In einem der letzten Stammtische der Anwender der Steuerungssoftware Traincontroller wurde folgende Lösung gezeigt, um Aktionen durchzuführen, welche auch nach Halt und erneutem Anfahren eines Zugverbandes im jeweiligen Block ablaufen können.
Hintergrund:
Wenn ein Zug in einem Block anhält, so werden Aktionsmarkierungen, welche entfernungsmäßig hinter der Haltemarkierung liegen bei erneuter Anfahrt des Zugverbandes nicht mehr ausgelöst.
Dieses Problem lässt sich mittels eines Bahnwärters lösen, welcher in den Block eingefügt wird.
Als Beispiel wird die Konfiguration meiner Anlage Nächternhausen verwendet – wer will kann die Originaldatei im Downloadbereich unter https://www.naechternhausen.de/tipps-und-tricks/downloadliste/ laden.
Man beachte hierbei Block FB 2 (Freiburg) in nebenstehendem Bild – hier findet sich im Block folgender Bahnwärter „819 AM Block „%B“/\ – Verlängerung Markierungen über Haltepunkt hinaus“ . Dieser Bahnwärter stellt – auch bei Weiterfahrt nach Halt an der Haltmarkierung sicher, das die hier stehenden Aktionsmarkierungen ausgelöst werden.
Wir erstellen diesen Bahnwärter zunächst außerhalb des Blocks – als „ganz normalen Bahnwärter“ und fügen ihn hinterher in den Block ein (einfach rein ziehen).
1. Konfiguration der Haltmarkierung
Der (rot dargestellte) Haltmarkierung kann bleiben wie er ist – wichtig ist hier nur, das wir die Memory ändern auf „Mit Melder – wenn der unten angegebene Melder ausgeschaltet wird“ – als Melder wählen wir den „Bezugsmelder“ aus. So ist sichergestellt, das die Haltmarkierung auch nach Halt des Zuges noch eingeschaltet bleibt – so lange bis der zugehörige Blockmelder auch ausgeschaltet ist.
2. Konfiguration des Bahnwärters
Bei der Memory des Bahnwärters reicht es, diesen ca. 8 Sek. nach Einschalten auszuschalten und Ausschalten erzwingen zu aktivieren. Wichtiger ist aber der Auslöser, der da wie folgt ausschaut:
Man beachte die Combi-Bedingung:
Diese Erweiterte Zugbeschreibung können wir auch direkt in der Kombibedingung anlegen – wesentliches Element ist im Reiter „Allgemeines“ V-Min=1km/h und unter Züge „Alle Lokomotiven“ wählen.
Unser Bahnwärter wird also unter folgenden Bedingungen auslösen:
- Ein Zugverband bewegt sich im Block UND
- Die Haltmarkierung wurde aktiviert UND
- Das Signal ist nicht Rot UND
- Der Block ist reserviert für einen Zugverband mit Fahrtrichtung aufwärts (also zum Signal hin)
Diese Bedingungen gelten auch, wenn der Zug nicht am Signal halten muss – auch dann ist ja die Haltmarkierung aktiviert.
Anwendungsfälle
Ich habe aktuell zwei Anwendungsfälle:
- Aktivierung von Soundfunktionen nach der Haltmarkierung
- Reservierung eines nachfolgenden Blocks, ohne dafür einen (teuren) S88 Melder zu verwenden), wenn der nachfolgende Block in einem Stumpfgleis endet (siehe Block NB70b in der Projektdatei)
Sicher lassen sich noch andere Anwendungsfälle finden. Wer seine Weichenstraßen nicht überwacht könnte z.B. einen Schalter verwenden, der bei Beginn der Weichenstraße einschaltet und – in Abhängigkeit von der Zuglänge – am Ende der Weichenstraße ausschaltet. Ein weiterer Bahnwärter könnte dann auf diese Schalter reagieren und somit als Melder für die Weichenstraße dienen.
Einschränkungen
Nachstehende Einschränkungen (Danke, Silvio!), sollen nicht unerwähnt bleiben:
- Beim Wechsel in den Editermodus werden die Aktionsmarkierungen ebenfalls beendet. Wird der Zugbetrieb danach wieder gestartet, so werden die Aktionsmarkierungen nicht mehr mit abgearbeitet.
- Außerdem muss natürlich der Zug auch bei Vmin=1 km/h losfahren! Hier ist die Decodereinstellung wichtig: Denkt TC der Zug würde sich bereits bewegen, der Zug fährt aber erst bei Vmin=10km/h so stimmen die Entfernungsangaben natürlich nicht mehr.
- Beim Wechsel der Fahrtrichtung innerhalb des Blocks sind die Aktionsmarkierungen natürlich nicht mehr gültig.
Views: 361
Hallo Timo,
super Sache! Schade nur das die Haltmarkeirung bei einer Ausfahrt aus einem Stumpfblock nicht einschaltet …