metallklammern an – oder man hat das Glück einen 3D Drucker zu besitzen und sich diese aus Kunststoff herzustellen. Wer einen 3D Drucker sein Eigen nennt, dem empfehle ich auf Thingiverse nachzuschauen. So findet man dort unter diesem Link eine Lehre für Spur N, und hier für Spur H0. Gerade wenn man viele Klammern benötigt , kann das sehr von Vorteil sein.
Bei 3L soll es angeblich noch schwieriger sein, als bei 2L – einzeln berichten Kollegen, das es dann einfacher ist 2L Material mit Puko Streifen zu verwenden (gibts z.B. bei Weichen Walther).
Daneben helfen Flexgleise auch den Geldbeutel zu schonen. Und es gibt auch Varianten mit z.B. Betonschwellen oder nachgebildeten Metallschwellen.
Mit den heutigen Text- und Grafikprogrammen lassen sich Schilder und Autokennzeichen einfach am Computer selbst herstellen.
Alte Schriftarten installieren
Gerade bei Bahnhofsschildern, oder Schildern aus den frühen Eisenbahnepochen (teilweise auch noch bis Epoche IV), wurden allerdings Schriftarten verwendet, die auf modernen Computersystemen nicht verfügbar sind – als da sind:
Schriftart DIN 1451 (ab 1933 verwendet) – auch unter dem Namen „Bahnschrift“ bekannt2Link: http://www.modell-bahn-tipps.de/downloads.php.
Preußische Musterzeichnung PR IV 44 3 (http://www.modell-bahn-tipps.de/downloads.php)
Aus rechtlichen Gründen kann ich diese leider nicht selbst hier anbieten, die Installation aus den obigen Quellen ist jedoch ziemlich selbsterklärend.
Schilder bearbeiten und drucken
Es gibt diverse Quellen im Netz um Schilder zu laden – bemüht am Besten mal die Suchmaschine eurer Wahl und ihr werdet schon eine entsprechend große Ausbeute finden. Wenn das Bild eurer Wahl nicht gleich dabei ist, dann schaut einfach mal in die Literatur – gerade was Bahnschilder anbelangt kann ich die Reihe „Signale“ von Steffen Carstens empfehlen. Dort dann einfach die entsprechenden Bilder mit einem Scanner kopieren und verwenden.
Wenn Ihr das Word-Textverarbeitungsprogramm von Microsoft besitzt, dann hilft euch vielleicht auch schon meine kleine Auswahl an KFZ-Schildern, Autokennzeichen usw. der Epoche IIIa, Die dazugehörigen Dateien findet ihr im Downloadbereich. Unter Umständen müsst Ihr die Schilder noch etwas in der Größe anpassen.
Ich habe meine Schilder alle auf dickes DIN A4 Papier (Architekturkarton) mittels eines Tintenstrahl Druckers in höchster Auflösung gedruckt. Ein Laserdrucker ist für unsere Zwecke nicht so gut geeignet, wenn ihr auch eine garantierte Farbwiedergabe sicherstellen wollt.
Schilder aufstellen und patinieren
Schneidet die Schilder nicht gleich aus – sondern überklebt diese mit transparentem Klebefilm (z.B. Tesa). Die Rückseite solltet ihr bereits jetzt mit grauer Farbe überstreichen – Danach auch nicht mit der Schere ausschneiden, sondern mit einem Cutter aus dem Karton schneiden. Bei runden Schildern hilft eine gerundete Nagelschere.
Zum Aufstellen kann man im Prinzip auch dünne Plastikstäbe verwenden – ich würde aber eher Metall empfehlen. Aber auch eine Nadel hat die richtige Größe. Für diese Zwecke habe ich mir übrigens schon vor einigen Jahren einige dünne Eisenstäbe in ein wenig Wasser gelegt und dann gewartet bis nach einigen Wochen die Stäbe Rost angesetzt hatten – nichts ist besser als das Original!
Die Schilder selbst am Rand mit schwarzem Filzstift einschwärzen – sonst sieht man am Rand sofort den weißen Karton durchscheinen.
Das Zeichnen von großen Bögen auf Holz oder großformatiges Papier kann manchmal etwas anstrengend sein. Und wer das absolut 100%ig perfekt machen will, dem ist dringend empfohlen sich den Bau von entsprechenden Bogenlinealen1Wer sich dafür interessiert: Sehr interessant fand ich diese Seite. anzuschauen.
In Nächternhausen hatte ich das Problem, einen kleinen Kanal aus einer Holzplatte zu sägen. Da reicht ein Stück Schnur, eine Heftzwecke und ein Bleistift:
Befestigt einfach die Schnur am unteren Teil des Bleistifts und wickelt das Ende um den gedachten Mittelpunkt bis es einigermaßen straff ist. Man kann dann immer noch durch Ziehen an der Schnur bzw. am Stift den Radius reduzieren oder vergrößern. Haltet dann den Stift senkrecht und führt ihn entlang der gespannten Schnur auf dem Holz entlang.
Sehr hilfreich ist – wie oben zu sehen – eine Schneidmatte mit Millimetereinteilung. Hier kann man den Radius direkt an der Matte abnehmen.
Es gibt wie gesagt viele und bessere Verfahren – aber für den genannten Zweck war das vollkommen ausreichend!
Angelschnur ist ein sehr dünner Draht, den wir im Zoo- und Anglerbedarf finden und der sich ideal für die Befestigung im Untergrund eignet.
Auf den ersten Blick hat ja nun Angeln nicht wirklich etwas mit Modellbahn zu tun – aber oftmals findet man in gänzlich anderen Hobbys Lösungen, mit denen man sich das Leben vereinfachen kann. Links sehen wir eine typische Anglerschnur – ein perfekter, reissfester, dünner Draht mit Kunststoffummantelung.
Diesen Draht verwende ich in Nächternhausen für den Stellmechanismus von Gleissperrsignalen, aber auch für meine Kadee-Magnete, die unter der Anlage von einem Servo bewegt werden.
Zur Befestigung, aber auch zur Justierung des Drahtes eignen sich wiederum Bananenstecker, die ihrer äußeren Kunststoff-Ummantelung beraubt werden. Rechts im Bild sieht man eine solche Justierung eines Weinert Signals1da hatte ich allerdings noch normalen Draht verwendet
Eigentlich sollte es heissen: Fehler leichter finden und beheben mit Videokonferenzen – denn das trifft es eigentlich besser. Aber worum geht es:
Habt ihr auch schon mal die Schwierigkeit gehabt, das ausgerechnet an den Stellen, die kaum erreichbar waren, ein Fehler aufgetreten ist?
So hatte ich letztens in Nächternhausen den Bruch einer Stellschwelle zu verzeichnen. Genau genommen war es nicht mal ein Bruch, sondern die Stellschwelle war nur aus ihrer Halterung gerutscht.
Leider natürlich eine Stelle wo man selbst mit einem Spiegel nur schwer hinkommt, weil darüber und davor eine Trasse verläuft.
In einem solchen Fall hilft es wenn man noch ein altes Smartphone besitzt!
Dazu muss man auf dem alten Smartphone entweder eine Videokonferenzsoftware wie Skype, Teams, Zoom oder ähnliches installieren. Bei sehr alten Geräten kann man aber auch den Browser benutzen
Gleiches macht man mit dem zweiten Gerät, das ja heute in fast jedem Haushalt vorhanden ist1Natürlich kann man alternativ auch ein Tablet nutzen.Ich selbst verwende Skype dazu. Wichtig ist bei Skype nur, das man zwei verschiedene Accounts erstellt – der 2. Account hat bei mir einfach den Namen matthias.camera. Nun startet man auf beiden Geräten die Videokonferenzsoftware und macht eine Videokonferenz (über WLAN) mit dem Zweitgerät. Eine SIM Karte für das Zweitgerät ist dazu nicht erforderlich!
Platziert man nun das Zweitgerät am Ort des Geschehens, kann man problemlos am Erstgerät verfolgen was man da genau im nicht sichtbaren Teil anstellt. Unter Umständen muss man allerdings mit einer kleinen Zeitverzögerung zwischen Handbewegung und Darstellung auf dem Bildschirm rechnen – hier lohnt sich eine kommerzielle Software. Sowohl bei Skype, als auch bei Webex sind in der Regel 50 Minuten Verbindung kostenlos.
Das funktioniert natürlich nicht nur mit der Moba – damit habe ich z.B. auch schon Schrauben im Motorraum wieder gefunden! Denkt nur daran, den Ton auszuschalten, sonst hört ihr nur ziemlich hässliche Rückkopplungen…
Wenn ihr lange Spaß an eurer Moba haben wollt, dann werdet ihr um das Thema der Radreifenreinigung nicht herum kommen. Staub ist der Feind unserer Modellbahn – dazu hatte ich ja auch hier schon einiges geschrieben wie wir diesem Problem begegnen können. Aber auch bei häufigem Betrieb eines Staubsauger, wird sich irgendwann aufgenommener Dreck an den Radreifen festsetzen – die Folge ist nicht nur fehlende Stromabnahme, sondern auch Dreck der sich auf den Schienenköpfen festsetzt, wenn er denn nicht von den Radreifen entfernt wird.
Schaut öfter mal die Räder eures Fahrzeugparks an – festsitzender Schmutz sollte schnellstmöglich entfernt werden, da er langfristig die Schienenköpfe (vor allem natürlich an unzugänglichen Stellen), angreift.
Wer eine Lokreinigungsanlage sein Eigen nennt, der darf jetzt getrost hierüber hinweg lesen – allerdings wird wohl der Großteil der Modellbahner nicht dieses Privileg genießen.
Anfangs habe ich alle Achsen ausgebaut, in die Bohrmaschine eingespannt und mit einem in Isopropylalkohohl getränkten Lappen und einem kleinen Schraubenzieher bearbeitet bis der Dreck ab war.
Wesentlich einfacher – und trotzdem höchst wirkungsvoll ist dagegen folgendes Verfahren:
Man nehme einen alten Lappen und tränke diesen mit Waschbenzin. Sodann legt man diesen Lappen auf ein Schienenstück auf. Befestigt den Lappen am Rand mittels Heftzwecken oben und unten.
Dann legt ihr Spannung an die Schienen an und stellt mittig eine Lok auf die Schienen. Achtet einfach darauf, das die Lok rechts noch Kontakt zu den Schienen hat.
Wenn ihr jetzt die Spannung erhöht, aber den Vortrieb dabei stoppt, so drehen die Räder durch und beim Durchdrehen löst sich der Dreck von den Radreifen. Die Heftzwecken vermeiden, das der Lappen sich unter der Lok weg bewegt.
Wie ihr auf dem ersten Bild seht, geht da richtig viel Dreck ab – und: Das funktioniert auch schon, wenn ihr nur einen Wagen mehrmals über den Lappen bewegt.
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